Experten-Analysen
Ergonomie-Untersuchung
Experten-Analysen
- Qualitätsprüfer:
Experten auf dem Gebiet der Ergonomie und Usability begutachten und bewerten anhand quantitativer und qualitativer Testmethoden.
- Die weltweit anerkannten Ergonomiepäpste sind alle der Überzeugung, dass über 80 % aller Problemfelder bereits von wenigen Internet-Experten in einer so genannten Experten-Analyse herausgefunden werden.
- Ich wende diese Methode der Experten-Analyse an, da die mit mir zusammen arbeitenden Internet-Spezialisten aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung (wie auch ich) sofort Empfehlungen zur Optimierung aussprechen können.
- Weiter optimiert wird die Methode durch die Analyse aller Inhalte - statt nur einiger weniger, vermeintlich beispielhafter Seiten des Auftrittes. So lässt sich die Trefferquote bei den Problemfeldern auf fast 100 % erhöhen.
- Die unabhängige und neutrale Begutachtung Ihres Internet-Auftrittes erfolgt anhand von mehreren Dutzend Kriterien, die auf etablierten Ergonomie-Kriterien, Standards und Normen beruhen.
- Diese "analytische Bewertung" wird auch ausdrücklich als Methode der DIN ISO 9241 gefordert.
- Experten sind im Übrigen auch Nutzer - nur eben erfahrene Nutzer.
Es ist deshalb nicht seriös, Experten-Analysen gegen Benutzer-Analysen scharf abzugrenzen.
- Expertenanalysen eignen sich bereits für den Einsatz in der Frühphase der Entwicklung eines Internet-Auftrittes. Besonders gute Erfolge wurden in der Zusammenarbeit von Ergonomie-Experten und technischen Entwicklern / Programmieren gemacht (collaborative design), weshalb DIN ISO TS 16982 dies für alle derartigen Projekte empfiehlt.
- Expertenanalyse ist die einzig effizient einsetzbare Methode bei Projekten mit einem engen Zeiplan, und werden deshal in ISO TS 16982, 6.3.1 empfohlen.
- Da dies oft missverstanden wird, hier zur Klarstellung: Ergonomieexperten können und führen auch folgende Analysen durch: Dokumentanalysen, Interviews (meist von Spezialisten), Leistungsmessungen, kritische Einzelfall-Analyse und die Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften im collaborative Design.
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Usability Labor
Probanden - Laien
- Zahlreiche Usability Labore bieten eine Ergonomie-Untersuchung Ihres Internet-Auftrittes an.
- Hierzu laden sie Probanden ein, die mehr oder weniger Ihren angegebenen Zielgruppen entsprechen. Diese müssen Ihre Internet-Seiten benutzen und dabei bestimmte Aufgaben lösen.
- Hierbei werden die Kandidaten gefilmt und ihre Aussagen auf Tonband mitgeschnitten. Der Vorteil liegt in den authentischen Reaktionen dieser Personen. Oft finden zusätzlich Interviews statt, die jedoch umstritten sind, da ein Anwender häufig das Problem oder zumindest die Ursache nicht erkennt, das ihm gerade zu schaffen macht.
- Als Ergebnis entsteht ein Bericht mit den von den Laien erkannten Problemfeldern.
- In einem zweiten Schritt werden dann von Internet-Experten in einem umfangreichen und komplizierten Analyseverfahren Lösungen der Probleme vorgeschlagen.
Man benötigt folglich auch hier zusätzlich die Experten zur Analyse. Deshalb ist das Verfahren auch teurer.
- Diese Methode ist sehr aufwändig, fehleranfällig und nur bei seriöser Auswahl der zielgruppengerechten Probanden und einer großer Probandenzahl sowie solider Auswertung der erkannten Problemfelder erfolgreich und anerkannt.
- Laborversuche weisen grundsätzlich empiriebegründete Mängel bei situativen Sachverhalten und dem Fehlen der Rahmenbedingungen der realen Arbeitswelt auf.
- Ferner existieren derzeit keine Methoden, den Probanden wirklich in ihr Gehirn zu schauen, und festzuhalten, was tatsächlich in ihnen beim Betrachten eines Internet-Auftrittes vorgeht.
- Da man einen funtkionsfähigen Auftritt für Laborversuche benötigt, eignet sich das Verfahren nur selten zur Entwicklung eines neuen Auftrittes, sondern eher zur nachträglichen Optimierung eines bestehenden.
- Dennoch empfiehlt es sich - falls Firmen sich dies Leisten wollen - zusätzlich zu Expertenanalysen als Ergänzung auch Laboruntersuchungen durchzuführen, um weitere Aspekte zu beleuchten.
- Aber die Qualität der Labors unterliegt extremen Schwankungen. So fand eine Studie heraus, dass sich die Anzahl der gefundenen Probleme beim gleichen Prototyp je nach Dienstleister zwischen 10 und 150 schwankt, und dass z.B. in einer anderen 30% der gefundenen Probleme gar keine waren.
Quellen: Molich, R., Thomsen, A.D., Karyukina, B., Schmidt, L., Ede, M., Oel, W.V. and Arcuri, M. (1999), Comparative evaluation of usability tests, CHI'99. Kessner, M., Wood, J. Dillion, R.F. and West, R.L. (2001), On the reliability of usability testing, CHI 2001 Poster.
Untergruppen dieser Laborunteranalysen sind unter anderem:
- Nutzerbeobachtung
- Leistungs-/Aufgaben-Messungen: Wie lange benötigen die Kandidaten, um eine Aufgabe zu erfüllen.
- Kritische Einzelfall-Beschreibung (Critical-incident analysis): Probleme (der Vergangenheit) der Nutzer bei besonderen Erfordernissen / Aufgaben auflisten und untersuchen.
- Fragebögen mit offenen und / oder geschlossenen Fragen an die Testpersonen.
- Befragungen / Interviews.
- Lautes Denken / thinking aloud: die Kandidaten sollen alles laut sagen, was ihnen beim Benutzen des Internet-Auftrittes (oder teilweise auch erst danach) auf- und einfällt.
Sonstige Methoden
Der Bereichsleiter einer der größten deutschen Firmen fragte den Autor einmal, ob man diese Ergonomie-Untersuchungen nicht auch billiger von Studenten (evtl. in einer Praktikums- oder Diplomarbeit) durchführen lassen könnte.
Derartige - rein aus Kostengründen in Betracht gezogene - Ansätze verfehlen ihr Ziel und führen meist zu großem Schaden für die Firma.
Internationale Ergonomie-Normen sagen deshalb hierzu eindeutig: NEIN.
ISO TS 16982- Ergonomics of human -system interaction - Usability methods supporting human-centred design stellt auf Seite 1 klar fest, dass sich diese Methoden nur von Spezialisten anwenden lassen. Es wird sogar davor gewarnt, dass unerfahrene Personen diese Methoden benutzen.
Most methods require the involvement of human-factors specialists. It may be inappropriate for them to be used by individuals without adequate skills and knowledge.
- "High skills in ergonomics required." ISO TS 16982, 5.2.4
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