Controlling 21

Dr. J. Schuhmacher

vg

Persönliche Daten schützen: wie schützt man sich vor Missbrauch der eigenen persönlichen Daten

Die persönlichen Daten jedes Menschen sind schützenswert und werden folglich in fast allen Ländern in irgendeiner Weise unter besonderen Schutz gestellt. Allerdings geschieht dies unterschiedlich und weist erhebliche Einschränkungen, Haken und Ösen auf, welche Laien allzu leicht übersehen.

Hier erfahren Sie, wie es de facto um den Rechtsschutz steht, und welche Maßnahmen Sie vor und nach einer aus Ihrer Sicht zu weitgehenden Verwendung Ihrer Daten im Internet treffen können.

Rechtliche Realität

Einerseits gibt es in fast allen Ländern mehr oder weniger ähnliche Gesetze zum Schutz der persönlichen Daten. Aber in der Praxis sieht dies völlig anders aus. Dies soll an einem Praxisbeispiel erläutert werden.

Da auch alle eingeschalteten Verbände dies als ungeheuerlichen Vorfall ansahen, sollte man meinen, dass es sich hierbei um einen klaren Verstoß gegen die strengen Datenschutzrichtlinien in Deutschland handelt, der sich auch durchsetzen ließe. Die Anzeige wurde jedoch sofort und ohne Prüfung abgelehnt und das Verfahren binnen weniger Tage eingestellt. Aufgrund einer Beschwerde mit Einspruch an die zuständige Generalstaatsanwaltschaft stellte diese das Verfahren ebenfalls nach kurzer Prüfung ein und schrieb u.a.:

Abgesehen davon, dass dies so unzutreffend ist, man den Titel, Vor- und Zunahmen in einer besonderen Schreibweise eingeben muss, um jene Person zu finden, lässt sich daraus nur schließen, dass die Generalstaatsanwaltschaft, jedem, der die Vorschriften des TDM §6 mit der Impressumspflicht erfüllt, vorwirft, dass er eine Mitschuld an der Nutzung seiner Daten trägt, da er seine persönlichen Daten selbst im Internet veröffentlicht.

Im deutschen Bundesdatenschutzgesetz (wie auch dem mancher anderer Länder) findet sich in

Ferner muss man es sich auch zurechnen lassen, wenn Dritte die eigenen persönlichen Daten irgendwo im Internet (ohne eigenes Wissen) veröffentlichen. Dies betrifft alle denkbaren Inhalte, die direkt oder indirekt wiederum von Suchmaschinendiensten durchforstet werden.

Angesichts des Ergebnisses mögen Sie selbst Ihre Chancen in einem wesentlich weniger gravierenden Fall von Datengebrauch einschätzen, wobei ein Missbrauch erst noch nachzuweisen wäre.

Internet-Datenbanken / Suchmaschinen

Forscht man etwas nach, so stellt man in der Tat fest, dass unzählige Datenbanken und Suchmaschinen (das sind im Grund nichts anderes als Datenbanken) im Internet existieren, welche personenbezogene Daten in irgendeiner Form speichern. Hinzu kommen je Land dutzende weitere Datenbanken, welche - meist ohne Wissen der Personen - noch viel weitergehende personenbezogene Daten in schufa-ähnlichen Datenbanken speichern und gegen Bezahlung jeder anfragenden Firma zugänglich machen. Nicht selten geschehen diese Abfragen über Internet-Leitungen elektronisch, sodass die Firma und somit alle Mitarbeiter direkten Zugriff auf alle Daten der Datenbank besitzen.

Zur Klarstellung: Es geht hier nicht um eine der heute üblichen von Gutmenschen inszenierte Selbstdarstellung oder vermeintlichen Anprangerung der (über-) mächtigen Suchdienstleister und Datenbank-Anbieter, sondern nur um die sachliche Schilderung der Fakten und den daraus zu ziehenden Konsequenzen sowie der verständlichen Darstellung der Lösungen.

Rechtsprobleme

Folgende Rechtsfragen und Probleme traten in den letzten Jahren bei Kunden auf, die mich beauftragten, Ihre Daten aus dem Internet entfernen zu lassen:

Folgen

Wer in solchen Fällen gegen den Datenbank-/ Suchmaschinen-Betreiber tatsächlich rechtlich vorgeht, muss selbst mit Konsequenzen rechnen:

Falsche Schwerpunktsetzung

Vor allem in Deutschland wird allerdings teilweise auch etwas überzogen auf die Verwendung persönlicher Daten reagiert:

Schutz privater Daten

Was können nun Privatpersonen tun, um ihre persönlichen Daten im Internet zu schützen:

Schutzmaßnahmen

Fakt ist:

Somit bleiben nur aktive eigene Schutzmaßnahmen, welche erstaunlicher Weise sogar sehr effektiv sind.

Im Folgenden erfahren Sie, welche Schutzmaßnahmen am effizientesten sind.

Datenvermeidung

Die einfachste und langfristig erfolgreichste Methode:

Passwort

Wer dennoch Daten im Internet einstellen will:

Robots.txt

Die wenigsten Menschen kennen die folgende einfache Methode:

Schutz für einzelne HTML-Seiten

Zusätzlich zum obigen Schutz oder auch ohne die robots.txt lassen sich Einzelseiten und deren Inhalt leicht, schnell und zuverlässig schützen:

Schreiben Sie hierzu in den Meta-Bereich (oben im Kopf <head>) der HTML-Datei oder PHP- Datei im Quelltext folgendes.

Oder:

Beides verhindert die Indizierung der Seite durch alle modernen Suchdatenbanken. D.h. die Seiteninhalte werden in den Suchtreffern nicht mehr aufgelistet. Die zweite Zeile verhindert auch noch, dass der Spider den Links auf dieser Seite folgt. Der Schrägstrich / am Ende der Zeile ist nur für XHTML erforderlich.

Grafiken

Überflüssiges

Falsche Angaben

Noch immer glauben einige Personen, dass sie der ganzen Angelegenheit dadurch entgehen können, indem sie einfach unvollständige bzw. falsche Angaben machen. Allerdings hat dies Konsequenzen:

Tipps für Datenbankanbieter

Zwar ist mir völlig bewusst, dass nur wenige Anbieter von Datenbanken / Suchmaschinen sich derzeit so großzügig verhalten, aber als positive Aspekte kann man dennoch anführen:

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