Controlling 21
Dr. J. Schuhmacher
Dieser Hardware-Artikel hilft Ihnen bei der Auswahl und Anschaffung eines neuen Computers, zeigt Ihnen, wie Sie den für Sie perfekten High-End-PC anschaffen, welche Kriterien für die Anschaffung eines Hochleistungs-Computers wichtig sind, und was Sie für einen PC für die Grafik-, Bild- und Video-Bearbeitung beachten sollten.
Überdies erfahren Sie, wie Sie einen PC generell schneller machen und bestimmte Software beschleunigen.
Gleichzeitig erkläre ich Ihnen in einfacher Sprache verständlich und schnell alle Fachausdrücke, damit Sie zukünftig von keinem Verkäufer oder Fachberater mehr über den Tisch gezogen werden.
Ein Inhaltsverzeichnis mit direkten Sprungmarken und Überblick über alles zu Ihrem neuen PC finden Sie als Pop-Up.
Früher gab es kompetent beratende PC-Händler vor Ort.
Früher gab es für die meisten Aufgaben Hardware-seitig gut konfigurierte PCs von der Stange - sogar beim Lebensmittel-Discounter.
Früher waren kaufbare PCs auf die Büro-Arbeit ausgerichtet und folglich für diese auch gut verwendbar, sodass man sich keine Gedanken darüber machen musste.
Früher fand man in Foren im Internet überall kompetente Hilfen zur Anschaffung neuer PCs mit klassischen Anwendungen, wie Büro-, Grafik-, Foto- und Video-Software.
Kurzum: Früher konnte man einen PC fast überall kaufen und damit seine Aufgaben als Angestellter für die Firma oder im eigenen Betrieb als Selbständiger und privat zu Hause durchführen.
Die Anzahl der PC-Händler vor Ort hat sich drastisch reduziert. Hintergründe sind u.a. der wachsende Online-Handel, sinkende Margen sowie geringe und ständig weiter sinkende Nachfrage nach PCs. Meist wird nur noch ein Smartphone angeschafft, seltener ein Phablet oder Tablet ganz selten ein Laptop. Hinzu kommt, dass der Privatmarkt inzwischen bei klassischen PCs fast kollabiert ist.
PC-Händler vor Ort sind selten und oft wenig kompetent bis inkompetent. Dies ist auch logisch, da die Beratung von den meisten Kunden nicht bezahlt wird, aber sich der Angebots-Markt ständig ändert, die Technik rasant fortschreitet, folglich der Aufwand zum Einlernen und ständigen Aktualisieren für die Verkäufer extrem hoch ist.
Es kam zu einer ständig verschärften Hinwendung fast aller Hardware-Hersteller zu reinen Spiele-PCs. Spiele-PCs besitzen jedoch eine völlig andere Ausrichtung und folglich auch eine andere Hardware, als Büro-Tätigkeiten oder kommerzielle, wissenschaftliche Anforderungen zu erfüllen.
Lebensmittel-Discounter und andere unseriöse Händler bieten heute angebliche High-Tech-/High-End-Spiele-PCs an, die den Namen oft nicht verdienen und bereits bei alten Spielen in die Knie gehen. Viele neue Spiele oder gar Aufgaben einer anspruchsvollen Grafik-Bildbearbeitungs- oder Video-Schnitt-Software können sie nicht brauchbar abarbeiten.
Im Internet finden Anfragende in Foren fast nur noch unverständliche Antworten zu Spiele-PCs. Eine verständliche Hilfe oder Beratung zu klassischen PC-Aufgaben ist kaum mehr auffindbar.
Die einzige mir noch bekannte Firma, welche einerseits Hard- und Software seriös austestet und andererseits je nach Anwendungszeck alles perfekt für den Kunden zu kombinieren versucht, ist Puget Systems in Auburn, im Staate Washington an der Pazifikküste der USA. Die Preise sind aufgrund des gebotenen besonderen Services hoch. Für Europäer kommen noch Zoll sowie Mehrwertsteuer hinzu, sodass es sich vermutlich nur für wenige Großprojekte wirklich lohnt. Über die Firma findet sich auch ein interessanter und seriöser langer Film - allerdings auf Englisch -, der einen faszinierenden Einblick in die heutige Problematik gibt.
Dieser Artikel bietet Ihnen genau das heute Fehlende: Seriöse, verständliche, deutschsprachige Antworten zu Fragen nach einem klassischen PC für Normalanwender.
Bereits um das Jahr 2010 schrieben immer mehr Fachzeitschriften, dass es keinen PC mehr zu kaufen gäbe, der nicht jede Aufgabe souverän erfüllen könnte. Jeder moderne PC wäre angeblich so leistungsstark, dass er alle Anforderungen spielend mit Links erfüllen könnte. Angeblich könne jeder PC mehr als jeder Anwender benötige. - Die pseudologische Folgerung daraus war: Kaufen Sie blindlings irgendeinen Billig-PC beim Discounter. Sie sind ja nicht blöd!
Unglücklicher Weise traf dies weder jemals zu, noch trifft es heute zu. Vergessen wurde nämlich der zunehmende Speicherhunger der Software, die immer schneller, immer schlampiger programmiert, immer mehr Leistung auffraß.
Selbstredend kann jeder moderne PC schneller Text aufnehmen, als ein Mensch tippen kann. Das war übrigens bereits in den 1980er Jahren so. Aber so manches Büro-Programm wie Microsoft Office oder Open-Office fordert heute erstaunliche Mindest-Technik, damit es halbwegs schnell so banale Dinge wie die Rechtschreibprüfung nebenher - also während Sie schreiben - durchführt.
Selbst so einfache Software wie der Browser Google Chrome kann auch modernste PCs schnell lahmlegen, da sie - miserabel programmiert - heute schnell hunderte Megabyte Speicher benötigt, sofern man mehrere Fenster oder Tabs (Reiter) öffnet.
Bildbearbeitung mit 24-Bit-Farben (heutiger Standard) kann auf vielen Computern schnell zur nervigen Qual werden. 32- oder 48-Bit-Farbtiefe ist auf zahlreichen PCs (aus gutem Grund) nicht einmal auswählbar.
Sogar das Betrachten eines Videos kann bei langsamen PCs zu Rucklern oder Stocken oder sogar Fehlern mit Abbruch führen. - Wer es bezweifelt oder selbst testen will, kann sich ein 8K-Video einer fliegenden Drohne anschauen. Dieser je Sekunde komplett neue Gesamtbildaufbau überfordert fast alle Grafikkarten. Aber dazu müssen Sie dann auch 8K extra auswählen und möglichst einen derartigen Monitor besitzen.
Spätestens, wenn Sie jedoch hochauflösende Videos (4K oder sogar 8K) selbst bearbeiten und rendern (zu einer von einem Normalnutzer betrachtbaren Endversion des Films fertigstellen
) wollen, benötigen Sie sehr viel Zeit - Stunden bis Tage bei längeren Filmen.
Aber selbst, wenn Sie dies alles nicht machen wollen, so fordert ein die Augen schonender Bildschirm mit 4K-Auflösung (oder mehr) bereits eine erstaunliche Grafikleistung, die von vielen PCs überhaupt nicht erbracht wird.
Fazit: Es kommt heute darauf an, was Sie genau mit Ihrem neuen Computer machen wollen.
Wir werden nun nacheinander die klassischen W-Fragen beantworten, die Sie schnell und zielgerichtet zu dem für Sie perfekten PC führen.
Als Querdenker und Ergonomieexperte fange ich Ihre Beratung völlig anders an als alle herkömmlichen PC-Berater.
Auch auf die Gefahr hin, kritisiert zu werden, ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass es sich bei einem PC um einen weitgehend an den Standort gebundenen Rechner handelt.
Gehäuse und Monitor samt Zubehör wie ergonomischer Tastatur, Maus, (evtl. mehrere) Drucker, Scanner etc. erfordern eine erhebliche Stellfläche und auch Volumen (Platz in der Höhe). Legen Sie deshalb zuerst einmal fest, was Sie alles an Zubehör benötigen, kalkulieren Sie großzügig und legen Sie dann den Platz dafür fest.
Ein geräumiger Tisch (für Tastatur, Maus, Monitor), der - in ergonomischer Höhe zum Stuhl und Ihrer Körpergröße - an einer ergonomisch sinnvollen Stelle im Zimmer aufgestellt wird, ist hilfreicher beim täglichen ermüdungsfreien Arbeiten, als ein paar technische Spielereien am PC selbst.
Vor allem sollten Sie auf einem ergonomischen Stuhl so am Tisch sitzen, dass Sie aufrecht sitzend einerseits mit den Füßen auf den Boden, oder (einer anzuschaffenden) abgeschrägten Fußstütze festen Halt finden und sich mit den Füßen nach hinten in den Stuhl aufrichten und sogar leicht nach hinten neigen können, andererseits beide Arme in den Ellenbeugen mindestens einen rechten Winkel bilden (>= 90 Grad), während die Hände auf der Tischoberfläche / Tastatur ruhen.
Weder sollte Sonnenlicht auf die Monitorfrontfläche scheinen (Blendungsgefahr, verringerter Kontrast, Leseermüdung, Augenschädigung), noch sollten Sie selbst direkt in die Sonne schauen oder von ihr geblendet werden.
Eine eigene künstliche Lichtquelle, idealer Weise indirekt über die weiße Wand oder weiße Decke erleichtert das Arbeiten ungemein.
Suchen Sie zuerst einen wirklich geeigneten Platz aus. Alles andere erfordert meist aufwändige und letztendlich nachträgliche Korrekturen wie Jalousien gegen Sonneneinstrahlung etc.
Sie werden so erkennen, wie viel Platz Sie für das Zubehör besitzen. Dies beschränkt bereits die Auswahl.
Unter Peripherie versteht man das gesamte Zubehör an Geräten, die zum Erfüllen Ihrer Arbeit am PC erforderlich ist.
Bitte lesen Sie alles sorgfältig durch und machen Sie Notizen auf einem Zettel oder in einer Datei, da die Anzahl der Peripherie-Geräte auch die Mindestanzahl der Anschlüsse am neuen PC bestimmt. D.h. diese Frage bestimmt mit, welches Motherboard Sie kaufen können / müssen.
Fast jeder benötigt heute einen Internet-Anschluss, und sei es nur für die Updates des Betriebssystems. D.h. irgendwo im Bürogebäude oder in Ihrer Wohnung befindet sich ein zigarrenschachtelgroßer Kasten.
Diese Geräte sind heute Kombigeräte, welche meist sehr vieles gleichzeitig erfüllen. Sie werden oft als Router bezeichnet, da sie auch Routen (Verbindungsstraßen) zwischen verschiedenen anderen daran angeschlossenen Geräten herstellen. Im Prinzip handelt es sich bei einem Router um einen Verteiler: Er verteilt Anschlüsse, die man auch oft als Kanäle bezeichnet.
In der Regel werden diese Router direkt an den Telefonanschluss / Kabelanschluss Ihres Telefonanbieters, Fernsehanbieters, Internetanbieters angeschlossen.
In Privatwohnungen werden diese Anschlüsse jedoch oft unglücklich platziert. Sehr häufig finden sie sich heute im Wohnzimmer, da man den Anschluss auch oder sogar überwiegend für das moderne Fernsehen verwendet.
Jedoch wird auch in modernen Bürogebäuden der zentrale Anschluss oft unglücklich weit entfernt vom PC-Arbeitsplatz angebracht.
Sofern Sie an einer Hochgeschwindigkeits-Verbindung Interesse haben oder diese hohe Datentransferrate immer zwingend benötigen, so lässt sich dies nur mit Kabel erzielen.
Kabel-Verbindungen erfordern jedoch entweder Löcher in Wänden oder Decken zum Anschluss an fern gelegene Router. Das kann bei längeren Wegen sogar einen teuren Verstärker dazwischen erfordern. Oder man kann sich den Zentral-Anschluss auch selbst in das Arbeitszimmer verlegen oder verlegen lassen, indem man das Telefonkabel etc. dorthin verlängert. D.h. der Router steht dann direkt im Arbeitszimmer. Dies hat auf jeden Fall Vorteile, sofern man dort mehrere PCs an das Internet anschließen will.
Die immer wieder angepriesene angeblich einfache Variante mittels Funk-Verbindung WLAN ist zwar möglich, zeigt heute in der Praxis jedoch gravierende Nachteile. Denn Decken und Wände dämpfen die Signale und verlangsamen den Datentransfer.
Da heute fast jeder in jedem Büro und in jeder Wohnung mit WLAN arbeitet, stören sich die Funksignale gegenseitig erheblich und reduzieren somit die Leistung des Internet-Anschlusses signifikant.
Als Sicherheitsfachmann kann ich nur sachlich festhalten, dass man Funknetze nicht sicher gestalten kann. Niemals.
Letztendlich sollten Sie auch selbst die Strahlenbelastung nicht unterschätzen, da die WLAN-Funknetze rund um die Uhr strahlen, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche - immer.
Wie viele Drucker und welcher Art benötigen Sie?
Ein Laser-Drucker ist für Massenausdrucke in Schwarz-Weiß trotz auf den ersten Blick hoher Anschaffungskosten (ab wenige hundert Euro) im Einsatz auf die Dauer viel preiswerter als ein Tintenstrahldrucker.
Für Farbausdrucke ist jedoch ein Tintenstrahldrucker noch immer preiswerter als ein Farblaserdrucker.
D.h. viele Menschen (vor allem Selbständige) werden beides benötigen.
Wie groß muss ausgedruckt werden? DIN A 4 ist der Standard. DIN A 3 wird sehr teuer und benötigt viel mehr Platz.
Während DIN A4 Drucker meist mit langsamen USB-2-Kabeln / Steckern auskommen, fordern A3-Drucker teilweise bereits schnelle USB-3.# Anschlüsse. Diese muss dann auch das Motherboard in ausreichender Anzahl bieten.
Wie viele Scanner und welcher Art benötigen Sie?
Wer nur selten etwas kopiert oder einen Schwarz-Weiß-Text einscannt, kommt sicherlich mit einem preiswerten Kombigerät (Scanner mit Tintenstrahldrucker oder Scanner mit Laser-Drucker) klar, welches meist auch noch kopieren und Faxen kann.
Allerdings muss man darauf hinweisen, dass diese Multifunktions-Geräte ziemlich anfällig sind und bei einem Ausfall einer Teilfunktion alles zur Reparatur gegeben werden muss - also das ganze Gerät komplett ausfällt.
Für regelmäßige hochwertige Farb-Scans ist hingegen ein dafür optimierter Scanner erforderlich. - Vor allem für das Scannen / Rastern hochwertiger Farbfotos benötigt man einen dafür geeigneten Foto-Scanner.
Für das Scannen von Dias oder Negativstreifen benötigt man zumindest obiges und einen entsprechenden Aufsatz / Zusatz (eine Durchlichteinheit, welche meist im Deckel eingebaut wird und von oben Licht auf den Negativstreifen oder das Dia wirft.).
Je hochwertiger der Scanner ist, desto hochwertiger ist sein Anschluss. Da wird nicht selten entweder USB-3.# oder sogar ein Sonderanschluss (z.B. Thunderbolt) geboten. Sofern Sie Wert auf nur halbwegs erträgliche Scan-Zeiten legen, dann muss der zukünftige PC (das Motherboard) auch diesen hochwertigen Anschluss bieten.
Bitte beachten Sie beim Scanner neben der Standfläche auch die erforderliche Höhe für das Aufklappen des oberen Deckels. Ansonsten wird die Arbeit damit zur Qual.
Während ein Drucker sich weiter vom Arbeitsplatz entfernt befinden kann, so sollte ein Scanner in Armweite = Greifweite aufgestellt werden, da Sie sonst für jeden Scan mühsam aufstehen müssen. Ein winkelförmiger Arbeitsplatz (L-förmig oder sogar U-förmig) kann dabei behilflich sein.
Bedenken Sie auch weitere Peripherie wie z.B. Kartenlesegeräte für z.B. Speicherkarten in Foto- oder Video-Kameras. Dabei handelt es sich heute entweder um USB-3.# oder Sonderanschlüsse (Thunderbolt etc.). Auch diese muss der neue PC in ausreichender Zahl bieten.
Je nachdem, wie Sie Ihre Datensicherung betreiben, ist auch noch zumindest ein Anschluss für externe Festplatten (meist USB-3.#) erforderlich.
Sofern Sie mobile Geräte über den PC aufladen wollen, so kommen noch entsprechende weitere erforderliche USB-Schnittstellen (oft USB-C) hinzu. - Hinweis: Da ab Ende 2024 in der EU nur noch Geräte mit USB-C verkauft werden dürfen, sollten Sie bereits heute ausreichend USB-C-Steckplätze am PC berücksichtigen. - Denken Sie beim Laden eventueller Geräte bitte auch daran, dass das Motherboard respektive der PC diese Ladeleistung für USB-C auch liefern muss. Power-Delivery (PD) oder 60+Watt kann entweder nur an einem Anschluss oder oft überhaupt nicht erbracht werden. Ansonsten werden die Ladezeiten unerträglich lange.
Bedenken Sie, dass das Nachrüsten von später zusätzlich erforderlichen Schnittstellen am PC teuer sowie aufwändig ist und immer mit Nachteilen verbunden ist, da heute nicht mehr viele freie Steckplätze auf dem Motherboard dafür vorhanden sind. Zwar kann man in manchen hochwertigen Monitoren sogenannte USB-Hubs verwenden, die als Verteilknoten für 1-4 Anschlüsse funktionieren, aber oft nur USB-2 für langsamere Geräte wie Maus und Tastatur anbieten. Ferner haben Sie dann den sichtbaren Kabelsalat auf dem Tisch.
Nun besitzen Sie die Mindestanzahl an Anschlüssen und auch deren Leistungsanforderungen (heute meist USB-3.# und USB-C) für Ihren neuen PC. Der neue PC sollte zur Sicherheit ein paar Anschlüsse mehr bieten, da erfahrungsgemäß mit der Zeit noch etwas hinzukommt.
Überdies besitzen Sie nun auch die Anzahl an Strom-Steckern, welche Ihre Steckerleiste für den Arbeitsplatz erfordert.
Ggf. kann es sinnvoll sein, sogar 2 Steckerleisten anzuschaffen, um gewisse Geräte abzuschalten, während andere weiterarbeiten. Z.B. Tintenstrahldrucker sollte man ständig durchlaufen / angeschaltet lassen, da sie sonst beim Neustart sinnlos Tinte verbrauchen und oder verkleben. Ähnliches gilt für OLED-Monitore und Fernseher, welche in den Ruhephasen die eigenen Pixel regenerieren. - Denn auch ausgeschaltet oder im Standby-Betrieb ziehen alle (anderen) modernen Geräte der Peripherie Strom.
Generell empfehle ich eine mit leuchtendem Taster/Schalter ein-/ausschaltbare Steckerleiste mit eingebauter Sicherung gegen Blitzschlag und extreme Stromschwankungen. Auch wenn diese eingebauten Sicherungen nicht perfekt schützen, so sind die geringen Mehrkosten von wenigen Euro sinnvoll investiert.
Die Software bestimmt heute die Hardware-Anforderungen.
Beim Betriebssystem haben Sie nur noch wenig Auswahl: Auf der (sogenannten IBM-) PC-Schiene ist es das aktuellste Windows 11. Angesichts des geringen Marktpreises rate ich dringend zumindest zur Version Professional. Selbständige und Firmen sollten auch an die Version Enterprise denken. - Da Windows 10 im Herbst 2025 ohne weiteren Support ausläuft, kann man dazu kaum mehr raten. Denn Windows 12 ist bereits angekündigt.
Auf der Apple-Schiene ist es nur das jeweils aktuelle Apple Betriebssystem.
Für sehr technikaffine Anwender und spezielle technische Anwendungen kann auch irgendeine Unix-Variante in Betracht kommen. Laien sollten hiervon jedoch Abstand nehmen.
Von älteren Betriebssystemen kann man in fast allen Fällen nur dringend abraten. Benutzen Sie stattdessen irgendwelche Software-Emulatoren, welche für manche Anwendungen wie DOS oder Windows XP ein Fenster zum Ablauf alter Software im neuen Betriebssystem anbieten. Der Hintergrund liegt vor allem in den Treibern für moderne Hardware, die bei alten Betriebssystemen nicht vorhanden sind, nicht lauffähig sind oder immer wieder zu Abstürzen führen.
Vergessen Sie beim Betriebssystem alle Minimalanforderungen der Hersteller. Es mag sein, dass damit das Betriebssystem gerade so lauffähig ist. Aber Freude bereitet es damit keine. Gehen Sie getrost von einem Vielfachen an Leistungsbedarf aus. Dies gilt vor allem, wenn auch noch weitere Programme (gleichzeitig / parallel im Hintergrund) laufen sollen, was heute der Standardfall ist.
Da alle Betriebssysteme heute in 64-Bit programmiert sind, sollte auch möglichst alle weitere Software auf dem neuen PC 64-Bit-Versionen sein. Alles Andere (32-Bit und weniger) läuft langsamer und bereitet teilweise erhebliche Probleme.
Hierzu zählen die klassischen Pakete wie Microsoft Office und das kostenlose Open Office.
Auch hier gilt für problemloses und vor allem schnelles Arbeiten: Verwenden Sie für einen neuen PC nur neue Software-Versionen. Es hat seine Gründe, warum die Hersteller updaten. Oft arbeiten die alten Programme nicht so gut, so schnell oder so sicher mit neuen Betriebssystemen und neuer Hardware zusammen.
Die Normalanwendungen für das Büro kann jede Hardware erfüllen. Aber bereits bei komplexeren Aufgaben wie Rechtschreibprüfung oder Makros sowie Datenbanksortierungen im Tabellenkalkulationsprogramm wird inzwischen viel Leistung gefordert. Dies gilt umso mehr, je größer die eigenen Dateien sind. Entweder Sie verkleinern / zerlegen Ihre Dissertation in einzelne Kapitel, oder die Korrektur auf einem schwachen PC erfordert evtl. sehr viel Geduld.
Zwingend erforderlich bei Kontakt zum Internet ist eine Antiviren-Software.
Empfehlenswert sind viele kostenlose Programme. Hier eine Liste 1 mit Testberichten, Liste 2 mit Testberichten, Liste 3 mit Testberichten, Liste 4 mit Testberichten, Liste 5 mit Testberichten. 2024 galt der Bitdefender free als schlanke Lösung, wobei man sich dafür allerdings registrieren muss. Deshalb galt Avast free 2024 als die meistgenutzte Version. Aber alle machen als kostenlose Version, was man von einem Virenschutzprogramm erwartet.
Persönlich bin ich kein Anhänger kostenpflichtiger Schutzprogramme, da sie oft umfangreiche Sicherheitspakete mitbeinhalten, welche die meisten Anwender überfordern. Nicht selten werden dadurch auch riesige Speicher erforderlich, und der Leistungshunger bei Festplatten (zu permanenten von jenen Programmen durchgeführten sinnlosen Zwangs-Sicherungen) sowie RAM-Speicher und Prozessorleistung ist unerwartet hoch. Überdies sperren diese in den Sicherheitspaketen enthaltenen Firewalls (Brandschutzmauern) ungefragt viele Dienste im Internet, die der Laie dann nicht mehr bedienen kann. Auch das Ausschalten der Schutzfunktionen ist für Laien oft unmöglich, weil viel zu schwierig. Ferner werden die Schutzeinstellungen meist zwangsweise mit jedem Neustart des PCs oder nach ein paar Minuten ungefragt wieder aktiviert. - Überlegen Sie es sich genau, ob Sie für massiven Ärger und die Verlangsamung Ihres PCs auch noch Geld ausgeben wollen. - Und gleich ein klares NEIN, jene vermeintliche Sicherheits- und Schutzsoftware ist selbst nicht absolut sicher.
Es ist natürlich Ihre persönliche Angelegenheit, mit welchem Browser Sie am liebsten arbeiten. Dennoch würde ich Ihnen dringend raten, auch einige andere herunterzuladen und zu testen: Microsoft Edge ist wie Internet-Explorer 11 in Windows 10 bereits integriert. Die kostenlosen Browser Firefox und Google Chrome sowie Opera sind jedoch auch hochwertig und bieten oft mehr Sicherheitseinstellungen. (Ganze Listen mit vielen weiteren Browsern finden Sie überall im Internet.) Ferner sind die Microsoft-Browser seit vielen Jahren notorisch als unsicher verschrien und werden von Sicherheitsprogrammen (Firewalls und Antiviren-Paketen) oft blockiert. D.h. manche Funktionen auf Internet-Seiten funktionieren mit den Microsoft-Browsern Edge und Internet-Explorer nicht.
E-Mail-Client - also ein Programm zum Empfang und Versenden von Post. Dazu können Sie das im Betriebssystem integrierte (bei Microsoft: Outlook) verwenden. Aber dies gilt ebenfalls als notorisch unsicher. Deshalb verwenden viele das kostenlose Programm Thunderbird.
Wer im Internet publiziert, benötigt einen FTP-Client - ein Programm zum Transport der Dateien vom eigenen PC zum Server des Providers im Internet. Kostenlose Software wie Filezilla gilt als Standard.
Wer als sicherheitsbewusster Anwender wissen will und selbst entscheiden möchte, welche Software nach außen kommuniziert, der kann sich eine Firewall (eine Brandschutzmauer) installieren.
Im Betriebssystem Windows 10/11 ist bereits der Defender dabei. Allerdings macht diese Schutz-Software als Firewall vieles ziemlich willkürlich, und oft meldet er es Ihnen nicht einmal. So etwas nennen Informatiker transparent
, wenn Sie im Dunkeln bleiben. Für Sie als Anwender ist das eben gerade nicht transparent im Sinne von durchschaubar.
Aber Vorsicht: Wenn Sie ein Programm in einer Firewall sperren - also die Kommunikation rein oder raus oder in beiden Richtungen verbieten -, dann kann es evtl. nicht mehr arbeiten, wie z.B. ein Browser, der natürlich beides können muss. Hingegen kann es durchaus hilfreich sein, ein heruntergeladenes anderes Programm daran zu hindern, evtl. persönliche Daten in das Ausland zu senden.
Eine empfehlenswerte, einfach zu bedienende und verständliche sowie kostenlose Firewall ist Windows 10 Firewall Control. - Bitte achten Sie darauf, dass Sie nur den Link rechts unter Free
zum Herunterladen anklicken. P.S.: Der Name hat nichts mit Windows 10 zu tun. Das Programm läuft auf vielen Betriebssystemen.
Selbstverständlich ist es Ihre persönliche Angelegenheit. Aber in vielen Fällen ist die kostenlose Open-Source-Software sicherer und mindestens so komfortabel zu bedienen wie kostenpflichtige Programme. Viel wichtiger ist jedoch, dass sich sogenannte Open Source-Software (heißt so, weil der Programmier-Quelltext offen einsehbar ist) sich an allgemeine Standards hält. Falls Sie zu einem anderen Programm wechseln wollen, so existieren dafür Export- und Import-Programme. Das fehlt jedoch oft bei kostenpflichtiger Software. Deren Hersteller wollen Sie ja gerade bewusst von jedem Wechsel zur Konkurrenz abhalten.
Vor allem manche Browser, die inzwischen fast im Zweimonatsrhythmus neu herausgebracht werden, integrieren viele weitere Programme, welche immer mehr Leistung sowie Speicher benötigen. Das stellt inzwischen für manche Hardware bereits ein Problem dar, das sich ganz schnell bei vielen Anwendungen durch einen langsamen Ablauf bemerkbar macht. So ruckeln dann durchaus einmal 4K-Filme bei YouTube - und zwar unabhängig von der Bandbreite des Internet-Anschlusses.
Fachleute werden nun einwenden, dass dies bisher alles nur Pillepalle war. Kommen wir also zu den wirklich leistungshungrigen Anwendungen.
Zwar finden sich zahllose Programme und Hersteller. Dennoch sind sie sich in vielen Punkten wiederum sehr einig: Sie fordern grenzenlos Leistung. Mir ist kein Programm bekannt, das sich über noch mehr Prozessorleistung, noch mehr RAM-Speicher (Random Access-Memory = schneller Haupt-Speicher), noch schnellere Festplatten etc. beschwert. Ganz im Gegenteil werden mit jeder Software-Neuerung noch mehr Prozessorkerne, noch mehr Threads (parallele Arbeitsaufgaben eines Prozessorkernes) und noch mehr RAM unterstützt, sowie aktiv verlangt.
Zwar glauben viele Anwender, mit ihren kleinen Fotos mit 16 GB RAM ausreichend Leistung zu besitzen. Das ist jedoch je nach verwendetem Filter etc. schlichtweg Unsinn. Mehrere geöffnete größere Bilddateien mit jeweils mehreren Ebenen können sogar einen 32 GB-Speicher füllen. Von zusammengefügten Panoramen ganz zu schweigen. Dann lagert Photoshop auf eine deutlich langsamere Festplatte aus, wodurch sich die Geschwindigkeit dramatisch verringert. - Korrekt gelesen: Für manche Grafik-Anwendungen darf es schon 64 GB RAM sein, wenn es schnell gehen soll. Das war bereits 2019 weltweiter Standard in allen mir bekannten größeren Tests von Grafik-PCs.
Hinzu kommt, dass vor allem diese Software ohne zusätzlich einstellbare Grafikkarten-Hardware langsam arbeitet. D.h. nur die besten Grafikkarten kommen überhaupt in Frage, sofern Sie zügig arbeiten wollen.
Allerdings sind viele Grafikprogramme selbst derzeit noch zu dumm, um das Maximum aus der vorhandenen Hardware herauszuholen. Deshalb müssen Sie in jedem Grafikprogramm selbst Hand anlegen, um die maximale Geschwindigkeit zu erzielen.
Beim Marktführer Adobe ist ferner folgendes zu beachten:
Adobe war aufgrund der grafischen Oberfläche und einem 19%-Anteil durch Steve Jobs (Apple) seit 1982 zuerst auf Apple orientiert, um nicht zu sagen völlig abhängig von Apple. Da die Firma auf der Windows-Schiene praktisch nichts auf die Beine brachte, übernahm Adobe 2005 spektakulär Macromedia mit allen seinen Produkten, integrierte deren Windows-Programmierer, lies deren Software sterben und zwang alle Kunden zur eigenen unausgereiften Software.
Die Ergebnisse waren für die Kunden verheerend: So wurde z.B. die Qualität des über 20 Jahre alten HTML-Editors Macromedia Homesite bis heute vom Nachfolger Dreamweaver nicht erreicht. Und Flash wurde seit Jahren gezielt in den Graben gefahren, so dass Adobe es Ende 2020 / Anfang 2021 abschalten konnte. Da ich mit beiden Programmen arbeite, weiß ich ganz genau, wovon ich spreche.
Adobe gilt als eine der unangenehmsten Firmen überhaupt. Sie ist nur an ständig steigenden Umsätzen und Gewinnen interessiert. Dafür lässt das Unternehmen jeden Kunden gnadenlos im Regen stehen, wie man dies u.a. an der Abschaffung aller Kaufsoftware erkannte. Nun muss man jede Software mieten, sie alle paar Wochen zwangs-erneuern, sich mindestens monatlich ausspionieren lassen (u.a. Firewall-Verbot), und ständig steigende Preise für von den meisten Anwendern weder gewünschten noch erforderlichen Cloud-Speicher bezahlen.
Da Adobe jedoch Marktführer in vielen Bereichen ist und einen fast monopolartigen Quasi-Standard im Bereich Grafik- und Bildbearbeitung geschaffen hat, kann es sich das erlauben - und noch viel mehr.
Bis heute erkennt man die Apple-Orientierung an der oft miserablen Umsetzung der Software für IBM-/Windows-PCs. Dort wurde bis heute der Quelltext resp. die Leistung nicht angepasst. D.h. viele Dinge laufen auf Apple-Geräten schneller als auf PCs. Dies kann jeder Anwender sofort in der 1:1 Lupenansicht in Lightroom auf Apple erkennen. Daraus folgt, dass man auf Windows-Rechnern mehr Leistung für dieselben Ergebnisse benötigt. Aber das ist immer noch preiswerter als ein Apple. Denn Apple gehört auch zu den extremen Hochpreisfirmen, was man sofort erkennt, sobald man die angebotene Grundvariante eines Modelles aufrüsten will.
Um z.B. Photoshop zu beschleunigen, können Sie folgendes Einstellen: Generell sollten Sie sich beim Bearbeiten von Grafiken / Fotos die Effizienz anzeigen lassen: links unten, dort, wo die Dateigröße steht, kann man den Pfeil nach rechts anklicken und dann den Punkt Effizienz
auswählen. Alles unter 100% deutet auf einen momentanen Mangel an Leistung hin. - Hinweis: Verwechseln Sie jene Effizienz-Angabe aber bitte nicht mit der ganz links unten angezeigten Bildvergrößerung in Prozent (unten im Beispiel-Screen-shot 66,67%).
Sofern Sie mehrere eigene Festplatten besitzen: Voreinstellungen, Arbeitsvolumes = Scratch Disks, machen Sie eine davon zur Auslagerungsplatte für Photoshop. Dann arbeitet das Programm schneller, als wenn es auf die Hauptplatte C:\ oder die Dateiplatte mit den Grafiken auslagern muss.
Weitere hilfreiche Tipps zur Beschleunigung Ihres PCs mit Photoshop finden Sie auf Deutsch, englisch, Englisch 2, Englisch 3, Englisch 4. - Zu den Hardware-Tipps für Photoshop siehe unten bei der PC-Hardware.
Um z.B. Lightroom zu beschleunigen müssen Sie folgendes Einstellen: Bibliothek
, Importieren
, und dann rechts oben in der Ecke Vorschauen erstellen 1:1
auswählen. Das verlängert zwar den Import - der ist bei neuen PCs allerdings schnell. Aber diese Einstellung beschleunigt das Bearbeiten in der Bibliothek, im Bereich Entwickeln sowie den Bildwechsel in Originalgröße. F
für Vollbild (Full-screen) und dann mit der Maus in das Bild klicken für die 1:1-Ansicht.
Ferner muss man bei Bearbeiten
, Katalogeinstellungen
, Dateihandhabung
die Standardvorschaugröße Automatisch
prüfen (hier steht Ihre Monitorbreite in Pixel) sowie die Vorschauqualität: Mittel
oder Hoch
einstellen und 1:1-Vorschauen automatisch verwerfen: Nach 30 Tagen
einstellen oder alternativ auch Nie
wählen. Ansonsten muss die 1:1-Vorschau bei jedem Bild jedes Mal neu erstellt werden, was bei großen Monitoren (4-8K) viel Zeit kosten kann.
Regelmäßig durchführen sollte man: Datei
, Katalog optimieren
, da er sich bis heute ständig verschluckt und dann das Programm verlangsamt.
Zudem sollte man bei Bearbeiten
, Voreinstellungen
, Leistung
, Grafikprozessor verwenden: Benutzerdefiniert
wählen und dann die Haken setzen vor: GPU zur Anzeige verwenden
, GPU für Bildverarbeitung verwenden
sowie GPU zum Exportieren verwenden
.
Da ich Lightroom für völlig unbrauchbar zur Video-Bearbeitung halte und niemals dafür verwenden würde: Bearbeiten
, Voreinstellungen
, Leistung
, Haken vor Größe des Video-Caches beschränken
und danach rechts den Wert auf 1 setzen. (Weniger ist nicht erlaubt.)
Unter Bearbeiten
, Voreinstellungen
, Leistung
sollte man die Camera Raw-Cache-Einstellungen
mit einer Größe von 10 GB oder mehr. Bei wenigen Bildern erkennt man keinen Unterschied zwischen 10, 30 und 50 GB. Aber bei vielen hundert oder über 1.000 Fotos kann es helfen, vor allem die Lupenansicht 1:1 im Vollbildmodus zu beschleunigen. Allerdings muss das Cache dazu auf eine schnelle SSD ausgelagert werden - nicht auf eine langsame HDD.
Im Entwickeln-Modul sollte man links oben folgendes überprüfen: Klicken Sie mit der Maus in der linken oberen Ecke - etwas rechts vom Namen Lightroom Classic auf den erst beim Darüberfahren auftauchenden Pfeil nach unten und prüfen Sie, ob alles (Adressensuche, Gesichtserkennung) auf Angehalten
steht.
Bei ganz neuen Lightroom-Versionen sieht es evtl. auch so aus. Klicken Sie dann auf das LrC-Symbol links oder den weißen Satz rechts davon:
Zumindest während der Bildbearbeitung sollte man nicht mit anderen Speichermedien in der Cloud synchronisieren, weil es die Leistung spürbar drosselt.
Bei Bearbeiten
, Katalogeinstellungen
, Metadaten
, sollte man die Haken entfernen vor: GPS-Koordinaten für Stadt, Bundesland, und Land werden gesucht, um Adressen vorzuschlagen.
und Adressvorschläge exportieren, wenn Adressfelder leer sind
sowie Auf allen Fotos automatisch Gesichter erkennen
.
Denn das behindert die Bildbearbeitung sonst ungemein. Diese Zusatzfunktionen sollte man eher nach der Bildbearbeitung für die dann nur noch wenigen hochwertigen Rest-Fotos wieder anschalten, sofern man das überhaupt benötigt.
Sofern Sie mehrere eigene Festplatten besitzen, kann man die Camera-RAW Cache-Einstellungen (von der Festplatte c:\) auf eine zweite aber sehr schnelle Festplatte auslagern: Bearbeiten
, Voreinstellungen
, Leistung
, Camera-RAW Cache-Einstellungen
, Speicherort: ... und dann ganz rechts auf den Schalter Wählen...
klicken. Dort kann man die neue schnelle Festplatte auswählen. Auch eine superschnelle separate Datenfestplatte für die Originalfotos kann hilfreich sein (siehe Hardware).
Sofern Sie in eine Suchmaschine die Suchwörter Lightroom beschleunigen
oder accelerate lightroom
eingeben, finden sich noch zahlreiche (oft viele Jahre alte) weitere Tricks, Lightroom schneller zu machen, von denen ich jedoch abrate, da sie sowohl die Bildqualität negativ beeinträchtigen, als auch bei modernen PCs kaum eine spürbare Leistungssteigerung mehr erbringen. Wer jedoch bei der Bildbearbeitung die Qualität herabsetzt, kann oft nicht mehr die sehr guten von den guten Fotos unterscheiden. Auf einem alten schwachen Laptop mit miserablem Klapp-Monitor mag dies zur ersten Bilddurchsicht im Flugzeug hilfreich sein. Auf dem Hochleistungs-PC zu Hause ist das unsinnig und veraltet. So halte ich z.B. von Smart-Vorschauen aufgrund der geringen Qualität nichts.
Persönlich empfehle ich bei: Bearbeiten
, Katalogeinstellungen
, Metadaten
, einen Haken zu setzen vor Änderungen automatisch in XMP speichern
. Angeblich bremst dies den PC, was ich beim manuellen Bearbeiten meiner Fotos noch nie bemerkt habe. Aber dafür kann man dann diese kleinen XMP-Dateien sichern, statt den ganzen Lightroom-Katalog. Diese XMP-Dateien enthalten sämtliche Änderungen, die Sie an den Bildern durchgeführt haben. Damit kann man dann die RAW-Fotos oder ursprünglichen JPEGs erneut in (auch ein anderes) Lightroom einladen und erhält sofort alle durchgeführten Änderungen am Ergebnisbild. Das funktioniert (weil standardisiert) weltweit immer, während eine Lightroom-Datenbank abstürzen und sich irreparabel selbst vernichten kann.
Beachten Sie ferner, dass sich die meisten Änderungen an den Einstellungen erst nach einem Neustart des Programmes auswirken.
Weitere Informationen zur Optimierung neuester Lightroom-Versionen auf Englisch.
Video-Bearbeitungs- und -Schnittprogramme stellen noch höhere Anforderungen. Dies gilt besonders, falls Sie vorhaben, 4K, 6K- oder sogar 8K-Videos zu bearbeiten. Ganz besonders trifft dies zu, falls man sogenannte RAW-Videos bearbeiten möchte.
Nicht ohne Grund bot Apple dafür im Herbst 2019 einen völlig neu konzipierten Hochleistungsrechner Mac Pro an - ketzerisch Käsereibe
genannt. Intel Xeon-Prozessor mit bis zu 28 Kernen und 56 Threads (parallel bearbeitbaren Arbeits-Aufgaben), bis zu 1,5 Terabyte RAM (das sind 1.500 Gigabyte), bis zu 4 Grafikkarten, bis zu 8 TB SSD Speicher (= sehr schnelle Festplatten). (Weitere technische Angaben.) Das Ganze gab es schon für schlappe 62.000 Euro - ohne Monitor.
Dass auch bei dem Einstiegspreis von 6.500 Euro für die Basisversion der Monitor für über 10.000 Euro noch extra dazukommt, dürfte bei Apple vermutlich klar sein.
Zwar war es schon immer etwas teurer, einen Apple zu besitzen. Aber bei der hochauflösenden Video-Bearbeitung fordern auch alle anderen Hersteller Geld.
Kurzum: Für den Leistungsbedarf der modernen Video-Bearbeitung gibt es überhaupt keine Grenze und derzeit auch keine wirklich gute Hardware, die solche Aufgaben schnell abarbeitet. Korrekt gelesen: Derzeit kann man die Wartezeit durch höchste Investitionen bestenfalls von unerträglich
auf gerade noch erträglich
reduzieren. Aber es macht einen erheblichen und kommerziell oft entscheidenden Unterschied, ob man für das Rendern eines 8K-Spielfilmes mehrere Tage oder ein paar Stunden benötigt.
In den letzten Jahren kamen bei Apple neue Prozessoren der M-Reihe (bisher M1 bis M4) hinzu, welche sich wirklich lohnen. Denn neben den schmaleren Leiterbahnen wird auch ein vereinfachter Befehlssatz verwendet. Zusammen mit neuen dafür programmierter Grafik- und Video-Software sind spürbare Beschleunigungen gegeben. Und ausnahmsweise ein klares Ja, hier lohnt sich der Aufstieg für Anwender bei der umfangreichen Fotobearbeitung und beim Videoschnitt.
Seien Sie vorsichtig bei der Berechnung des Gesamt-Leistungshungers der Software. Der Bedarf steigt drastisch an, wenn Sie mehrere Fenster = Programme gleichzeitig offen haben, also laufen lassen. Einfaches Addieren reicht da oft leider nicht aus, da für die Verwaltung der einzelnen Sitzungen (Sessions) auch nochmals Leistung erforderlich ist. Fragen Sie sich deshalb vor dem PC-Neukauf ernsthaft, wie viele Programme gleichzeitig laufen.
Das Betriebssystem muss laufen. Auch das Antiviren-Programm läuft immer, auch wenn Sie es nicht als eigenes Fenster sehen. Ähnlich ist es mit einer evtl. installierten Firewall. Je nach Anwendungsszenarien sind dann zusätzlich durchaus einmal ein Dutzend Fenster offen und weitere mehrere dutzend (Ihnen oft unbekannte) Hintergrundprogramme (wie automatische Software-Updates zur Programmaktualisierung etc.) arbeiten, ohne dass Sie es sehen.
Wenn Sie wissen wollen, was derzeit aktuell bei Ihnen so alles läuft, dann rufen Sie den Taskmanager auf: Strg+Alt+Entf-Taste gleichzeitig drücken. Klicken Sie dann unten auf Task-Manager
. Klicken Sie danach links unten auf Mehr Details
. Sie werden erstaunt feststellen, dass dies viel mehr Prozesse / Dienste als erwartet sind. Auf meinem PC kann ich seitenlang durch die aktuell laufenden Anwendungen herunterblättern.
Manche Autoren / Influencer empfehlen, den Flaschenhals im alten PC zu ermitteln, bevor man etwas kauft. Das ist insgesamt korrekt. Dafür eignet sich z.B. die kostenlose Software HWiNFO, die man mit dem Haken vor dem Startbefehl Nur Sensoren
einen Arbeitstag lang im Hintergrund laufen lassen kann, um sie danach auszuwerten.
Aber wir gehen hier davon aus, dass Sie sowieso für Ihren alten PC einen komplett neuen anschaffen wollen / müssen.
Derartige Systemüberwachungs-Tools zeigen nur das Problem beim alten PC an, falls dort bei einer installierten Komponente ein Flaschenhals besteht. Somit eignet es sich nur zum Optimieren eines zu schwachen Elementes.
Wer jedoch einen ausgeglichenen aber insgesamt alten respektive zu leistungsschwachen PC besitzt, würde hier nur nacheinander alle Komponenten einzeln austauschen und so viel mehr Geld verschwenden. - Vor allem funktioniert dies nach ein paar Jahren nach der Erstanschaffung des PCs nicht mehr, weil man moderne Komponenten nicht mit alten so einfach kombinieren / mischen kann.
Somit empfehle ich dies eher bei der Neuanschaffung, wenn Sie z.B. versehentlich zu wenig RAM gekauft haben. Dann wird dies angezeigt, und man kann nachrüsten.
Ziel sollte jedoch in dieser Preisklasse immer sein, ein von vorne herein ausgeglichenes Gesamtsystem auszuwählen. - Am Einfachsten funktioniert dies mit den jeweiligen Topmodellen bei allen Bausteinen. Dabei sind jedoch nicht immer die letzten 5% Leistung gemeint, für die man exponentielle Aufpreise bezahlen muss, sondern ein Baustein aus der technischen Oberklasse oder alles aus der Mittelklasse. Zumindest sollte man aus Geiz das Mischen von signifikant unterschiedlichen Bausteinen vermeiden. Denn sonst baut man sich selbst einen teuren Flaschenhals ein, der alle anderen schnellen Bausteine im modernen PC ausbremst.
Kommen wir zur Sache.
Falls Sie nur reine Büroarbeiten durchführen und die üblichen Aufgaben im Internet erledigen (siehe oben), dann reicht folgende Konfiguration aus: Gaming-PC für Einsteiger - laufend aktualisierte Kaufberatung der Redaktion PCGames Hardware.
Seit 2015 verwende ich diese Empfehlung für mich und für Freunde sowie Firmen mit diesen Ansprüchen. Sie machen damit alles richtig und erhalten auch für mehrere Jahre einen zukunftsfähigen PC zu einem Preis unter 1.000 Euro.
Selbstredend dürfen Sie sich auch gerne die höhere Variante gönnen: Mittelklasse-Gaming-PC für bis zu 1.500 Euro. Für Bildbearbeitung ist diese Konfiguration etwas besser geeignet. Aber sie kostet (ohne Monitor) auch ca. doppelt so viel wie die Basis-Version.
Zweifellos erhält man bei einem Discounter auch billigere Versionen. Aber erfahrungsgemäß werden Sie dort für minimal weniger Geld signifikant schlechtere Computer-Leistung erhalten, mit der Sie spätestens in ein paar Jahren nicht mehr zufrieden sind.
Zwar sind es Ihre Augen. Aber eine (neue) Brille kostet Sie definitiv mehr als der Aufpreis für einen hochwertigen Monitor. Abgesehen davon bereitet ein guter Monitor nicht nur mehr Freude, sondern senkt das Risiko für Kopfschmerzen erheblich.
Ich empfehle jedem heute auf jeden Fall, für alle Aufgaben (außer für ältere Action-Games-spielen) einen 4-K-Monitor zu wählen. Nebenbei: Moderne Spiele werden inzwischen auch auf 4K bis 5K konzipiert.
Z.B. den 27-Zoll großen U2723QE. Hier ein aktuelles Angebot bei Amazon für den neuen großen Dell-Monitor.
Falls es ganz preiswert sein soll, dann sind die 28-Zoll großen Samsung-Modelle seit vielen Jahren sehr gut und beliebt. Hier finden Sie aktuelle Angebote dazu bei Amazon.
Weitere Empfehlungen für extrem hochwertige Monitore mit mehr als 4K spreche ich unten bei hochwertigen PCs aus.
Überhaupt nicht verstehen kann ich, wenn Menschen an ihrer eigenen Gesundheit sparen. Die Augen sind Ihr wichtigstes Gut. Sparen Sie ggf. an anderer Hardware, aber niemals an einem guten Monitor.
Für ermüdungsfreies Arbeiten lohnt es sich auch, auf die Bildwiederhol-Frequenz zu achten. Persönlich benötige ich mindestens 60Hz. Darunter nehmen viele Personen ein Flimmern / Flackern wahr. Zudem wird dann oft die Mausbewegung ruckelig oder zeitverzögert. Monitore und Grafikkarten, welche mehr bieten, sind selbstverständlich hochwertiger. 120 Hz oder 240 Hz sind ggf. eine sinnvolle Wahl. Aber diese sind oft teurer und nicht für jede Bildschirmgröße respektive für die gewünschte Auflösung in Pixel verfügbar.
Nur wer zwei linke Hände besitzt oder sehr ängstlich ist, sollte sich einen modernen PC heute noch von Fremden zusammenbauen lassen. Falls Sie dies wollen, können Sie alle oben aufgelisteten Komponenten bei Alternate bestellen und dann eine Pauschale für den Zusammenbau (2024: 99 Euro) bezahlen. Dort können Sie den zusammengebauten PC auch testen und gleich das Betriebssystem kostengünstig aufspielen lassen, sofern Sie das wünschen.
Der Vorteil des Zusammenbaus beim Händler liegt vor allem in der Zeitersparnis und den geschonten Nerven, da er alle Teile sammelt, bei sich aufbaut und Ihnen nur das Endergebnis zuschickt. Er behält auch allen Müll und die vielen Kartons.
Der Nachteil liegt darin, dass auch fremden Fachkräften ein (klassischer Montags-) Fehler unterlaufen kann. Ferner ist der zusammengebaute Rechner selbstredend etwas empfindlicher beim Transport mit unseren so sorgfältig und vorsichtig arbeitenden Paketversendern. Aber dann besitzen Sie die komplette Händler-Garantie und Gewährleistung.
Wer einen Schraubendreher bedienen kann, Zeit hat und es einmal versuchen will, kann jedoch heute die modernen Komponenten selbst zusammenbauen. Das ist wirklich kein Hexenwerk mehr.
Die Vorteile sind erheblich:
Sie lernen sehr viel, da man in direkten Kontakt mit allen Komponenten kommt und dabei auch die Scheu vor späteren Tests sowie Erweiterungen, Umbauten und sogar Reparaturen verliert.
Sie sparen Geld, da nicht nur der Preis des Zusammenbaus entfällt, sondern Sie sich nun alle Komponenten beim jeweils preiswertesten Anbieter im Internet kaufen können.
Eventuell erhalten Sie so Ihren Wunsch-PC auch früher, da ein einziger Händler nicht immer alle Produkte auf Lager hat, sondern sie erst zeitaufwändig fremd beziehen muss. Dies gilt besonders seit Anfang 2021, weil bedingt durch Pandemie und Lieferengpässe in Kombination mit erhöhter Nachfrage nicht nur die Preise drastisch stiegen, sondern auch die Wartezeiten. 2023 hat sich diese Lieferproblematik / haben sich die Logistik-Probleme zwar deutlich verringert. Aber zu Spitzenzeiten wie Weihnachten gab es immer und gibt es auch weiterhin Engpässe.
Allerdings sind auch einige Nachteile damit verbunden:
Sie müssen alle Einzel-Teile selbst bestellen und evtl. bei verschiedenen Händlern einzeln bezahlen.
Sie müssen auf alle Einzel-Teile selbst für den Paketzusteller warten und dazu tagelang anwesend sein, oder später die Lieferungen von der Paketstelle abholen.
Sie erhalten sehr viel Verpackungsmaterial, das Sie selbst entsorgen müssen.
Im ganz ungünstigen Fall, kann ein Händler plötzlich nicht liefern und Sie geraten dadurch in Zeitdruck, damit Sie alles noch rechtzeitig vor der oft nur 14-tägigen kostenlosen Rückgabefrist zusammenbauen und testen können. Dagegen sollten Sie sich absichern, indem Sie nur bei Händlern bestellen, die entweder die Ware lagernd vorrätig haben oder spätestens binnen 3-4 Tagen liefern können.
Einzelteile können beschädigt ankommen. Das heißt: das Zustellrisiko liegt bei Ihnen.
Die Gewährleistung und Garantie gelten jedoch unabhängig von allem. Somit ist das Risiko heute bei Bestellungen in der EU eher gering.
Ausführliche, stundenlange Video-Anleitungen zum Zusammenbau eines PCs finden sich in großer Zahl auf YouTube. Hier z.B. eine sehr detaillierte deutsche Anleitung, die auch für Anfänger geeignet ist. (Hier ein englisches 3,3 Stunden-Live-Video eines kompletten Aufbaues eines modernen Creator-PCs.
Zu Laptops muss ich festhalten, dass die Auswahl für anspruchsvolle Grafikanwendungen gering ist. Die wenigen empfehlenswerten sind meist sehr teuer. Vor allem sind diese alle nur kurz auf dem Markt. Laptops veralten sehr schnell. - Dell brachte im Sommer 2022 eine neue schnelle Serie heraus - Precision Mobile Workstations. Hier eine weitere kleine Laptop-Version US-Konfigurationsmodell XPS 13 Plus Laptop zum selbst Zusammenstellen der Komponenten bis zu 4K UHD-Display.
Ich könnte mir die Angelegenheit einfach machen und auf den High-End Gaming-PC verweisen. Jedoch ist dieser - wie ich oben erklärte - meist nur für Spieler interessant und für anspruchsvolle Grafik-, Foto- und Videobearbeitung zu schwach. Aber dieser ständig aktualisierte Vorschlag dient mir immer als Ausgangspunkt für meine eigenen Analysen und folglich Erweiterungen sowie Verbesserungen.
Wer gut Englisch beherrscht, kann sich auch das Video zu hochwertigen PCs vom 14.11.2023 oder das Video zu höchstwertigen PCs, vom 26.08.2024 ansehen. Das ist ein Test-Kanal, der sich eher mit den sogenannten Creators sowie deren Bedürfnissen bei Foto, Video und 3D beschäftigt.
Einschränkung: Sie können jene vorgeschlagene Konfiguration blind übernehmen und die 2 RAM-Speicher mit identischen Bausteinen auf 4 erhöhen. Dann haben Sie in der Regel auch einen sehr guten Grafikrechner. Aber er ist nicht perfekt auf Ihre Wünsche abgestimmt. Dennoch gilt als Ironie des Schicksals, dass Sie mit den im Folgenden aufgelisteten Tipps für den perfekten PC mehr Zeit in der Planung und Anschaffung verlieren, als Sie letztendlich beim Arbeiten mit jenem PC wieder einsparen werden.
Wir werden hier einen 'Neudeutsch' Creator-PC zusammenstellen. 'Creatoren' sind Menschen, welche privat oder kommerziell (geschäftlich, beruflich) Medien be- und verarbeiten, sowie auch erstellen. Gemeint sind damit u.a. Fotos, Videos, Grafiken in 2D und 3D bis hin zu komplexen 3D-Animationen.
Falls Sie jene Stichworte 'Creator-PC' in eine Suchmaschine Ihres Vertrauens eingeben, werden Sie zahlreiche Angebote über bereits vorkonfigurierte PCs erhalten. Die meisten davon sind völlig veraltet und das Geld nicht wert. Oft handelt es sich um reine Spielecomputer mit denen Sie bei den oben angesprochenen Medien heute nicht mehr glücklich werden. Versuchen Sie dann bei jenen Anbietern die angebotene Lockvogel-Konfiguration auf den aktuellen technischen Stand zu modernisieren, werden Sie preislich erblassen. Das kann man mit eigenem Nachdenken viel leichter und vor allem auf Sie selbst zugeschnittener sowie preiswerter erreichen.
Generell kann man nur zu einem hochwertigen Monitor raten. Er schont Ihre Augen und zeigt erst das wahre Potential Ihrer Fotos und Videos etc.
Für Videos, Fotos und Grafiken ist der Monitor ausschlaggebend. Unter 4K und unter 27 Zoll Bildschirmdiagonale sollten Sie überhaupt nicht anfangen zu denken.
Seit 2015 arbeite ich mit einem 5K Monitor von Dell und bin mit der Bildqualität sehr zufrieden. Der fast identische Monitor befindet sich seit ca. 2015 auch in vielen Apple-Modellen. Um Ihnen Anfragen per E-Mail zu ersparen, vorab ein klares JA, es lohnt sich.
Ende 2024 brachte ASUS seinen neuen ProArt Display PA27JCV 27" 5K HDR Monitor heraus, der technisch hervorragend war. Den aktuellen Preis finden Sie bei Idealo.de (sobald er in Deutschland verfügbar ist. In den USA kostete er 789 US-Dollar (aktuell 750 Euro). Im Melkkuhland Deutschland werden da vermutlich ca. 999 Euro daraus.
Der Preis hatte es in sich. Aber die Bildqualität ist überragend. Und er kostet nur ein Drittel des 6K-Monitors von Apple. - Auch hier sage ich ganz klar: Wir sprechen von einem Grafik-Rechner. Wer dazu beim Monitor weniger als 1.000 Euro ausgibt, hat seine Prioritäten noch nicht korrekt gesetzt.
Allerdings befinden wir uns seit 2021 in einer für Endanwender unglücklichen Übergangszeit: 8K, 6K und 5K-Monitore sind kaum erhältlich.
8K-Monitor:
Die Auswahl ist extrem eingeschränkt:
Den 32-Zoll-8K Dell UltraSharp 32 Premier Color UltraHD 8K Monitor: UP3218K. Ende 2023 war er nur noch selten verfügbar. Offiziell kostet er über 4.000 Euro. Früher waren es sogar weit über 5.000 Euro.
Diesen habe ich selbst ausführlich getestet. - Persönlich halte ich ihn für grenzwertig, da 32 Zoll sehr groß sind.
Manche älteren Programme kommen mit der empfohlenen 300% Vergrößerung der Schriften nicht wirklich zurecht. Bei 200% wirken viele Symbole und Schriften jedoch zu klein. Nur moderne Software kommt mit dem Monitor zurecht.
Bei meiner Grafikkarte muss man die Kabel richtig herum einstecken, sonst werden nur unergonomisch hakelige 30 Hz Bildwiederholfrequenz geboten. Nur in der richtigen (Kabel-)Konfiguration werden 60 Hz geboten.
Nur mit einer hochwertigen (teureren) und frei konfigurierbaren Maus kann man sich ergonomische Mausbewegungen einstellen. Mit Billigmäusen muss man weite Wege schieben, um die 8K von links nach rechts und zurück zu überwinden.
Dennoch bin ich von der Bildqualität bei 8K (mit Einstellung 200% für Normalprogramme) beeindruckt. Erst auf einem großen 8K-Monitor wirken Fotos mit 40 oder mehr Mega-Pixeln Auflösung.
Den 8K SWIT BM-U275HDR-8K 27 Zoll HDR Studio Monitor. Hier ein Angebot für ca. 7.000 Euro (im Herbst 2024). Zu diesem Studio-Monitor kann ich jedoch nichts sagen. Aufgrund des Datenblattes bin ich mir sogar unsicher, ob er wirklich 8K in der für Endanwender sinnvollen Darstellung bieten kann. Angesichts des Preises sollten die wenigen Interessierten sich vorher sowieso genau dazu beraten lassen.
6K-Monitor:
Dazu findet sich nur ein Apple Pro Display XDR. 32" Zoll LCD-Display (80,26 cm Diagonale) mit IPS und Oxide TFT. Ergonomische 6.016 * 3.384 Pixel (20,4 Millionen Pixel) im Seitenverhältnis: 16:9. 500-1.600 nits = cd/m² Helligkeit bei bis zu 60 Hz Aktualisierungsrate. Hier eine Preisübersicht - Vorsicht: Die Oberfläche ist unterschiedlich behandelt und der Standfuß fehlt. Der Pro Stand ist separat für über 1.000 Euro bei Apple erhältlich. Typisch Apple eben: Jedes Detail kostet Aufpreis. Hier eine Preisübersicht Standfuß. - Gleichgültig welches Modell sie wählen, mit Standfuß waren es 2024 ca. 6.000 Euro.
Sie benötigen zudem einen Thunderbolt-Anschluss, um den Monitor an PCs anschließen zu können. Aber eigentlich lässt sich der Monitor nur an Apples Spezial-PC (Käsereibe) verwenden, da er für viele Funktionen macOS Catalina 10.15.2 oder höher verlangt.
5K-Monitor:
Da es den obigen hochwertigen Dell 5K-Monitor (wie weitere ähnliche Modelle) nicht mehr neu zu erwerben gibt, hier neue Angebote:
Am ehesten vergleichbar erscheint mir der LG UltraFine 27MD5KL-B. Er bietet fast identische Papier-Werte zu meinem 5K-Dell 68,6cm (27 Zoll), 5K IPS Monitor, Thunderbolt/USB-C, Webcam, ergonomische 5.120 * 2.880 Pixel im Format 16:9 bei 60 Hz, 14 ms Reaktionszeit, 500 cd/m² Helligkeit, mit eingebautem Lautsprecher. Hier eine Preisübersicht. Der Preis stieg allerdings 2024 extrem an.
Bei Apple gibt es das Studio Display als 5K-Monitor in verschiedenen Ausführungen: 27 Zoll, ergonomische 5.120 * 2.880 Pixel im Format 16:9, IPS, 500 cd/m² Helligkeit, mit eingebautem Lautsprecher. Hier eine Preisübersicht - Vorsicht: Die Oberfläche ist unterschiedlich behandelt und der Standfuß ist jeweils verschieden. Typisch Apple eben: Jedes Detail kostet Aufpreis. Deshalb ergaben sich 2024 die ca. 1.600 bis über 2.300 Euro. - Sie benötigen einen Thunderbolt-3-Anschluss, um den Monitor an PCs anschließen zu können.
Bei diesen beiden Typen spricht man angesichts der 5.120 * 2.880 Pixel im Format 16:9 von echten
5K, welches auch UHD+ genannt wird.
5K-Sonderformate - Breitband-Monitore. Bitte beachten Sie hierbei die ungewohnten Formate (ungleich 16:9) und die abweichenden Pixel-Zahlen sowie die meist unterschiedliche Biegung dieser Monitore.
Die Auswahl ist riesig, weil das die typischen Spiele-Monitore sind. Deren Modelle wechseln auch jährlich, sodass sich keine Auflistung mehr lohnt. Hier finden Sie aktuelle Liste dazu bei Amazon.
Ganz offen räume ich ein, dass ich die meisten Monitore mit Sonderformaten bereits gesehen habe, aber nicht ausführlich testen konnte. Bei Spielen überzeugen sie durchaus. Ob Sie für Sie und Ihre Spezialanwendungen geeignet sind, können nur Sie selbst entscheiden. Die gebogene Form hat ergonomische Vorteile. Aber die reduzierte Pixelzahl in der Höhe kann z.B. für die Fotobearbeitung hinderlich sein.
Völlig unerwartet beginne ich beim eigentlichen PC mit der Auswahl der Grafikkarte.
Grafikkarten werden auch als GPU - Graphics Processing Unit = Grafikprozessor - bezeichnet.
Für einen derartigen Hochleistungs-PC ist die Grafikkarte heute das wichtigste Teil. Der Grund hierfür liegt in dem dazu erforderlichen Monitor. Nur wirklich hochwertige Karten können Monitore ab 4K korrekt und mit akzeptabler Bildwiederholfrequenz ansprechen. Ferner können nur sie einen schnellen Bildaufbau gewährleisten (z.B. Darstellung des Fotos).
Hinzu kommt das bereits anfangs erklärte Hindernis, dass Grafikkarten heute praktisch nur noch auf Spiele ausgerichtet werden. D.h. nur die teuersten Grafikkarten besitzen auch genügend Grafik-Speicher, um die hier angestrebten Arbeiten im Bereich Video und Bildbearbeitung durchzuführen.
Klartext: Man sollte heute nur noch die neuesten Karten kaufen. Auch wenn es abstrus klingen mag: Das teuerste ist für Bild- und Video-Bearbeitung gerade gut genug. Also rate ich allen Ernstes zur derzeit besten und meist auch teuersten Grafikkarte aus dem Spielebereich.
Bei Grafikkarten über 500 Euro erhalten Sie auch alle denkbaren Anschlüsse für modernste Monitore in ausreichender Zahl bis hin zur Auflösung in 8K.
Photoshop und Konsorten sowie Video-Bearbeitung profitieren derzeit deutlicher von hochwertigen Grafikkarten als Lightroom. Lightroom kann erst seit 2019 etwas KI und setzt damit z.B. die Funktion Enhanced Details
= Details verbessern
signifikant schneller um. - Siehe hierzu Lightroom Classic CC 2019: Enhanced Details GPU Performance, März 2019. Weitere neue Funktionen sind jedoch auch in Lightroom zu erwarten, sodass sich hochwertige Grafikkarten in der Zukunft auszahlen werden. Hierzu der neuere Test-Bericht vom Dezember 2020, sowie die heutigen Empfehlungen für Lightroom jener Testfirma.
Von speziellen Grafikkarten für angebliche Grafikanwendungen rate ich ab, weil deren Benchmark-Ergebnisse (und auch hier: OpenCL Benchmarks) in den für Sie wichtigen Bereichen nur minimal über denen der Spielekarten liegen, aber schnell mehr als den doppelten Preis kosten.
Auch vom Einbau mehrerer Grafikkarten in einem PC rate ich ab, da diese frühere Technik heute kaum mehr Vorteile bietet, sondern die Nachteile in der Praxis überwiegen. De facto kann man mit mehreren Grafikkarten, die mit speziellen Link-Brücken verbunden werden müssen, leider nicht immer die erwartbare (mathematisch) multiplizierte Leistung erzielen. Das hängt von so vielen Details u.a. auch der verwendeten Software ab. Kaufen Sie sich zumindest statt zweier preiswerter Grafikkarten eher eine sehr teure. Davon haben Sie definitiv mehr.
Selbstredend sind die 3 Kühler moderner NVIDIA-Grafik-Karten für Bildbearbeitung überdimensioniert. Aber das schadet nichts im heißen Sommer oder bei Videoschnitt.
Diese zuerst auszuwählende Grafikkarte legt fast alles Weitere fest: Die Größe - vor allem die Länge - legt die Mindestmaße des Gehäuses fest. Der Stromverbrauch hat erheblichen Einfluss auf das Netzteil. Aber indirekt werden auch das Motherboard und der Prozessor damit zumindest eingegrenzt. Da sich CPU und GPU die Daten gegenseitig zuspielen, ist es sinnlos, eine superschnelle Grafikkarte mit einem langsamen, alten Prozessor zu kombinieren.
Nehmen Sie sich deshalb die Zeit für die Auswahl der Grafikkarte und denken Sie daran: Für grafische Arbeiten ist heute die Grafikkarte viel wichtiger als der Rest des PCs.
Warum keine (alten) Grafikkarte von AMD? Sie konnten zumindest in allen Tests der letzten 5 Jahre gegen Nvidia bei den hier besprochenen Anwendungen (außer Spielen) nicht wirklich überzeugen.
Inzwischen relativiere ich meine Aussagen zu AMD-Grafikkarten etwas: Die Radeon RX 7900 XTX kam nach einigen Firmware-Updates 2024 nahe an die Geforce RTX 4090 heran. Siehe die neueren Testergebnisse. Vor allem waren diese Hochleistungs-AMD-Karten viel preiswerter und breit verfügbar.
Hinweis: Da Nvidia meist nur alle 2 Jahre eine neue Grafikkartengeneration herausbringt, ist erst ab (frühestens) Herbst 2024 mit einer 5080 und 5090 zu rechnen, die jedoch in der Anfangszeit sehr teuer sein wird. Dafür wird sie dank GDDR7 auch deutlich schneller werden.
Damit man mich richtig versteht: Dadurch wurden die etwas älteren Karten aus den Vorjahren nicht obsolet. Dabei handelt es sich noch immer um hochwertige Grafikkarten. Dies gilt vor allem, sofern man nicht die neuesten und leistungsstärksten CPU-Bausteine verwendet, ohne welche die neuesten Grafikkarten kaum die maximale Leistung zeigen. Kurzum ohne neueste Spitzenprodukte bei allen anderen Bausteinen lohnt sich der aktuelle Mehrpreis der besten Grafikkarten nicht immer.
Grafik-RAM - GDDR: Auch hier gilt leider, dass mehr meist auch mehr hilft. Ansonsten lagert die Grafikkarte über den Prozessor den Speicherbedarf auf den normalen RAM aus. Das ist deutlich langsamer. Daraus folgt, dass bei zahlreichen Anwendungen (u.a. Rendern von Filmen) 24 GB GDDR sinnvoller sind als nur
16. Jedoch waren 24 GB-Grafikkarten bei Nvidia 2024 auch sehr teuer.
Eingehende Tests verschiedener Grafikkarten für verschiedene Software-Anwendungen finden Sie bei Puget-Systems.
CPU steht für Central Processing Unit - der Hauptrechner. De facto ist dies auch die treffende Bezeichnung, da dieser Rechenkern wirklich für Rechnungen zuständig ist und diese Aufgabe auch am besten durchführt.
Früher galt das Moore'sche Gesetz. Prozessoren wurden ca. alle 2 Jahre doppelt so leistungsfähig = schnell. Erzielt wurde dies durch immer schmalere Leiterbahnen, immer mehr Transistoren je Fläche und einer immer höheren Taktrate des Prozessors. Allerdings galt dieses Gesetz eher für einen einzigen Prozessor.
Seit Jahrzehnten entwickelt sich jedoch die Szene langsam weg davon und hin zu Multitasking-Systemen. Dazu wurde zuerst die Anzahl der Threads erhöht. Damit werden Aufgabenstränge bezeichnet, die ein einziger Prozessorkern unabhängig voneinander parallel abarbeiten kann. Man spricht dabei auch von Multi-Threading(-Fähigkeiten). Hinzu kamen immer mehr Prozessorkerne, die man zu einer CPU zusammenbaute. Heute gibt es für Normalsterbliche wie mich theoretisch erwerbbare Prozessoren mit bis zu 64 Kernen und 128 Threads.
Deshalb gilt heute angesichts der modernen Prozessor-Architektur auch eher das Amdahl'sche Gesetz.
Der technische Haken liegt nun allerdings darin, dass der sequentielle Teil einer abzuarbeitenden Aufgabe die Leistung beschränkt. Mit anderen Worten heißt dies, dass z.B. nacheinander von Ihnen eingegebene Buchstaben auch nur nacheinander (also sequentiell) bearbeitet werden können. Somit profitieren z.B. reine Schreibprogramme kaum von den neuen Prozessoren.
Viele alte Software kann weder parallele Threads nutzen noch mehrere Prozessorkerne verwenden / ansprechen. Man sagt dann, es wären keine Multithreading-Anwendungen, oder sie wären nicht Multithreading-fähig, resp. die Software wäre nicht parallelisierbar.
Aber auch viele neue Software und sogar manche Betriebssystemversionen kommen überhaupt nicht mit 64 Prozessoren oder 128 Threads klar, geschweige denn, dass sie solche auch nur annähernd ausnutzen können.
D.h. alte Software, oder solche Aufgaben, welche sich nicht oder kaum parallelisieren lassen, profitieren nicht signifikant von den neuen Prozessoren, sondern sind mit älteren Prozessoren, die dafür jedoch höher Takten, besser bedient.
Das ärgerliche Problem liegt seit Jahren jedoch darin, dass vor allem Grafik-Software - insbesondere die meist benutzte von Adobe - der Entwicklung der Prozessoren (vor allem auf der Intel- / AMD-Schiene) oft um Jahre hinterherhinkt. So kommt es zu geradezu bizarren Benchmark-Ergebnissen, bei denen ältere, preiswertere Prozessoren z.B. Aufgaben für Lightroom, Bridge und Photoshop signifikant schneller abarbeiten als viel teurere und eigentlich leistungsfähigere neue Prozessoren.
Bei Video-Software sieht es minimal besser aus. Aber auch sie hinkt der Prozessor-Entwicklung hinterher.
Für den Endanwender ganz unglücklich ist, dass sich die Hersteller der Software dazu jedoch ausschweigen.
Es finden sich nur ganz wenige Test-Quellen, welche dazu seriöse Informationen publizieren sowie etwas neuer. Die neuesten Artikel zu allen Tests dort finden Sie in diesem nur chronologisch geordneten Artikelverzeichnis.
Adobe gibt z.B. deutsch und englisch an, dass Lightroom, nur bis zu 6 Prozessor-Kerne unterstützt. Gemäß Testern in den USA ist dies allerdings unzutreffend. Gewisse Aufgaben laufen unter Lightroom derzeit mit Prozessoren bis zu 24 Kernen signifikant schneller ab. Mit noch mehr Prozessorkernen arbeitet Lightroom derzeit jedoch wieder langsamer.
Ich will nicht so weit gehen, und behaupten, dass dies vorsätzliche Falschaussagen sind. Adobe gibt generell wenig bekannt, die großen Internet-Auftritte sind ferner selten aktuell (auf manchen findet sich jahrelang Veraltetes) und die Pflege ist miserabel. So finden sich dort auch zahllose Tipp- und Schreibfehler. Das ist die Folge der modernen Schlampigkeit. - Konkret in diesem Fall von Adobes englischer und deutscher Publikation zur Leistungssteigerung kann ich nachweisen, dass dort Befehle verwendet werden, die inzwischen in anderen Bereichen des Programmes liegen. D.h. einiges ist auf den offiziellen Adobe-Seiten veraltet.
Grundsätzlich stört der Mensch den Computer: Sofern Sie maximale Ergebnisse wünsche, sollten Sie generell die Finger vom PC lassen, damit die Software selbst optimal arbeiten kann.
Viele Arbeiten in Lightroom und anderer Software laufen sequentiell ab. D.h. die Software wartet auf die menschliche Eingabe per Tastatur oder Maus etc. So etwas kann nur nacheinander abgearbeitet werden. Damit ist bereits ein Thread (ein unabhängiger Arbeitsprozess eines Prozessorkerns) hoffnungslos unterfordert. Hingegen können hochkomplexe Aufgaben wie der Import oder Export von Fotos hochgradig parallelisiert werden. Da können dann 24 Prozesskerne mit 48 parallelen Threads ihre Leistung voll ausspielen.
Allerdings gibt es für viele Nutzer einen wesentlich lästigeren Punkt: Die sogenannte Lupenansicht 1:1 auf großen Monitoren mit 4K, 5K, 6K, 8K. Hier habe ich schon Vergleiche mit identischem Monitor und einer 5 Jahre alten Grafikkarte in einem alten PC sowie einer neuen Grafikkarte auf einem neuen PC durchgeführt, ohne positive Verbesserungen bei der Geschwindigkeit des Bildaufbaus - trotz doppelt so schneller Grafikkarte und doppelt so schneller CPU beim neuen PC. Lightroom und der neue Grafikkartentreiber von NVIDIA für die klassische Studio-Software der Entwickler kommen derzeit damit nicht klar.
Hier liegt nun das eigentliche Problem: Sie müssen jeden einzelnen Arbeitsschritt selbst ausprobieren. Pauschalaussagen und sogar Benchmark-Ergebnisse sind wenig aussagekräftig. Verlassen Sie sich zumindest niemals auf irgendwelche Angaben von Software-Herstellern. Selbst wenn jene aktuell wären, dann treffen sie teilweise nicht zu.
Ein Hinweis zu den Testergebnissen von PugetSystems. Jene unterscheiden neben dem Gesamtergebnis ('Overall Score') immer 'Active Tasks Score' - das, was Sie selbst am PC manuell mit der Maus und Tastatur machen (z.B. manuelle Bildkorrekturen) und 'Passive Tasks Score' - einmal von Ihnen angestoßene Abläufe, die dann automatisch ausgeführt werden, wie Makros in Photoshop oder das Einladen von vielen RAW-Dateien oder das Exportieren von hunderten Ergebnisbildern in einem anderen Dateiformat (z.B. PSD) in Lightroom, oder das abschließende Rendern eines Videos.
Je nachdem, was Sie am meisten Zeit kostet / Sie am häufigsten aufhält, sollten Sie dann auch höher bei der Prozessorauswahl berücksichtigen.
Technischer Hintergrund: Oft korreliert das manuelle Bearbeiten in Einzelschritten oft mit einer hohen Frequenz des ersten Prozessors oder der der ersten Prozessorkerne. Die Abarbeitung automatischer Prozesse ist jedoch oft parallelisierbar und wird somit tendenziell von Viel-Kern-Prozessoren schneller erledigt. Aber das hängt auch von der jeweils gewählten Software ab.
Meines Erachtens liegt das jedoch in den noch erschwinglichen Preisbereichen der Prozessoren relativ nahe beieinander. D.h. mit steigender Prozessorqualität (= steigendem Preis) werden beide Leistungen ansteigen. Somit ist das im Preisbereich der CPUs unter 1.000 US-Dollar / Euro über alle Anwendungen hinweg betrachtet (arithmetisches Mittel) oft nicht ganz so wichtig. Denn ein Hochleistungs-Prozessor ist immer relativ schnell. Aber es kann für bestimmte Software (Spiele im Gegensatz zu Bild und Video-Bearbeitung) durchaus den Ausschlag geben.
Für Personen, die 3D-Grafiken entwickeln, hochauflösende Filme bearbeiten, Spieleentwickler, Entwicklungs- und Architekturbüros (CAD - Computer Aided Design), die das Maximum an Leistung in der Praxis real zur Verfügung haben wollen, empfiehlt sich ein AMD Ryzen Threadripper als Prozessor. 2023 wurden die zwei neuen 7000er Serien vorgestellt. 12-96 Kerne sowie 24-192 Threads sorgen dort für maximale Leistung - zu einem entsprechenden Preis. - Bitte beachten Sie hierbei, dass es im Herbst 2024 drei Serien mit insgesamt 14 Modellen gab, die sich technisch völlig unterschieden. Da muss man im Detail nachschauen. Ferner gibt es noch immer noch ältere Modellvarianten zu kaufen.
Hier ein kurzer Testbericht zum Spitzenprodukt Ryzen Threadripper Pro 7995WX: AMDs Speerspitze bricht Rekorde mit 998 Watt - bei oft über 10.000 Euro Preis.
Passend dazu gibt es im Profibereich für die Pro-7000-CPUs die WRX-90-Plattform -also eigene spezielle, teure Motherboards.
Diese letzte bei AMD aufgelistete Gruppe / Version nur 7000er (ohne das Pro davor) wird als HEDT bezeichnet und ist gedacht für High-End Desktop - PCs und 'Prosumer' - also anspruchsvolle PC-Nutzer - mit dem nötigen 'Kleingeld'.
Zudem werden dafür neue TRX50-Motherboards mit DDR5 erforderlich. Alles war ab Ende November 2023 verfügbar, die dann aber bis zu 1 TB DDR5-5200 RDIMM sowie bis zu 48 PCIe 5.0-Kanäle unterstützen. Das sollte auch für anspruchsvollere Video-Produktionen erst einmal ausreichen.
Für Videografen mit 8K-Videos und vor allem RAW-Videos sind das die optimalen Prozessoren - keine von Intel, da AMD die parallelen Prozesse wesentlich effizienter abarbeitet. Vor allem boten Sie ein (noch) akzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis. Zitat PugetSystems: AMD ist führend bei anspruchsvollen Multithread-Workloads wie Rendering und Kompilierung
.
Nicht nur ich halte die Intel Xeon-Prozessoren derzeit für zu teuer für die geringere Leistung im Vergleich zu den Prozessoren von AMD.
Auch, wenn es hart klingt: Selbst die neuesten Threadripper-Hochleistungs-CPUs lohnen sich angesichts der Preise nur selten für die Bildbearbeitung in Photoshop und Lightroom oder die Video-Bearbeitung in Premiere Pro sowie in DaVinci Resolve. Der Grund liegt darin, dass jene Software bis heute (z.B. laut Tests im November 2023) so schlampig programmiert ist, dass sie die vielen Prozessor-Kerne und Threads meist nicht und wenn dann kaum sinnvoll nutzt. Die Threadripper-Prozessoren sind eher für Spezial-Software oder ganz spezielle Aufgaben gedacht, die extrem parallelisierbar sind (wie z.B. wissenschaftliche Berechnungen, CAD, V-Ray (3D Rendering Software), Blender etc.).
Dennoch bleibt die Aussage korrekt, dass Spezialaufgaben wie das Rendern eines 8K-Films in Kinolänge als passiver Prozess oder die 8K-RAW-Bearbeitung auf jenen Threadripper-CPUs schneller ablaufen. Deshalb finden sie sich auch in jenem hochambitionierten Berufsumfeld, wo man das Geld jener hohen Investition in einigen Monaten durch die tägliche Zeitersparnis wieder erwirtschaftet hat.
Ein gerne übersehener Vorteil dieser hochwertigen Threadripper-CPUs ist jedoch die meist viel höhere Anzahl an PCIe-Lanes - Ansteuerkanäle / direkte Kommunikationskanäle zwischen der CPU und der Peripherie. Diese erlauben mehr und schnellere Zubehörteile (z.B. mehrere Grafikkarten gleichzeitig. Um jene Peripherie (auch viele M2.SSDs bei billigeren CPUs anzuschließen, benötigt man wiederum hochwertige Chipsets auf den Motherboards, die dann jedoch noch immer langsamer arbeiten als die Direktverbindung zur CPU. Das gilt im Übrigen auch für viele der neuen PCIe-Gen5-M2.SSDs. Wer z.B. 4 oder mehr von diesen ultraschnellen Speicherkarten verwenden will, die dann auch die Höchstleistung erzielen sollen, ist mit einem der teuren Threadripper sinnvoller bedient als mit den nun folgenden nicht mehr ganz so hochwertigen CPUs für Konsumenten mit weniger PCIe-Lanes. (Hier Videos zu dem Thema: EXPLAINED: WHY PCIe lanes are important to CREATORS and Why you NEED MORE! [CPU & Chipset, Gen 5 & 4 als Grundlage, sowie danach zum weiteren Verständnis als Aufbau: EXPLAINED: PCIe lane SWITCHING & Biggest MISTAKES! | Don't DO IT: WRONG slot for m.2 SSD.
Alle sogenannten Normalanwender mit kleinerem Geldbeutel seien erneut auf die ständig aktualisierte CPU-Bestenliste verwiesen.
Für alle modernen Prozessoren benötigt man zumindest eine AIO-Wasserkühlung.
Zum Abschluss noch ein Faktum zu den Betriebssystemen und CPUs: Nicht immer ist die neueste Version die schnellste. So testeten diese End-Anwender Windows 11 mit vielen CPUs und vor allem Photoshop sowie Lightroom. Die Ergebnisse waren gegenüber Windows 10 mäßig gut bis miserabel. Vor allem Hochleistungs-CPUs liefen sogar signifikant langsamer. Man kann nur hoffen, dass Microsoft bei Windows 11 nun endlich nachbessert. Da dies bisher nicht geschah, hoff einige auf ein leistungsfähigeres Windows 12.
Bei Intel dominierte die neue Leistungsklasse der 14. Generation / 14th Gen - Raptor Lake-S Refresh. Für kompromisslose Leistung in der hier besprochenen (finanzierbaren) Anwenderkategorie wird von allen empfohlen: Intel Core i9-13900K, oder gleich den minimal hochwertigeren Intel Core i9-14900K. (Aber keine F-Variante, bei der die interne GPU deaktiviert wurde, weil sie wichtig ist - vor allem für Video - auch, wenn sie eine externe Grafikkarte verwenden.)
Jedoch verbrauchen beide Modelle viel Strom (1.000 bis zu 1.600 Watt empfohlen), werden heiß und erfordern eine sehr gute Wasserkühlung. Das wird im Gesamtsystem dann deutlich teurer.
Dennoch galt auch 2024 laut Puget-Systems: Intel besitzt bei den meisten Foto-/Video-Workflows einen kleinen Vorsprung, der sich zu einem größeren Vorsprung ausdehnt, wenn Quick Sync (Hardware-Dekodierung von H.264/HEVC-Medien) ins Spiel kommt.
Sowie: Noch mehr als Photoshop ist Premiere Pro eine Anwendung, bei der Intel aufgrund einer Technologie namens 'Quick Sync' einen inhärenten Vorteil besitzt. Quick Sync kann auf ähnliche Weise wie die Verwendung der GPU für die Hardware-Dekodierung von LongGOP-Codecs wie H.264 und HEVC verwendet werden, ist jedoch etwas schneller und unterstützt eine größere Auswahl an Formaten (vor allem HEVC 4:2:2 10-Bit).
Bei AMD dominierte der neue AMD Ryzen 9 9950X, der allerdings auch seinen Preis hatte. Beschreibung und Testergebnisse dazu im Vergleich zu Intels Core i9-14900K.
Wer eine aktuelle Empfehlung je nach Software oder PC-Anwendung sucht, kann sich bei Puget die Liste der Recommended Content Creation Workstations ansehen. Sie geben mit den aktuellen Prozessoren einen ersten Eindruck. Allerdings würde ich dies nur bezüglich der Prozessoren so mittragen. Bei RAM etc. ist das alles in der Grundausstattung oft unterdimensioniert.
Persönlich erachte ich den wirklich in der Praxis erzielbaren Leistungsunterschied der hier besprochenen jeweiligen Spitzenprodukte für vernachlässigbar.
Intel und AMD boten 2024 vergleichbare Leistungen zu auch vergleichbarem Gesamt-Preis. Dies ist gut für alle Anwender, da man nun wieder bedenkenlos auswählen kann.
So sieht es auch die US-Testfirma: We typically recommend Intel Core processors for photography, video editing, and motion graphics applications, while AMD holds the lead for heavy multi-threaded workloads like rendering and compiling.
- Wir empfehlen in der Regel Intel Core-Prozessoren für Fotografie-, Videobearbeitungs- und Motion-Graphics-Anwendungen, während AMD bei anspruchsvollen Multithread-Workloads wie Rendering [Video] und Kompilierung die Nase vorn hat.
Bitte beachten Sie, dass die US-Testfirma Puget-Systems alles immer in den Hersteller-Grundkonfigurationen testet. Mit Overclocking / Übertakten, das heute jedes Motherboard anbietet und oft verborgen (ohne Wissen des Anwenders selbst) durchführt, sind bei beiden Prozessorwelten höhere Leistungen erzielbar. - Eine kleine Ausnahme sehe ich bei Video: H.264-Material, oder HEVC, wo Intels i9-14900K Ende 2023 deutlich führte. Bei RAW-Video hingegen gleicht die höhere Anzahl wirklich parallel arbeitenden Prozessoren bei AMD das wieder aus.
Noch ein Wort zum Overclocking: Intels modernste Prozessoren lassen sich oft weniger übertakten und erzielen dann kaum eine höhere Leistung. Siehe hierzu die Ergebnisse beim 14900K mit nur einem Plus von 1-4%. Nur in wenigen Fällen waren 10-20% Leistungssteigerung erzielbar. Hingegen werden AMDs Prozessoren oft gnadenlos von Anwendern übertaktet und halten dies auch bei höherer Leistung aus.
Bitte beachten Sie allerdings, dass alle diese Aussagen und sowieso alle modernen Testergebnisse nur noch für die Kombination der allerbesten Komponenten gelten. So bremst bereits ein einziger älterer / langsamer Baustein (z.B. ein alter / leistungsschwächerer Prozessor, oder eine ältere Grafikkarte, oder langsame RAM-Bausteine, oder eine langsame M2.SSDs) das Gesamtsystem und die anderen Komponenten aus. Achten Sie deshalb auf die in jedem Test verwendeten Einzelkomponenten: Nur exakt dafür gelten die erzielten Ergebnisse.
Tendenziell bietet Intel seit einiger Zeit seine Prozessoren preiswerter an als AMD. Aber AMD führt immer wieder zeitlich begrenzte drastische Preisreduktionen durch, sodass man dies dann tatsächlich zum anstehenden Kaufzeitpunkt überprüfen sollte.
Zum Abschluss noch ein Ärgernis zu den Betriebssystemen und CPUs: Windows 11 wurde noch langsamer. Aber neueste Motherboards fordern teilweise explizit Windows 11 (u.a. für Wi-Fi 7). Auch angesichts der schnelleren anders gearteten Prozessoren bei Apple wird aus meiner Sicht mit der nächsten Prozessorgeneration auch Windows 11 ersetzt / abgelöst. Ein Strombedarf von bis zu 1.600 Watt bei Intel mit der dabei entstehenden Abwärme ist irrsinnig. Hier bestehen reale Grenzen für den praktischen Einsatz.
Ferner ist praktisch immer eine Wasserkühlung am PC dafür erforderlich oder zumindest dringend angeraten, sofern man übertaktet oder im Dauerbetrieb arbeiten möchte.
Nicht nur ich bin der Meinung, dass man mit den AIO-Wasserkühler-Versionen ARCTIC Liquid Freezer II in den meisten Fällen nichts falsch macht. Die AIOs von Arctic werden seit Jahren immer wieder als die Besten getestet, und sind sehr laufruhig. Mit 6 Jahren Garantie sind sie auch zuverlässig.
Eingehende Tests verschiedener CPUs für verschiedene Software-Anwendungen finden Sie bei Puget-Systems.
Nachdem der Support bei Intel jahrelang (mindestens seit Dezember 2022) - wie auch ich am eigenen Leib erfahren durfte - alle Beschwerden abwürgte, die Nutzer als DAUs niedermachte und Schäden nicht reparierte, eskalierte der Fall im Frühjahr 2024 weltweit, weil tausende Nutzer davon betroffen waren: Stabilitätsproblemen, Oxidation und einem schnellen Alterungsprozess (Degeneration). Die CPUs von Intel der 13. und 14. Generation Raptor Lake und Raptor Lake Refresh - also der letzten Jahre - zerstören sich selbst. Dennoch gibt es keinen Rückruf.
Overclocking ist heute üblich. Intel selbst arbeitet diesbezüglich mit den Motherboard-Herstellern zusammen und gibt Richtlinien dazu heraus. Deshalb ist das auch fast überall voreingestellt. Nun stellte sich heraus, dass angeblich zu hohe Spannungen (ein häufig verwendetes Mittel beim Übertakten), oder eTVB microcode, oder Oxidation bereits bei der Herstellung, zu Instabilitäten führt, die wiederum den Prozessor irreparabel zerstören.
Alle bisherigen Zwangsmaßnahmen wie das erzwungene Drosseln der CPU, des Motherboards, des RAMs etc. führten zwar bei mir zu einem signifikant langsameren PC-System, ändern jedoch laut zahlreichen Aussagen von Spezialisten im Internet nichts daran, dass sich die sündhaft teuren CPUs von Intel weiterhin langsam selbst zerstören.
Sie können deshalb auch alle alten Testberichte und Benchmarks der Intel-CPUs vergessen. Neue Tests fallen niederschmetternd aus, ebenso Tom's Hardware.
Ein Bekannter interpretierte dies so: Das ist, wie wenn man sich einen teuren Ferrari kauft und dann nur noch bis 2.000 Umdrehungen je Minute beschleunigen sowie generell nicht mehr als 100 km/h fahren darf, weil sich das Auto sonst selbst vernichtet.
Um es klar zu sagen: Da ich nun das zweite Mal bei Intel hereinfiel, bin ich als Kunde sehr enttäuscht über dieses inakzeptable Verhalten eines global tätigen Großkonzerns und werde weder selbst jemals wieder deren Produkte kaufen, noch sie irgendjemandem empfehlen.
Ferner trennten sich 2024 auch angesehene Firmen, wie PugetSystems, teilweise von Intel - sogar für Creator-PCs für Photoshop.
Quellen: PC Games Hardware, Tom's Hardware, The Verge, igor's lab und die Suche bei Google dazu.
Da jedoch Intel über die Werbegelder etc. massiven Einfluss auf die gesamte IT-Szene hat, und vor allem deren Influencer und die Fan-Boys unangenehm werden können, werde ich weiterhin den jeweils aktuellen Intel-Prozessor hier auflisten. Denn ich habe schon genug Probleme mit meinen kritischen Artikeln. - Sie, liebe Leser, haben schließlich selbst ein Gehirn, um Ihre Schlüsse aus den unwiderlegbaren Fakten zu ziehen.
Random Access Memory bezeichnet in der Kurzform RAM den schnellen Hauptspeicher, den man auch Arbeitsspeicher nennt.
Generell gilt, dass Sie niemals zu viel RAM besitzen können. Dafür sorgen bereits die schlampig programmierenden Software-Entwickler weltweit. Mit jedem Update einer Software wächst in der Regel der Bedarf an RAM.
Als Konsequenz des heutigen Update-Wahns gilt folglich auch, dass Sie entweder jetzt bereits mehr RAM anschaffen, als Sie derzeit zwingend benötigen, oder ihn früher oder später (meist früher als gedacht) erweitern müssen. Das Nachrüsten mit Speicher kann sich jedoch zum Drama entwickeln, wenn sich in unserer schnelllebigen Zeit die identischen Bausteine nicht mehr käuflich erwerben lassen. Mischungen verschiedener RAM-Bausteine reagieren oft unvorhersehbar.
Ganz ernsthaft kann ich heute keinem Menschen mit hochauflösender Grafik- oder Bildbearbeitung weniger als 64 GB RAM empfehlen, um zukunftssicher zu sein. Für Videoschnitt sollte dies sogar als absolute Untergrenze gelten. Da dürfen es bereits heute auch gerne 128 GB RAM sein.
Sofern Sie es sich leisten können, dürfen Sie natürlich beliebig RAM aufstocken. Wie oben erwähnt, hält Apple auch 1.500 Gigabyte = 1,5 TB RAM für Videos für angemessen. Allerdings steigen dann die Kosten in jeder Beziehung sprunghaft an, da Sie meist bereits ab 256 GB andere RAM-Bausteine und andere Motherboards mit mindestens 8 Speicherbänken benötigen.
Der Haken liegt wieder einmal in der Orientierung fast aller Hersteller auf Spieler. Diese benötigen für die meisten interessanten Spiele 16 GB RAM, aber keinesfalls mehr als 32. Dafür wollen sie diesen Speicher in 2 Riegeln haben, da man je nach Motherboard und Prozessor sowie RAM-Bausteinen in dieser Zweier-Konfiguration den Arbeitsspeicher meist stärker übertakten kann.
Und damit sind wir beim komplexen Bereich des Übertaktens: RAM-Bausteine sind in der Grundkonfiguration (SPD) generell langsam eingestellt. Faktisch werden sie jedoch bereits vom Hersteller auf viel höheren Taktfrequenzen getestet. D.h. Sie müssen die RAM-Bausteine immer übertakten, um auch nur annähernd die bezahlte Leistung zu erhalten.
Je nach Prozessor und Motherboard sowie RAM-Baustein gelingt dieses Übertakten mehr oder weniger gut. Das hängt wirklich vom Einzelbaustein ab und kann bei jedem Teil etwas schwanken. Das ist auch der Grund, warum Spieler lieber nur 2 RAM-Riegel wünschen, da bei 2 Teilen die statistische Gefahr eines langsamen Bauteiles geringer ist als bei 4 oder 8.
Für Sie als Grafikanwender ist das jedoch ärgerlich, da hochdichte Bausteine - sagen wir 2 Speicherbausteine mit je 32 GB RAM je Riegel - teuer, selten und generell langsamer sind als 4 * 16. Stehen Ihnen 4 Steckplätze im Motherboard zur Verfügung, bekommen Sie mit 4 * schnellen 16 GB noch 64 GB zusammen. Bei vielen Motherboards gibt es jedoch nur 4 Steckplätze, sodass Sie bei 128 GB die teure und langsamere RAM-Variante wählen müssen, oder ein teureres Motherboard wählen müssen. Ab 256 GB RAM sind Sie fast immer zu einem teuren Motherboard und zusätzlich teuren RAM-Bausteinen gezwungen.
Deshalb empfehle ich, die RAM-Wahl zuerst zu treffen. Sie schränkt evtl. die Auswahl des Motherboards drastisch ein.
Keine signifikante Einschränkung habe ich in letzter Zeit jedoch bei den hochwertigen RAM-Bausteinen in hochwertigen Motherboards mit hochwertigen neuen Prozessoren festgestellt. Früher musste man unbedingt die Testkriterien der Motherboard-Hersteller zum RAM beachten. War exakt der Speicherbaustein nicht als positiv getestet und zugelassen aufgelistet, konnte der Betrieb zum Glücksspiel werden. Früher galten auch ältere AMD-Prozessoren als völlig unberechenbar: Manchmal klappte es und manchmal nicht. (Diese Geschichten kursieren bis heute im Internet.) - Heute bestehen, sofern allseits hochwertige Bauteile verwendet werden, kaum mehr Probleme.
Es finden sich auch in den seriösen Bestenlisten der RAM-Bausteine oft extrem übertaktbare Speicherbausteine, die in Benchmarks schneller sind. Der Haken liegt hierbei in dem oft extrem höheren Preis bei in der Praxis - unserer obigen Annahme des Grafik-PCs - eher geringen Mehrleistungen. Denken Sie immer daran, bei den Tests geht es um Power-Spieler. Meine persönliche Erfahrung im Bereich Grafik-, Bildbearbeitung und Videoschnitt ist, dass Sie den oft doppelten oder höheren Preis für die tägliche Praxis sinnvoller in die doppelte Speichermenge RAM investieren. Nochmals: Ihnen hilft wirklich nur: Mehr RAM.
Systemwechsel: Aufgrund des weitgehenden Systemwechsel 2021/22 bei Intel muss man die exakt zu den Motherboards und den Prozessoren passenden RAM-Bausteine erwerben. Für fast alle modernen Boards und Prozessoren ist DDR5 verpflichtend. Nur mit diesen funktioniert alles überhaupt oder zumindest schnell - bei Intel. - DDR4-RAM eignet sich nur noch für wenige ältere
Intel- Motherboards und deren Prozessoren sowie für AMD. Jene sind keineswegs schlecht, oder langsam. Aber sie sind bei Intel nicht mehr zukunftssicher. Deshalb würde ich seit 2022 bei einem neuen PC mit Intel-Prozessor nicht mehr dazu raten.
Bei AMD kann man meist auch die neuen DDR5-RAM-Bausteine verwenden, da die Motherboard-Hersteller dies auf hochwertigen neuen Motherboards mit eigenen Lösungen ermöglichen. Aber auch AMD brachte Ende 2022 mit dem neuen Standard den Sockel AM5 heraus, der sehr ähnlich zu Intels ist. Dadurch wurden die DDR5-RAM-Bausteine auch direkt vom AMD-Prozessor angesprochen - und faktisch zum Standard.
2024 waren die Preise für DDR5-RAM zudem in erträgliche Bereiche gesunken, sodass man dazu generell raten kann.
Auch wenn alle über die theoretisch doppelte Geschwindigkeit der DDR5-Bausteine sprechen, so ist das wirklich Interessante die vierfache Speicherdichte. D.h. ein Riegel kann mit DDR5 bis zu 64GB fassen.
Hier ein allgemeiner allg. Testbericht zu Vergleichen zwischen DDR4 und DDR5. Wie so oft ist (in der Anfangszeit der neuen Technologie) der Unterschied für Normalanwender in der Alltagspraxis bisher messbar, aber nur in Teilbereichen wirklich spürbar. Ferner kann man den Mehrwert nur mit absoluter Hightech rundherum wirklich nutzen. - Kurzfassung: ein Intel 12900K sollten es als Prozessor und eine Nvidia RTX 3090 als Grafikkarte schon sein (weitere Details siehe: Das Testsystem
). Dann lohnt es sich auch für Foto und Video-Bearbeitung.
SSDs sind Solid State Drives - schnelle Speicher, die keine mechanisch sich bewegenden Teile mehr besitzen, sondern als auf Deutsch sogenanntes Halbleiterlaufwerk oder Festkörperspeicher arbeiten. Deshalb sind SSDs jeder HDD (Hard Disk Drive = Permanentspeicher, Massenspeicher, Festplattenlaufwerk) überlegen, weil jene sich mit drehenden Scheiben und schwenkenden Leseköpfen abmühen muss.
Deshalb gilt ganz eindeutig: Sie benötigen mindestens eine SSD für das Betriebssystem und die Programme.
Auch, wenn in vielen Praxistests bewiesen wurde, dass eine herkömmliche SSD mit Kabel-SATA-Anschluss nach SATA-6-Gb/s-Standard für fast alle Aufgaben völlig ausreicht, so empfehle ich für einen High-End-Grafik-PC, dennoch die M.2-SSD-Variante neuesten Standards 4.0 - oder bei neuen Motherboards auch PCI-Express-5.0. Bei M.2 handelt es sich um eine flache in das Motherboard einschiebbare SSD, die in zahlreichen für die Grafikbearbeitung wichtigen Einzelaufgaben mit heute bis über 10 GByte Datenvolumen je Sekunde signifikant schneller ist als klassische extern irgendwo mit SATA-Kabel im PC verschraubte herkömmliche SSDs mit maximal 550 MB/Sek. Datentransfer.
Bei Grafik- und Videoprogrammen kann es je nach verwendeter Software sogar sinnvoll sein, mehrere M.2-SSDs oder zumindest klassische SSDs zu verwenden.
So verwenden manche Photoshop-Anwender eine M.2-SSD als Start-Festplatte C:\, auf der das Programm liegt. Eine weitere SSD wird für die Bilddateien verwendet. Eine dritte SSD wird als Auslagerungs- / Scratch-Platte verwendet für die Auslagerungen des Programmes Photoshop.
Manche Lightroom-Anwender verwenden eine M.2-SSD als Start-Festplatte C:\, auf der das Programm und der Katalog liegen. Eine weitere SSD wird für die Bilddateien verwendet. Eine dritte SSD wird als Auslagerungs-Platte für das Camera-RAW-Cache verwendet. Man kann bei Lightroom auch den Katalog sinnvoll auf eine weitere SSD auslagern. Letzteres gilt vor allem, wenn dieser sehr groß geworden ist: Bearbeiten, Katalogeinstellungen, Allgemein, Speicherort, Anzeigen
(anklicken) und dann einen neu angelegten Unterordner auf einer neuen SSD/m2-SSD auswählen.
Allerdings müssen alle M.2-SSD gleichschnell sein und auch gleichschnell über das Motherboard an den Prozessor angeschlossen sein. Das können nur die hochwertigen Motherboards. Ansonsten lassen Sie alles lieber zusammen auf der schnellsten Festplatte C:\.
Bei umfangreichen Video-Bearbeitungen kann es sogar sinnvoll sein, mehrere SSDs / auch gerne M.2-SSDs als RAID zusammenzuschalten. Eigentlich ist ein RAID ein Redundant Array of Independant oder Inexpensive Disks ein Hochverfügbarkeitssystem aus mehreren Platten, bei dem auch der Ausfall einer Platte zu keinem Datenverlust führt. Aber man kann RAID auch in der unsicheren Sonder-Variante 0 (Striping) verwenden, wodurch die Festplatten bis zu doppelt so schnell arbeiten.
Meine Empfehlung ist zumindest eine M.2-SSD mit 1-2 TB Speicherplatz als Startplatte C:\ anzuschaffen. Mehr Speicherplatz ist wirklich nicht für das Betriebssysteme und alle Programme erforderlich. 2024 waren jedoch die schnellsten M2.SSDs fast alle 2 TB groß.
Wer mehr Speicherplatz wünscht, weil er viele Rohdaten (Videos, Grafiken, Fotos etc.) ständig bearbeitet, sollte eher eine zweite separate M.2-SSD oder eine weitere klassische SSD für die Daten anschaffen. Diese Zweierkombination arbeitet definitiv schneller als eine 4 GB oder größere einzelne SSD.
Die Auswahl der SSD (M.2 oder klassische Form) sowie die Anzahl derselben hat erheblichen Einfluss auf die Auswahl des Motherboards, denn SSDs ohne schnellen Anschluss zum Prozessor, RAM und der Grafikkarte sind wertlose Investitionen. So bieten viele preiswerte Motherboards nur eine M.2-SSD-Schnittstelle.
Falls Sie nicht ausreichend Geld für einen Hochleistungs-Prozessor (CPU) samt dazu erforderlichen nochmals teurerem Motherboard und nochmals teureren RAM-Bausteinen besitzen, so ist mit SSDs für die Praxis oft mehr Leistung aus dem Gesamtsystem herauszuholen. Wenn ich also die Wahl habe, ob ich mir eine CPU für ca. 500 Euro oder eine der nächst höheren Varianten für 1.000, 2.000 oder 4.000 Euro zulege, dann würde ich immer zu mehr M.2-SSDs und dem preiswerten Prozessor raten. Es finden sich hochwertige Motherboards, die bis zu 5 superschnelle 4*4 M.2-SSD-Schnittstellen für bis über 7 GB/Sek. Datentransfer anbieten. Bei fast allen aktuellen Anwendungen haben fast alle Nutzer davon mehr. Auch klassische SATA-SSDs (mit Kabelanschluss) mit nur
500MB/Sek. Datentransfer bieten bereits sofort spürbare Vorteile in fast allen Anwendungen.
Weiterführende Informationen zu SSDs finden Sie unter Der große SSD-Test (SATA & PCIe) und SSD-Festplatten im Test: Vergleich, Bestenliste und Kaufberatung.
Noch ein Wort zur Zukunft: PCIe-5.0-SSD mit bis zu 16 GB/Sek. Datentransferrate ist zwar verabschiedet, aber noch nicht für viele PC-Bausteine in der Praxis verfügbar. Da muss wirklich alles zusammenpassen, um diese doppelte Leistung auch ausnutzen zu können. Angesichts der auch 2024 noch spürbaren Preisunterschiede sollten preisbewusste Anwender warten und in der Zwischenzeit für den Aufpreis eher zwei superschnelle m.2 PCIe-4-SSDs anschaffen - gerne in jeder TB-Größe. Und bei Bedarf dann nochmals ein paar 4-8TB SATA-SSDs zur Unterstützung der HDD.
Da ich bereits 2015 als einer der Ersten diese neuen M2.SSDs in Deutschland erwarb und testete, kann ich auf einen jahrelangen positiven Erfahrungsschatz zurückgreifen und bin auch von der Dauerleistung sowie Langlebigkeit (bis heute) überzeugt.
Einen Überblick mit Erklärungen zu den verschiedenen Speichermöglichkeiten und Technologien bietet dieser englische Artikel.
M2.SSDs als Ersatz aller HDDs
Man kann jedoch bei modernen Motherboards auch auf M2.SSDs oder SSDs setzen, um HDDs zu ersetzen.
Bei Motherboards ist allerdings auf die Anzahl der M2.SSD-Steckplätze zu achten. Die oft angegebenen Zahlen sind irreführend. Bei z.B. 5 Steckplätzen lassen sich oft nicht alle mit derselben Geschwindigkeit betreiben, oder es fallen zumindest SATA-Kanäle weg. Dann bleiben selbst bei hochwertigen Boards von den 5 nur 4 Steckplätzen übrig.
Der erste (oberste) M2-Steckplatz muss sowieso für das Betriebssystem verwendet werden, da er der schnellste ist. Dort sollte man keine Daten-M2.SSD installieren. Wenn das Betriebssystem auf einem späteren Steckplatz langsam abläuft hat man nichts gewonnen.
Aber die restlichen (in unserem Fall 3) Steckplätze kann man heute mit m2.SSDs mit bis zu 8TB bestücken. Das sollte für normale Arbeiten ausreichen. Auch die Lebensdauer (TBW - Tera-Bytes Written) ist inzwischen akzeptabel. Hier ein kleiner Testvergleich.
Aber die Preise hatten es auch 2024 noch in sich. Das war ein Vielfaches von internen HDDs.
Wirklich lohnend waren M2.SSDs nur für die Rohdatenbearbeitung bei großen Fotos und bei Video. Als reines Datengrab sind sie auch heute noch zu teuer.
Selbst die klassischen SATA-SSDs waren für die schnelle Datenverarbeitung sinnvoll. Denn in der realen Arbeitspraxis war der Zeitvorteil zwischen 500 Mbyte der SATA-SSDs und bis zu 8GB / Sekunde der m2.SSDs nur selten zu spüren. Eine Ausnahme lag bei 4K-120P-Videos und 8K-Videos sowie RAW-Video vor. Jedoch für kleine Dateien, die eventuell sogar nur einzeln und manuell bearbeitet werden, lohnte sich auch das nicht.
Hier nochmals der Hinweis: Normale Motherboards für normale Prozessoren können (auch mit den besten zusätzlichen Controllern) nicht viele M2.SSDs unterstützen und definitiv nicht die maximale Geschwindigkeit herausholen, da sie immer eine Vermittlerrolle zwischen CPU und M2.SSD einnehmen. - Wer fast unbegrenzte Leistung und auch fast unbegrenzte M2.SSD-Speicherkapazitäten wünscht, muss zu einem der teuren AMD Ryzen Threadripper Pro Prozessor und einem dazu passenden (teuren) Motherboard greifen. Dann sind auch dutzende M2.SSDs sogar mit PCIe 5.0 anschließbar. Erst, wenn der Prozessor selbst diese M2.SSDs direkt verwaltet und ansprechen kann, wird deren Leistung voll ausgenutzt.
Western Digital bot hochwertige und extrem schnelle HDDs bis 24 TB - aktueller Preis bei idealo.de.
Und Seagate bis zu 32TB .
Beide zu einem viel geringeren Preis als SSDs.
Selbst auf die Gefahr hin, nun ein Lächeln zu erzeugen, halte ich klassische Festplatten als riesige, preiswerte Datenspeicher auch heute noch für unverzichtbar. So besitze ich mehrere 6-22 TB-Festplatten.
Moderne HDD-Systeme wie z.B. die mit Helium gefüllten Platten von Seagate sind nicht nur leise, sondern mit von mir selbst gemessenen über 200 MB Datentransfer je Sekunde auch erstaunlich schnell.
Überdies gelten sie noch immer als wesentlich langlebiger als SSDs. Zur Datensicherung würde ich mich darauf verlassen, niemals nur auf SSDs.
Der große Festplatten-Test als erster Einstieg. Aktuell liegt das beste Preis-Leistungsverhältnis bei ca. 10 TB-Festplatten vor. Allerdings finden sich immer wieder Sonderangebote bei bis zu 24TB-Festplatten. Auch diese HDDs kann man mit mehreren Stück nebeneinander / übereinander eingebaut betreiben.
Je nach Anzahl hat diese Festplattenauswahl dann auch wieder Einfluss auf das Motherboard, da zahlreiche Motherboards heute oft nur maximal 4 schnelle SATA-Anschlüsse bieten.
Je nach Anzahl hat diese Festplattenauswahl dann auch Einfluss auf die Gehäusewahl, da zahlreiche billige Gehäuse keine ausreichenden oder zumindest keine günstigen Einbauplätze für mehrere Festplatten mehr anbieten. Entweder liegen sie dann an kaum zugänglichen Stellen, was jeden Wechsel behindert, oder sie erhalten zu wenig Kühlluft, oder sie behindern den Luftstrom zum Prozessor und der Grafikkarte zu sehr.
Die Anschaffung eines Blu-ray-Brenners ist heute selten. Aber dennoch sollten Sie ihn zumindest erwägen. Denn Noch immer werden Software und Treiber auf CDs sowie DVDs vertrieben. Ferner finden sich auch viele Filme auf Blu-ray-Scheiben. Nur mit einem solchen Brenner, der gleichzeitig Lesegerät ist, kann man damit etwas anfangen.
Zwar wird zunehmend in die DAS / NAS (Festplattenlaufwerke im eigenen Netzwerk) gespeichert. Aber das ist im eigentlichen Sinne keine Datensicherung. Vorsicht! Das sind nur Hochverfügbarkeitssysteme.
Die Datensicherung wird heute privat meist auf externen Festplatten oder eben auf optischen Speichermedien wie Blu-rays durchgeführt.
Wer wie ich schon einmal eine unglückliche Verkettung von Schicksalsschlägen technischer Art erlebt hat, ist froh, wenn er nach dem (trotz Antivirenprogramm) virenbedingten Ausfall der PC-Daten und als beim Zurückspielen der gesicherten Daten von der externen Festplatte auch noch diese Festplatte abbrannte, noch eine weitere optische Datensicherung besitzt.
Das Problem sind nämlich diese heute oft nur mäßig guten externen Festplatten, welche bei hoher Datentransferrate mit USB-3.# schnell überhitzen und dann versagen.
Ein hochwertiger in den PC eingebauter schneller Blu-ray-Brenner kostet weniger als 100 Euro. Das sind mir meine Daten wert.
Alternativ reicht selbstverständlich auch ein alter DVD-Brenner aus dem früheren PC aus.
Allerdings rate ich fast immer zu einem in den PC eingebauten Brenner, da die auf dem Tisch oder sonst schnell verstaubenden und sogar extrem verschmutzenden externen Geräte nicht überzeugen können. Das sind optische Geräte mit einem Laser, der sich durch Schmutz sehr leicht stören lässt.
Eine Ausnahme kann jedoch für Wasserkühlungen bestehen, da ergonomisch weit oben im Tower-PC eingebaute Blu-ray-Brenner den Einbau einer Wasserkühlung oft behindern oder teilweise sogar unmöglich machen. Dann muss es eben doch ein externer Brenner sein.
Persönlich habe ich mir bereits vor vielen Jahren den ASUS-Brenner angeschafft, der auch von fast allen anderen Testern empfohlen wird. Er macht seitdem exakt das Geforderte: Er brennt und liest zuverlässig sowie leise. Allerdings hatte ich wie zahlreiche Personen Probleme mit manchen (billigen oder exotischen) Blu-Rays. Sehr gut verträgt mein AUS-Brenner die Verbatim 6-fach Blu-rays - Diese kann man auch mit 12-facher Geschwindigkeit brennen. Real misst man dabei etwa 8-fach. Aber 12 Minuten sind für 25 GB in Ordnung.
Hier ein kleiner Überblick über Blu-ray-Brenner-Bestenlisten: Externe Blu-Ray-Brenner Vergleich, Blu-ray-Brenner Test & Vergleich, 9 Blu-Ray-Brenner im Vergleich, Blu-ray-Brenner Vergleich.
Seit 2024 muss man allerdings einräumen, dass kaum ein Gehäuse mehr Platz dafür vorsieht. Selbst diejenigen wenigen großen, welche es auf dem Papier noch bieten, sind meist unbrauchbar, sobald man eine Wasserkühlung (AIO) mit drei Ventilatoren (360er oder 420er) für die CPU oben einbaut. Dann muss man auf den Brenner verzichten. Auch der Fronteinbau oder derjenige auf der rechten Seite solch eines großen Wasser-Kühlers versperrt den Platz für einen Brenner, da er weit oben platziert werden muss, damit die Pumpe keine Luft zieht und dadurch ausfällt (siehe dort).
Endlich kommen wir zum Motherboard, das die meisten Menschen instinktiv, aber fälschlicher Weise, zuerst auswählen oder sogar anschaffen würden. Das Motherboard (Mutterplatine), auch Mainboard (Hauptplatine) genannt, ist die zentrale Plattform, auf die nachher alle Bausteine gesteckt, oder zumindest damit verbunden werden.
Sie erinnern sich noch an die Eingangsaufgabe, in welcher Sie alle erforderlichen Anschlüsse definieren mussten. Jetzt wird jene Zahl für die Auswahl des Motherboards wichtig. Es sollte nicht nur diese erforderliche Anzahl, sondern sicherheitshalber noch 1-2 weitere USB-Anschlüsse bieten. Denn das Nachrüsten derartiger Anschlüsse mittels einer Steckkarte ist zwar möglich, aber teuer, umständlich und führt oft zu anderen Unannehmlichkeiten bis hin zur Überhitzung im PC, weil der vorher ideale Luftstrom dadurch gestört wird.
Selbstredend finden sich preiswert sogenannte USB-Hubs oder USB-Verteiler. Aber erstens muss man hier auf die Spezifikation achten: Für einen 3.2 Anschluss muss auch ein 3.2-Hub angeschafft werden. Zweitens erhöht dies nur die rein elektronischen Anschluss-Stellen. Aber die Datentransferrate wird nicht vervielfacht, sondern mehr als geteilt. Das lohnt sich nur für Geräte, welche nicht wirklich gleichzeitig betrieben werden. Und auch dann ist es eine langsamere Notlösung.
Ferner legen sowohl die gewählte Grafikkarte als auch der Prozessor das Motherboard fest.
In der Regel sind moderne hochwertige Boards in der Lage, alle modernen Grafikkarten zu verwenden. Aber eine Garantie haben sie oft nur in dem Fall, wenn der Hersteller beider Teile identisch ist.
Kaufen Sie zudem niemals ein Motherboard, das nicht genau für den gewünschten Prozessor freigegeben wurde.
Auch die Anzahl der RAM-Speicher kann die Auswahl einschränken:
Viele Motherboards bieten heute nur noch 4 Steckplätze für RAM-Speicher an.
Generell geben alle Motherboards eine Obergrenze des möglichen RAM-Speicherausbaus in GB an. Prüfen Sie deshalb genau die technischen Angaben der Hersteller.
Sehr viele der halbwegs erschwinglichen Motherboards bieten maximal 128 GB Speicher an und dafür nur 4 Speicherbänke.
Selbst zahlreiche AMD TR4-Motherboards für die ehemaligen Hochleistungsprozessoren boten nur vier Speicherbänke mit maximal 128 GB. Nur wenige noch teurere Motherboards bieten dort maximal 256 GB RAM in 8 Speicherbänken an.
Erst neuere PCI 5.0-Boards bieten seit Kurzem 128 MB und seltener auch 256 MB zu einem noch akzeptablen Preis.
Wer mehr als 256 GB RAM fordert, hat bei Motherboards nur noch sehr wenig Auswahl und steigt in teure Regionen auf.
Im Internet finden sich zahllose Kaufempfehlungen, was man sich angeblich alles beim Motherboard sparen soll. Das führt bis zur Aussage, dass es keinen Unterschied zwischen dem billigsten und dem teuersten Board gäbe, weil heute alles vom Hauptprozessor (CPU) gesteuert wird.
Korrekt ist, dass die Geschwindigkeit und viele Funktionen heute tatsächlich von der CPU abhängen. Viele früher separate Steuerchips auf dem Motherboard fehlen heute.
Dennoch stimmt dieser Einwand zur Geschwindigkeit nur für die vom Prozessor direkt angesteuerten Lanes (Kanäle). Und das sind in der Regel nur der oberste Grafikkarten-Steckplatz und der oberste M2-SSD-Steckplatz. Das sind diejenigen beiden Dinge, welche dem Prozessor am nächsten liegen. Darunter liegende Steckplätze werden fast immer von einem eigenen Controller - einem zusätzlichen Steuergerät des Motherboard-Herstellers versorgt. Dort macht es dann durchaus einen Unterschied, wie schnell die Anbindung abläuft. Ansonsten sind z.B. die weiteren M2-SSDs nicht selten drastisch langsamer.
Daraus lässt sich auch generell bei jedem Motherboard ableiten, dass Sie immer die Grafikkarte in den obersten Steckplatz stecken und die schnellste M.2-SSD auch immer in den obersten dafür vorgesehenen Steckplatz. Alles darunter ist langsamer. Bei billigen Boards oft drastisch langsamer.
Aber ich habe auch schon so manche unerwarteten negativen Dinge bei preiswerten Motherboards erlebt, die einen staunen lassen: So gibt es Motherboards, die eine hyperschnelle M.2-SSD (bis über 7.000 MB/Sek. Datentransfer) im offiziellen M.2-Steckplatz nur mittels SATA 500 MB/Sek. verbinden.
Dass der Preis deshalb geringer sein kann, weil wesentlich weniger Zubehör mitgeliefert wird, sollte klar sein. Da sind dann oft nur 1 oder sogar kein SATA-Kabel dabei, statt 4 oder mehr bei hochwertigen Boards.
Hochwertige Boards bieten heute 2 LAN-Kabel-Anschlüsse mit 2,5 oder sogar 10 GBit an.
Hochwertige Boards bieten oft modernstes eingebautes Hochgeschwindigkeits-WiFi an - mit separat mitgelieferter hochwertiger, aufstellbarer Antenne.
Hochwertige Boards bieten oft eine separate Kühlung der gesamten Platine an mit eigenem Lüfter, der sich temperaturabhängig dazuschaltet, wenn von Ihnen einstellbare Grenzwerte überschritten werden. Sonst würde bei Überhitzung der Prozessor automatisch heruntertakten und alles verlangsamen.
Hochwertige Motherboards bieten nicht nur die gewünschte Anzahl an USB-Steckplätzen, sondern viel mehr und diese auch in USB-3.#- sowie USB-C-Qualität an - und nicht die Hälfte davon nur als langsame USB-2-Schnittstellen. Achten Sie da genau auf die Details in den technischen Spezifikationen.
Nicht selten werden bei billigen Boards manche Bausteine und Anschlüsse auch noch sehr unglücklich platziert, sodass sie durch Grafikkarten sowie andere Dinge behindert oder sogar überdeckt werden. Zumindest der Einbau so manches Billigboards kann dann zur Geduldsaufgabe werden. Als ungeduldiger Bastler, der auch gerne später einmal am PC etwas nachrüstet, kann ich leidgeprüft Ihnen von viel Frust wegen ein paar eingesparter Euros erzählen. Ersparen Sie sich den Ärger und meine Erfahrungen. Lesen Sie zumindest vor dem Kauf die 1-2-Sterne Bewertungen bei Amazon. Wenn dort über derartige Probleme geklagt wird, dann ist etwas dran.
Hochwertige Motherboards bieten in der Regel 2-3 (manche bis zu 5) schnelle M.2-SSD-Schnittstellen mit zumindest 4.0*4-Anschluss (siehe dort). Preiswerte Mainboards bieten oft nur eine Schnittstelle und auch nicht immer mit schnellem 4.0*4-Anschluss.
Hochwertige Motherboards bieten zahlreiche Anschlüsse für steuerbare moderne Ventilatoren aller Bauarten (impulsgesteuerte sowie stromstärkengesteuerte Drehzahlen). D.h. Sie können viele Ventilatoren nicht nur anschließen, sondern sogar nach eigenen Kriterien wärmeabhängig sowohl im BIOS als auch in eigener Software zum Motherboard (im laufenden Betrieb unter Windows nachträglich und jederzeit) einstellen.
Hochwertige Motherboards bieten in den Steckplätzen - vor allem der Grafikkarten - je eine Metall-Verstärkung an, welche zwar belächelt wird, bei modernen Grafikkarten mit weit über 1 KG Gewicht über die Jahre allerdings hilfreich sein können.
Hochwertige Motherboards bieten in der Regel viel aufwändigere BIOS-Systeme zum einfachen Übertakten - auch durch Laien. Das BIOS läuft als Basic Input and Output System immer am Anfang des Hochfahrens des PCs ab. Mit der DEL / Entf-Taste können Sie es (sofort nach dem Einschalten des PCs) aufrufen und dann dort Änderungen anbringen, welche den PC oft spürbar schneller machen. Aber auch sonst ist ein hochwertiges BIOS wertvoll, wenn es irgendwann einmal zu Problemen kommt, und Sie etwas abändern müssen.
Meine langjährige Erfahrung ist auch, dass der Support für die hochwertigen Boards etwas besser ist und länger anhält als für Billigboards. So kann es durchaus entscheidend sein, wie lange BIOS-Updates geliefert werden, oder wie viele Jahre später sich der Support noch daran erinnert und Hilfe leisten kann. Auch wenn viele das Gegenteil behaupten: Hochwertige Boards werden öfter gekauft und damit werden sie auch besser supported. Der Hersteller gibt sich bei steigender Kundenzahl auch bei der Fehlerbehebung etwas mehr Mühe.
Hochwertige Boards bieten u.a. auch eine sichtbare POST-Fehlerliste an: POST ist der Power On Self Test. Wenn dort etwas beim Start ganz am Anfang (noch vor dem BIOS) nicht stimmt, dann zeigen Leuchtziffern dies genau an. Bei anderen Boards erkennen Sie so etwas nicht und können auch keine Fehleranalyse betreiben. Und, ja, das habe ich erst kürzlich wieder gebraucht, weil es auch bei modernen Motherboards zu Geräteunverträglichkeiten kommen kann.
Wenn es Ihnen auf diese Details nicht ankommt, dann kann ein preiswerteres Board durchaus interessant sein.
Ich empfehle jedoch in der hier diskutierten High-End-PC-Preisklasse keine großen Kompromisse einzugehen und sich an hochwertigen Motherboards aller gängigen Hersteller zu orientieren. Gerne orientiere ich mich hierbei an dieser getesteten Rangliste. Diese Motherboards sind oft im Angebotsspektrum üppig dimensioniert. Aber dafür hat man dann auch alles. Sie machen mit keinem der in der Liste jeweils aufgeführten etwas falsch.
Beachten sie den Hinweis, dass Intel-Boards oft deutlich teurer sind als die für AMD-Prozessoren. Das muss man vorab zum Prozessorpreis dazurechnen. D.h. das Gesamtsystem wird für insgesamt wenig Mehrleistung auch entsprechend teurer.
Tipps für sogenannte Content-Creators:
Entweder man ist heute Content Creator (alles rund um die Erzeugung sowie Bearbeitung von Medien), oder Gamer, oder normaler Endanwender (minimalste Nutzung und Anforderung).
Wer als Content-Creator etwas (in Lightroom, Photoshop, Premiere Pro oder vergleichbaren Programmen) erzeugt oder bearbeitet, der benötigt zumindest hochwertige Motherboards: Entweder spezielle für sogenannte Content-Creators oder die der Gamer, wobei sich jene oft technisch nur minimal unterscheiden - meist nur im Preis.
Bei Asus heißen diese speziellen Motherboards z.B. ProArt, wobei sie für Artisten / Künstler gedacht sein sollen. (Vergessen Sie den englischen Ausdruck am besten gleich wieder. Das ist wie bei allen Firmen eher Marketing). 2024 gab es bereits 11 Modelle der Motherboards der ProArt-Reihe. Daneben gab es viele fast gleichwertige Modelle anderer Serien, die man auch verwenden kann. Hier ein Überblick.
Bei ASRock heißen diese speziellen Motherboards z.B. Content Creators, wobei sie angeblich 'Träume wahrwerden lassen'. Einen Überblick finden Sie ganz unten, am Ende jener verlinkten Seite.
Bei GigaByte heißen sie Vision.
Bei MSI heißen sie Content-Creation.
Vorsicht: Zahlreiche Hersteller verstehen unter Content-Creators eher den High-End-Berufsbereich mit Gesamtsystemen im hohen fünfstelligen Preis-Bereich. Dadurch schränkt sich die Auswahl an Motherboards für Privatpersonen oder kleinen Firmen drastisch ein.
Als ersten Einstieg / Grundlage kann man bei PugetSystems deren verwendete Motherboards je nach Software und Modell ansehen. Das sind verschiedene Motherboards und sie ändern sich jedes Jahr. Ferner handelt es sich dort um ältere Versionen, welche ausgiebig getestet wurden. Für Neuanschaffungen darf man ggf. zu neueren / Nachfolge-Version greifen: Bei Intel wären dies z.B. Z790- statt Z690-Modelle. Denn meist sind die älteren Versionen entweder in Europa teurer oder nicht mehr verfügbar.
2024 war das Angebot an verfügbaren Motherboards unüberschaubar - mehrere hundert Modelle von über einem halben Dutzend Herstellern. Aber eine Logik scheint bei der Gruppierung oft kaum zu erkennen zu sein. Das kann Suchende schnell überfordern.
Hinzu kommen hässliche Ergonomiefehler: So sind keine wirklichen Vergleiche der Motherboards möglich - nicht einmal bei einem Hersteller. Da werden spaltenweise Schriftgrößen verändert, sodass die Funktionen unterschiedlich aussehen. Oder der Inhalt wird umgestellt, damit man ihn nicht vergleichen kann. Aber inhaltlich ist es doch identisch. Oder es finden sich Tippfehler oder schlichtweg falsche Angaben in den Vergleichen. - Das ist Chaos pur und artet schnell aus.
Persönlich würde ich eher nach der benötigten Ausstattung suchen - und zwar unter allen denkbaren Bau-Reihen sowie Modellen.
Angesichts der Tatsache, dass es hier um einen Hochleistungs-PC geht, würde ich im mittleren Preisbereich auswählen und mir aufgrund des hohen PC-Gesamtpreises keine Sorgen wegen 10% mehr oder weniger Kosten beim Motherboard machen. Boards unter 200 Euro zeigen im Vergleich zur Oberklasse meist erhebliche Einschränkungen. Aber Motherboards über 1.000 Euro sind nur in Sonderfällen sinnvoll.
Da jene Creator-Motherboards selten und oft veraltet sind, sollte es dazu zumindest ausreichend Testergebnisse geben. Sofern niemand das Modell getestet hat, sind sie wirklich sehr selten respektive unbeliebt. Das hat beim Support und Service oft Nachteile.
2024 lagen die Unterschiede zu den Gaiming-Boards eher bei Kleinigkeiten wie etwa PCIe 5.0 für m2.SSDs oder Thunderbolt-Anschluss hinten.
Persönliche Empfehlung als Ausgangspunkt 2024: Asus ProArt LogoZ790-CREATOR WIFI - aktueller Preis, GIGABYTE Z790 AORUS Master - aktueller Preis. Respektive der Nachfolger GIGABYTE Z790 AORUS Master X 1.2 - aktueller Preis.
Vorsicht: Das kann keine blinde Kaufempfehlung für alle Anwender darstellen. Also sollten Sie anhand Ihrer persönlichen Anforderungen dennoch weiterdenken - und weiterlesen.
Denn oft sind sie mit einem Gaiming-Board besser bedient, weil es mehr oder gleiches zu einem geringeren Preis bietet.
Das Grund-Problem der Abwärme.
Gemeint ist mit Kühler hier und fast immer in Diskussionen im Internet der Kühler der CPU / des Hauptprozessors.
Generell gilt, dass heute alle Bauteile eine eigene Kühlung besitzen und auch benötigen. Achten Sie darauf. Selbst die schnellen M.2-SSDs benötigen eine Kühlung.
Der physikalische Hintergrund liegt darin, dass Strom, also fließende Elektronen, Energie darstellen, die nicht zerstört werden kann. D.h. der meiste Strom im PC wird in Wärme-Energie umgewandelt. Diese muss zwingend abtransportiert werden. Deshalb benötigt jedes moderne elektronische Bauteil eine Kühlung.
Bei wenig belasteten klassischen Festplatten (HDD mit drehenden Scheiben) reicht eine passive Kühlung aus, sofern sich die Festplatten in einem kühlenden Luftstrom des PCs befinden.
Je höher der Strombedarf des Bauteiles ist, oder mit anderen Worten je höher dessen Leistung ist, desto eher benötigt es eine aktive Kühlung.
Grafikkarten werden generell mit mehreren bereits fest verbauten Ventilatoren ausgeliefert. Darum müssen Sie sich keine Sorgen machen.
Anders sieht es hingegen bei hochwertigen Prozessoren (CPUs) aus. Preiswerte Prozessoren werden fast immer als Box oder Boxed angeboten werden - also mit einen einfachen aber meist brauchbaren Lüfter des Herstellers. Die teuren enthalten zwar Boxed auch einen Kühler / Ventilator, der jedoch oft etwas unterdimensioniert ist. Noch ungenauer wird das Wort Boxed bei modernen Hochleistungsprozessoren, weil dort inzwischen fast nie ein Kühler mit dabei ist. Folglich müssen Sie sich selbst eine dazu passende Kühlvorrichtung anschaffen. Und hier beginnt das Problem für Laien.
Die Luftkühlung:
Der Prozessor-Hersteller, Prozessor-Typ, das Motherboard, die Höhe der RAM-Bausteine und die Baugröße des Gehäuses beschränken die Auswahl der Luftkühler extrem.
Generell muss man auf den Hersteller achten, da Intel-Prozessoren eine andere Befestigungsvorrichtung (andere Metall-Bügel und Schrauben) zur Befestigung des Kühlers am Prozessor verwenden als diejenigen von AMD. Sie müssen bei der Bestellung des Kühlers darauf achten, dass er für den Prozessorhersteller geeignet ist.
Der Prozessortyp, das eigentliche CPU-Modell, ist ebenfalls wichtig, da es eine bestimmte Abwärme (TDP - Thermal Design Power = thermische Verlustleistung in Watt) produziert. Grob gesagt produzieren langsame, billige Prozessoren weniger Abwärme als leistungsstarke teure. Daraus folgt, dass moderne Hochleistungs-CPUs mehr Abwärme produzieren, die wiederum einen leistungsfähigeren sprich größeren Kühler erfordern.
Da die modernen CPU-Kühltürme für die Luftkühlung heute meist ein auf den ersten Blick erschreckendes Ausmaß besitzen, spielen die RAM-Bausteine eine Rolle. Sie werden in die Speichersteckplätze ganz in der Nähe des Prozessors eingesteckt und besitzen eine unterschiedliche Bauhöhe. Je schneller die RAM-Bausteine sind, desto größer ist deren eigener Kühler, desto höher sind sie meist. D.h. sie ragen oft in den Raum hinein, den der Kühlturm bereits benötigt. Dann hilft nur der Wechsel: Entweder einen anderen Kühler verwenden oder andere RAM-Bausteine. Achten Sie deshalb beim Kühlerkauf immer auf die Angaben des Herstellers. Dieser zertifiziert seinen Kühler sowohl für jedes verwendbare Motherboard als auch für RAM-Bausteine. Zumindest gibt er eine freie Bauhöhe der RAM-Speicher an, mit der er gerade noch klarkommt. Persönlich würde ich es nicht ganz ausreizen wollen. Da sollten noch 1-2 mm Luft dazwischen sein.
Bei den CPU-Kühlern orientiere ich mich an den seriösen Testergebnissen. Sie machen mit keinem der hier angegebenen Luftkühlsystemen etwas falsch. Alle sind hochwertig.
Persönlich habe ich seit Jahren sehr gute Erfahrungen mit dem Noctua NH-D15 einem Doppelturm mit zwei Ventilatoren gemacht. Mir gefällt neben dem geringen Geräuschniveau vor allem der umfangreiche Testservice und die zertifizierten Motherboards, Gehäuse etc. bei diesem österreichischen Hersteller. Meines Erachtens geben die sich wirklich viel Mühe und stellen alle Informationen kostenlos vorab in das Internet. Ferner liefert er eine hochwertige Wärmeleitpaste gleich mit. Aber auch jeder andere der oben aufgelisteten Kühler erfüllt wirklich seinen Zweck. Die Unterschiede der Marktpreise sind in dieser Leistungs-Kategorie auch minimal.
Einschränkend gilt bei allen Doppelturmkühlern allerdings, dass man den vorderen Lüfter (gemeint ist der beweglich ansetzbare Ventilator) oft 1-2 Zentimeter nach oben setzen muss, damit die RAM-Bausteine darunter auch Platz finden. D.h. die faktische Bau-Höhe wird größer. Das kann je nach PC-Gehäuse knapp werden. Mit meinen Gehäusen (siehe unten) hatte ich da aber noch nie Probleme - trotz zusätzlicher Dämpfungsmatte an den Gehäuseinnenseiten.
Einige Hinweise zur Aufbringung der Wärmeleitpaste.
Es finden sich zahlreiche erklärende Videos im Internet, welche dieses Thema behandeln, und jedem Laien detailliert vormachen. - Aber bereits die Hinweise der Anbieter der Türme resp. der Wärmeleitpaste reichen aus.
Verwenden Sie nicht zu viel Wärmeleitpaste, da sie sonst die Wärmeabfuhr eher behindert.
Die meisten sprechen von einer zentral platzierten Kugel mit 5mm Durchmesser. Aber keine Panik, wenn die Masse nur 4mm oder 6mm Durchmesser besitzt, ist das nicht so wichtig.
In den USA haben sehr erfahrene Tester einer Firma alle denkbaren Auftragungsmöglichkeiten ausgetestet und die Folgen verglichen. Sie kamen zu dem erstaunlichen Ergebnis, dass die Unterschiede gering sind, aber das X am sinnvollsten ist.
Beim X zieht man einfach einen dünnen Strich jeweils diagonal von den Ecken durch die Prozessormitte.
Allerdings will ich jeden nun auch wieder beruhigen. Das Anbringen eines Kühlers an die CPU ist von jedem handwerklich begabten Menschen heute durchführbar. Dazu gibt es zahlreiche Anleitungen für fast jeden Kühler auch mit Video bei YouTube. Hier eine gute allgemeine Anleitung anhand des Thermalright Macho.
Ein erklärendes Video zu Kühlern: CPU-Kühler Kaufberatung 2020 | Darauf solltet ihr beim Kauf achten.
Auch wenn ich zurecht den geringen Pflegeaufwand der Luftkühlung lobe, so sollte man dennoch einmal jährlich den PC ausschalten, öffnen und sorgfältig - aber vorsichtig - entstauben. Luft ist heute in den meisten Städten leider sehr staubhaltig. Ich bin immer wieder erstaunt, wie es in älteren PCs vieler Anwender aussieht. Sie erhöhen nicht nur die Lebensdauer, sondern auch die Leistung Ihres PCs durch regelmäßiges Reinigen erheblich. Korrekt gelesen, je kühler Ihr PC läuft, desto mehr Leistung erzielt er. Moderne Systeme takten nämlich bei Hitze herunter.
Letzteres kann auch ein Grund sein, warum man an den heißesten Tagen im Sommer mit einer preiswerten, kleinen, mobilen Klimaanlage nachhelfen kann oder muss, um Höchstleistungen des PCs zu erzielen. Diese erleichtert nebenbei auch den menschlichen Anwendern das Arbeiten.
Bisher habe ich nur die Luftkühlung besprochen, da ich sie für Normalanwender für sinnvoller halte. Sie ist preiswert, bedarf nach dem einfachen Einbau kaum der Pflege, besitzt mit Ventilatoren eine hohe Dauerkühlleistung und ist zu jeder Jahreszeit sicher verwendbar.
Die Wasserkühlung:
Jeder PC-Spieler wird Ihnen jedoch zurecht von seiner Wasserkühlung vorschwärmen, da man mit dieser viel besser übertakten kann. In der Tat kann sie rein physikalisch betrachtet vieles besser. Dies liegt vereinfacht darin begründet, dass Wasser Wärme besser leitet als Luft.
Ferner sind Wasserkühlungen leiser, da weniger und langsamer arbeitende Ventilatoren erforderlich sind.
Überdies sieht der Innenraum eines wassergekühlten PCs viel übersichtlicher aus, was auch dem Luftstrom zu anderen Bauteilen zu Gute kommt, da er weniger behindert wird.
Generell lassen sich Wasserkühlungen mit jeden noch so hohen RAM-Bausteinen kombinieren, da sie sich nie gegenseitig im Weg sind.
Den Nachteil sehe ich jedoch im Element Wasser, das sich mit elektronischen Bauteilen nicht verträgt. Sollte ein Schlauch oder eine Verbindungsstelle undicht werden - leider ein oft zu lesendes Problem - dann läuft das Wasser auf die Bauteile und zerstört binnen Sekunden alles. Meist ist dann der gesamte PC ein Totalschaden.
Bereits der Einbau ist nicht trivial. Zwar sind heute zumindest alle hochwertigen PC-Gehäuse für eine Wasserkühlung vorgesehen. Aber der Umbau ist aufwändig. Meist muss man zahlreiche bereits fest verschraubte Elemente des Gehäuses entfernen, damit die Wasserkühlung dort Platz findet.
Zwar gibt es fertige Bausätze (AIO - All in one), die preiswert erhältlich sind. Aber wirklich hochwertige und langlebige Wasserkühlungen - vor allem, wenn man CPU und Grafikkarte gemeinsam kühlen will - bestehen aus Einzelteilen und sind insgesamt dann doch wieder ziemlich teuer. Überdies traue ich den sicheren Aufbau einer selbst zusammengestellten Wasserkühlung aus vielen Einzelteilen nicht mehr jedem Menschen ohne handwerkliches Geschick bedenkenlos zu. Insbesondere bei umfangreichen hochwertigen Wasserkühlsystemen sollten sich Erstanwender beraten und helfen lassen. Dies gilt besonders, wenn man die vorhandene Luftkühlung von der Grafikkarte für eine Wasserkühlung entfernt.
Zwar ist die Lüftung bei den meisten Wasserkühlungen leiser als bei Luftkühlsystemen. Aber die Wasserpumpe - und dort vor allem die der billigeren Modelle - kann eine wirklich störende Lärmquelle sein oder sich im Laufe der Zeit dazu entwickeln. Das Ärgerliche liegt darin, dass diese Pumpen im für empfindliche Ohren sensiblen Frequenzbereich arbeiten, während sich drehende Ventilatoren viel tiefere und damit weniger störende Geräusche produzieren.
Wenn Sie die Pumpe jedoch nicht hören, dann ist es ebenfalls schlecht. Dann hat sie evtl. ihre Arbeit eingestellt. Auch das ist ein ständig in den Foren beschriebener Problemfall. Während eine schlecht arbeitende Luftkühlung dazu führt, dass die Wärme langsam ansteigt, alle Bauteile selbst automatisch langsam heruntertakten und sich selbst automatisch schützen sowie Sie durch Anzeigen gewarnt werden, ist das Ergebnis bei stoppender Wasserkühlung ein blitzschnelles Ansteigen der Temperatur des damit nun nicht mehr gekühlten Bauteiles. CPUs und Grafikkarten können dann bei Volllast binnen Sekunden überhitzen und im Extremfall sogar abbrennen.
Die Folge ist, dass sie als Anwender im Grunde die Wasserkühlung täglich kontrollieren müssen. Der Pflege- und Vorsorgeaufwand ist somit viel höher.
Allerdings räume ich ein, dass die allerneuesten Hochleistungs-CPUs von AMD und Intel nur noch wassergekühlt betrieben werden können. 2022 kamen erste Grafikkarten hinzu, welche ebenfalls zwingend Wasserkühlung erfordern.
D.h. für absolute Spitzenleistung müssen Sie sich zur hochwertigen und somit teuren Wasserkühlung durchringen. Jedem Menschen muss klar sein, dass die in Einzelaufgaben zweifellos spürbare Mehrleistung der modernen Hochleistungs-CPUs mit einem Aufpreis nicht nur beim teureren Motherboard, sondern nochmals mit einem dreistelligen Euro-Betrag bei der Wasserkühlung erkauft wird. Das kann gerechtfertigt sein. Aber überlegen Sie es sich dennoch vorher genau. Meines Erachtens stört viele Anwender nach dem Kauf nicht mehr das ausgegebene Geld. Aber der ständige Vorsorge- und Pflegeaufwand der Wasserkühlung wird oft bald eingestellt, da am Anfang ja alles gut läuft. Eine nicht selten trügerische Sicherheit. Zumindest jährlich sollte man alles genauestens überprüfen und ggf. ermüdete Teile (vor allem brüchige Schläuche) auswechseln (lassen).
Nicht nur ich bin der Meinung, dass man mit den Versionen ARCTIC Liquid Freezer II in den meisten Fällen nichts falsch macht. Die AIOs von Arctic werden seit Jahren immer wieder als die Besten getestet, und sind sehr laufruhig. Mit 6 Jahren Garantie sind sie auch zuverlässig. - Ich verwende diese selbst und bin damit zufrieden. Die kann auch ein Laie in den PC einbauen.
Einen weiterführenden Artikel zu Wasserkühlung für absolute Hochleistungs-PCs erklärt Interessierten alle Details.
Allerdings sei auch darauf hingewiesen, dass unter normalen Raum-Temperatur-Bedingungen und sofern die CPU nicht übertaktet wird (was laut zahlreichen Tests nur wenig für klassische Anwendungen erbringt), ein guter Luftkühler wie Noctua NH-U12A selbst den Intel Core i9-14900K aus dem Jahr 2023 sicher kühlt. Jedoch gehen alle Prozessor-Hersteller heute davon aus, dass der Kunde übertaktet. Deshalb werden für die Garantie meist Wasserkühlungen empfohlen oder sogar vorgeschrieben. - Nochmal im Klartext: Wer übertaktet, erhält laut allen Tests sofort 20-40 Grad heißere Prozessoren, die eine Wasserkühlung benötigen. Aber für Lightroom, Photoshop oder Premiere Pro lagen in den Tests die Zugewinne innerhalb der Messgrenzen. - Deshalb nochmals die Empfehlung: Eine hochwertigere (teurere) CPU erbringt für die meiste Software der typischen Anwender (=Nicht-Gamer) mehr Leistung als alles Übertakten an einer minimal darunter liegenden billigeren Prozessor-Version.
Wer Ästhetik wünscht, soll sich bitte einen leistungsschwachen Apple anschaffen. Zur Beruhigung der Apple-Fans: Auch ich besitze so einen iMac. Bei diesen ist der gesamte PC inklusive Kabelsalat im Monitor integriert und bildet ein schönes Möbel.
Wer jedoch Leistung wünscht, kommt auch bei Apple nicht an einem voluminösen Tower-Gehäuse vorbei.
Meine Anforderungen an ein Gehäuse sind: Volumen, Stabilität und hochwertige leise Lüftung. Volumen benötigt man für den Einbau eines großen Motherboards sowie den Ausbau mit vielen weiteren Bauteilen. Stabilität ist z.B. erforderlich für die heute oft sehr schweren Grafikkarten, die teilweise weit über 1 KG (einzelne sogar über 2 KG) wiegen. Die Bedeutung der guten Belüftung dürfte inzwischen jedem klar sein.
Wer seinen PC zu LAN-Partys mitnehmen (herumtragen) will, wird vermutlich zu einem leichten Aluminium-Gehäuse greifen. Wer - wie ich - die Kiste sowieso nur einmal zusammenbaut und danach unter oder neben dem Arbeitstisch platziert belässt, kann auch bedenkenlos zu Stahl greifen.
Das Format des Motherboards legt die Gehäusegröße fest. Achten Sie unbedingt darauf, dass das Gehäuse für Ihren Motherboard-Format-Faktor auch geeignet ist. So sind viele moderne Motherboards im Formfaktor ATX hergestellt. Diese Angaben finden Sie bei den technischen Details des Herstellers des Motherboards. ATX entspricht in etwa 30,5 * 24,4 cm. Das Gehäuse darf größer sein. Es darf somit auch größere Motherboards als ATX aufnehmen können. Aber es darf nicht kleiner sein. Es sollte im Datenblatt in unserem Beispielfall dann auch explizit als ATX-zertifiziert nachzulesen sein.
Achten Sie ferner auf die maximal erlaubte Länge der Grafikkarten. Viele Gehäuse bieten zu wenig Platz für die modernen extrem langen Grafikkarten.
Achten Sie überdies auf die maximal erlaubte Höhe des CPU-Lüfters. Viele Gehäuse bieten in der Breite - vor allem mit den heute oft eingebauten Dämm-Materialien - innen zu wenig Platz für sehr hohe Turmkühler oder zumindest deren noch höher montierten Lüftern (gemeint sind die frei am Kühler montierbaren motorbetriebenen Ventilatoren).
Meist steht so etwas in den technischen Angaben sowohl der elektronischen Bauteile, des Kühlers und teilweise auch im Handbuch des Gehäuses. Heute sind alle diese Datenblätter als PDF vorab einsehbar. Kontrollieren Sie es lieber vor dem Kauf.
Fachleute werden zurecht behaupten, dass man am Gehäuse nur zwei Lüfter zur Kühlung benötigt: einen zum Einsaugen der Luft vorne und einen zum Rausblasen hinten. Das ist korrekt, sofern ideale Bedingungen vorliegen. Diese liegen bei mir jedoch nie vor:
Meine Festplatten befinden sich im Lüfterstrom, weil ich auch sie kühlen will.
Ganz oben baue ich meist einen Blu-ray-Brenner ein, welcher den Luftstrom zum Prozessor behindert.
Meine Grafikkarte ist zu groß, zu voluminös, zu lang und im schnellen ersten Steckplatz oben zu störend, als dass dort eine idealer Lüftungsstrom mit nur einem Front-Lüfter erzielbar wäre.
Meine RAM-Bausteine erwarten auch noch kühlende Luft.
In allen meinen PCs befinden sich immer irgendwelche Kabel - und sei es nur am Motherboard -, die der Luftströmung im Weg stehen.
Letztendlich liegen in der Praxis nie ideale Luftströmungen vor.
Kurzum: Ich empfehle jedem 3 Lüfter: zwei 14 cm Frontlüfter zum Einsaugen der kühlen Frischluft und einen 14 cm Lüfter hinten zum Ausstoßen der warmen Luft.
Sie dürfen gerne noch weitere Lüfter einbauen. So kann ein weiterer einsaugender Lüfter unten am Boden z.B. hilfreich sein, um mehr Luft direkt von unten zur Grafikkarte zu transportieren. Allerdings erlauben dies moderne Gehäuse kaum mehr, da dort inzwischen ein horizontal über dem Netzteil verlaufendes Blech den Luftstrom komplett unterbindet. Bei zahlreichen größeren Gehäusen wurde eine separate Kammer für das Netzteil zum Standard. - Hinzu kommt der aerodynamische Umstand, dass eine Erhöhung der Lüfteranzahl den Luftstrom im Gehäuseinnern durch zunehmende Verwirbelungen eher stört als ihm dient.
Lüfter mit 14 cm verwende ich generell, weil die damit bewegte Luftmenge signifikant größer ist als bei 12 cm Durchmesser. So laufen derartige Lüfter bei Grundlast langsamer und leiser, besitzen aber ausreichend Reserven auch für Hochleistung an heißen Sommertagen.
Bei der Auswahl meiner Gehäuse orientiere ich mich seit vielen Jahren an den seriösen Gehäuse-Testergebnissen. Sämtliche hier aufgelisteten Gehäuse sind wirklich hochwertig. Achten Sie jedoch genau auf die Ausstattung.
Persönlich habe ich früher gute Erfahrungen mit den oft weltweit hervorragend bewerteten Modellen Fractal Design (früher R5 und heute) R6 Define gemacht. Hier der aktuelle Preis des R6 bei Amazon
Die neue Define 7er Reihe ist noch etwas hochwertiger. Achten Sie bei der Modellvielfalt jedoch unbedingt auf die genauen Gehäusemaße.
Für sehr große Einbauten (auch mit Wasserkühlung) erwarb ich das Define 7 XL (604 * 240 * 566 mm - Tiefe, Breite, Höhe), war dann jedoch beim Zusammenbau / Umbau maßlos enttäuscht. Erstmals bei jener Firma passte da überhaupt nichts - nicht einmal das Motherboard ließ an der vorgesehenen Stelle einen Prozessorwechsel zu, weil das alles auf der Rückseite falsch ausgesägt war. Hier der aktuelle Preis des R7 XL bei Amazon. So sehr ich mit den früheren kleineren Modellen zufrieden war, würde ich dieses große Modell niemandem empfehlen und werde es auch nie wieder kaufen.
Nein, auch die anderen Fractal-Design-Modelle sind nicht perfekt:
So kaufte ich immer das reine Metallgehäuse Blackout (ohne weiße Designer-Lüfterblätter und weiße Designer-Teile im Innern), das dafür eine Dämmung an beiden Seitenteilen besitzt. Die beliebtere und teurere Version mit der durchsichtigen Glasscheibe auf der linken Seite ist chic, aber lauter.
Ferner baue ich sofort alle Einzelteile aus, die ich nicht benötige, wie die vielen zusätzlichen Schubfächer für Festplatten (HDD und SSD), oder das lange Metallblech an der linken Seite. So erhöhe ich den Luftdurchsatz und reduziere den Metallanteil, der sich nur sinnlos aufheizt und dann auch wieder lange zum Abkühlen benötigt.
Schließlich baue ich die Tür um, damit ich sie nach rechts öffnen kann, weil sich mein Tower rechts von mir befindet. Das ist an diesem Gehäuse mit nur 2 Schrauben möglich.
Letztendlich halte ich die Tür zwar für schön, weil sie die Front verdeckt. Aber an heißen Sommertagen muss ich sie doch öffnen, damit mehr Luft ungehindert direkt von vorne in den PC gelangt.
Mehr hatte ich an den alten Gehäuse nicht zu bemängeln. Alles andere gefiel mir - vor allem die bereits eingebauten drei hochwertigen leisen 14 cm Ventilatoren - und hat mich kritischen Nörgler bisher jahrelang immer überzeugt.
Vor allem bekomme ich auch die längsten Grafikkarten hinein, da man die Front-Einschübe der Festplatten an dieser Stelle herausnehmen kann. Lassen Sie sich in diesem wichtigen Punkt nicht durch die Handbuchangaben täuschen. Man kann viel längere Grafikkarten einbauen, als Fractal - sogar der Service auf eigene Anfragen - selbst angibt.
Ferner bekomme ich meinen hohen Doppelturmkühler mit nochmals höher gesetztem rechtem Ventilator hinein.
Viele Influencer im Internet und besonders bei YouTube raten dringend davon ab, teure Gehäuse zu kaufen. Angeblich sei jedes Billigteil für 40 Euro mehr als ausreichend.
Korrekt ist, dass ein einmal aufgebauter PC in der Regel stabil läuft. D.h. der Anwender wird kaum mehr als den Einschaltknopf bedienen müssen. Das kann in der Tat jedes Gehäuse.
Aber Billiggehäuse bieten - wenn überhaupt, dann maximal - nur zwei Ventilatoren und dann mit nur 12 cm Durchmesser an, die hochdrehend störend laut sind. Daraus folgt, dass ich diese 2 Lüfter ersetzen muss durch 3 leise 14 cm Ventilatoren. Diese kosten mich bereits ca. 90 Euro Aufpreis. Betrachtet man den Aufwand für die Bestellung, das Warten auf den Paketboten, den Ausbau der alten lauten Lüfter, Einbau der 3 neuen, dann wird jedem schnell klar, dass Sie damit bereits bei dem Preis der hochwertigen Gehäuse angekommen sind.
Auch bei den (zusätzlich erforderlichen) Ventilatoren orientiere ich mich an den seriösen Testergebnissen. Sämtliche hier angegebene Ventilatoren sind hochwertig. Achten Sie allerdings genau auf die Durchmesser.
Wenn Sie jedoch den PC selbst zusammenbauen, dann werden Sie sich ärgern, wenn Sie sich an scharfen Kanten oder spitzen Schrauben der billigen Gehäuse schneiden, oder wenn Sie sich die Finger einklemmen, weil man an bestimmte Stellen schlecht gelangt.
Vor allem fällt mir bei hochwertigen Gehäusen immer wieder die optimalere Gestaltung der Kabelzuführungen sowohl für das Motherboard als auch insgesamt für alle Einbauteile auf. Dies erleichtert den Anschluss und reduziert den Kabelsalat im Innern.
Hochwertige PC-Gehäuse besitzen generell mehr Zubehör, das nie schaden kann. Grundsätzlich sind hochwertige Gehäuse weiter ausbaubar und vor allem beim Ausbau viel ergonomischer gestaltet. D.h. auch Laien können in einem hochwertigen Gehäuse später schnell und einfach z.B. weitere Festplatten einbauen.
Nur hochwertige Gehäuse erlauben den Einbau auch großer Wasserkühlungen an verschiedenen Stellen (Front, Top etc.). Billiggehäuse sind oft nur eingeschränkt oder nicht für die Wasserkühlung umbaubar.
Hochwertige PC-Gehäuse bieten oft viel mehr Frontanschlüsse und zwar in hoher (= schneller) Qualität: also z.B. 4 * USB-C-3.#-Anschlüsse und zusätzlich 1-2 * USB-C-Anschluss.
Überdies bieten hochwertige Gehäuse oft wirklich brauchbare Staub-Filter-Einlagen, die man auch im laufenden Betrieb bequem herausziehen und dann ausklopfen kann.
Kurzum: Wer bei einem High-End-PC der Klasse 3.000+ Euro (seit 2022 auch schnell 5.000+) am Gehäuse zu sehr spart, der muss auch das PC-Leben lang die Konsequenzen tragen.
PSU steht für Power Supply Unit - Netzteil. Dabei handelt es sich um einen Transformator, der die Steckdosen-Wechselspannung auf die im PC erforderlichen 12, 5 und 3,3 Volt Gleichstrom umwandelt.
Warum bespreche ich das Netzteil erst zum Schluss? Weil man es erst am Ende auswählen kann. Denn auch der Stromverbrauch des Gehäuses mit seinen Lüftern fließt in die Berechnung mit ein.
Man kann zwar (sicherheitshalber) ein zu leistungsstarkes Netzteil kaufen. Es kostet in der Anschaffung mehr, zeigt heute jedoch auch unter Teillast eine gute Leistungsbilanz und somit geringen Stromverbrauch.
Wer auf die Ökologie Wert legt und Strom sparen möchte, sollte auf das 80-Plus-Zertifikat Platinum
für hohe Effizienz achten, das heute jedoch fast jedes moderne Netzteil trägt. Besser ist nur noch das allerdings seltene Titanium
für höchste Effizienz.
Zu schwache Netzteile können hingegen tatsächlich PC-Abstürze oder sonstige unerklärliche Fehler verursachen.
Deshalb sollte man den eigenen Strombedarf zumindest ungefähr berechnen. Hierzu finden sich inzwischen zahlreiche unterschiedlich arbeitende Werkzeuge im Internet: be Quiet - PSU-Kalkulator - Deutsch, Netzteilrechner - Wattzahl ermitteln - Deutsch - Vorsicht unten wird ein Zusätzlicher Puffer
mit eingerechnet, den man verändern kann. Dieses Ergebnis liegt deshalb generell am höchsten. Seasonic - Wattage Calculator - Englisch, Newegg - PSU Calculator - Englisch, FSP Power Supply Calculator - Englisch, OuterVision Power Supply Calculator - Englisch, NETZTEIL RECHNER - Deutsch, netzteilrechner.io | Der PC-Netzteilrechner - Deutsch, bietet aber nicht alle aktuellen Grafikkarten zur Auswahl an. Netzteil Rechner für Gamer - Deutsch, Coolermaster - Power Supply Calculator - Englisch - funktioniert nicht immer.
Verwenden Sie zur Sicherheit bitte einige (bis alle nacheinander - auch die englischen) und notieren Sie sich die Ergebnisse. So lassen sich eigene Eingabefehler und Ausreißer erkennen.
Sie werden leicht abweichende Ergebnisse erhalten. Das ist korrekt, da jedes Werkzeug etwas anders rechnet und andere Faktoren miteinbezieht. Aber alle Ergebnisse sollten im Idealfall nur um bis zu 50 Watt schwanken. Ansonsten liegt irgendwo ein Zusatz (Sicherheitspuffer) oder Fehler der Eingabe vor.
Beachten Sie, dass manche Rechenwerkzeuge zum Ergebnis auch noch eine weitere Empfehlung aussprechen. Letztere liegt meist deutlich höher als der errechnete Wert. Das ist oft bei Netzteil-Hersteller-Werkzeugen der Fall, da diese Netzteilhersteller verständlicherweise die teureren Geräte verkaufen wollen. Sicherheitshalber kann man natürlich dieser Empfehlung folgen, sofern man den PC evtl. später ausbauen will. Aber die errechnete Zahl reicht in der Regel auch für einen normalen Ausbau aus, da es sich bereits um den maximalen Strombedarf handelt, der nur sehr selten bei allen Bauteilen gleichzeitig anfällt.
Überdies sollten Sie die Angaben des Grafikkarten-Herstellers für Ihr Modell beachten. Dort steht z.B. bei der oben empfohlenen Spitzengrafikkarte 600 Watt Netzteil
als Empfehlung. Das sollten Sie als Minimalwert ansehen, den Sie besser nicht unterschreiten.
Allerdings reichen nach den Erfahrungen vieler Nutzer heute auch 750 Watt sehr gut sogar zum Übertakten aus. - Mir auch. - Bei Spitzenkonfigurationen im Jahr 2022 dürfen es auch 850 Watt sein. Für Intels Spitzenprozessoren in Kombination mit den leistungsstärksten Grafikkarten können seit 2023 auch bis zu 1.000 Watt hilfreich sein. Aber nur extreme Übertakter (teilweise mit mehreren Grafikkarten) benötigen Netzteile mit über 1.000 Watt Leistung. - Dennoch werden immer mehr Netzteile über 1.000 Watt bis 1.600 Watt angeboten. Mit den modernen kann man definitiv auch langfristig nichts falsch machen. Hier ein Testbericht des seit Jahren weltweit als bestem Netzteil anerkannten Corsair AX1600i zum allerdings auch entsprechenden Preis.
Wer sich genauer in die Materie der Berechnungen einlesen will, kann mit diesem deutschen Artikel beginnen.
Für Netzteile orientiere ich mich im ersten Anlauf gerne an den ständig aktualisierten Testergebnissen für PSUs. Dabei geht es mir nicht so sehr um die einzelnen Modelle an sich, als um die Hersteller selbst. Die dort aufgelisteten Hersteller sind alle seriös und bieten für Europa und sein Stromnetzt zertifizierte Netzteile an. Allerdings habe ich u.a. mit be Quiet in den letzten Jahren mit deren jeweils neuesten Produkten / Modellserien sehr gute Erfahrungen gemacht. Neue Modelle deshalb, weil die Komponenten regelmäßig optimiert werden.
Viele Nutzer legen großen Wert auf modulare Kabelstränge. D.h. das Netzteil ist entweder als Block leer oder hat maximal den Hauptstrang zum Motherboard fest eingebaut. Alle anderen Kabel werden in das Netzteil erst bei Bedarf gesteckt. Das kann die Übersichtlichkeit erhöhen.
Bei mir ist es jedoch so, dass ich aufgrund der vielen Einbauteile sowieso fast immer alle Kabel benötige. Ferner ist mein Gehäuse immer geschlossen und ohne Glaswand. Deshalb wäre dies kein entscheidendes Kaufargument für mich. Selbst weitere fest angebrachte Kabel des Netzteiles kann man heute mit Kabelbindern im Gehäuse einfach zur Seite wegbinden. Vor allem werden Netzteile in modernen Gehäusen sowieso inzwischen komplett von einem Blech verdeckt, unter dem man weitere Kabel liegen lassen kann.
Generell würde ich mir um das Netzteil keine so großen Sorgen machen, sofern Sie nicht deutlich übertakten wollen. Im letzteren Fall kann es hilfreich sein, Netzteile anzuschaffen, welche die 12 Volt-Schiene auch separat schalten können, damit die übertakteten Bauteile stabiler laufen. Derartige Netzteile werden dann oft von den Fachkräften als Single Rail
bezeichnet. Aber das muss man bei vielen Netzteilen an einem Schalter manuell einstellen.
Auf jeden Fall würde ich jedoch das Geld für einen hochwertigen Anbieter in die Hand nehmen. Das sind leider oft schnell bis zu 200 Euro. Bei 1.000-Watt-Boliden (mit dem Gütesiegel Platinum) ist man heute sogar fast immer bei über 300 Euro. - Billigstgeräte aus dem Ausland auf eBay erworben können so ihre Tücken haben, da die Stromnetze weltweit nicht einheitlich arbeiten.
Das waren alle erforderlichen Bauteile. Sie können nun alles bestellen und dann zusammenbauen.
Selbstredend kann / muss man noch viel Zubehör anschaffen, bis man den PC bedienen kann und individuell optimiert hat.
Maus: Das ist definitiv eine Frage der Ergonomie. Das hängt somit von Ihrer Hand ab.
Meine Erstempfehlung wäre, sich in einem Electronic-Store (Media-Markt etc.) schlichtweg alle Modelle anzusehen und die Hand darauf zu legen. Wenn es nur im Geringsten unangenehm ist, sofort auf zur nächsten Maus.
Persönlich verwende ich viele unterschiedliche Mäuse und finde keine perfekt. Aber man kann mit einigen leben.
Wer sich jedoch einen Hochleistungs-PC für viele tausend Euro anschafft, sollte nicht am Preis einer geeigneten Maus sparen. Leider kosten manche Modelle bis zu über 100 Euro. Erfreulicher Weise sind zahlreiche gute Modelle auch bereits ab etwa 50 Euro erhältlich.
Ein Blick in die Maussammlung bei Microsoft kann sich evtl. lohnen. Aber Microsoft ließ diese 2022 auslaufen. Dennoch findet man bis heute noch ganze Ergo-Tastaturen (mit erstaunlich ergonomischen Mäusen inklusive) von Microsoft. Auch davon besitze ich eine Maus, die erstaunlich gut in der Hand liegt.
Es gilt generell, dass Funk-Mäuse oft langsam und zeitverzögert arbeiten. Spieler und schnell arbeitende Anwender verwenden kabelgebundene Mäuse.
Siehe hierzu u.a. Der große Gaming-Maus-Test. - Auch ich verwende eine derartige Maus.
Falls Sie Linkshänder(in) sein sollten, achten Sie bitte unbedingt darauf, dass die Maus auch in der schriftlichen Erläuterung des Herstellers für Linkshänder explizit als geeignet erwähnt wird.
Tastatur: Das ist ebenfalls eine Frage der Ergonomie und Ihrer Fähigkeiten. Das hängt somit von Ihren Händen ab und davon, ob Sie das Zehnfingersystem blind beherrschen oder eher mit wenigen Fingern und Sichtkontakt auf die Tastatur arbeiten.
Der große Bluetooth-Tastatur-Test. Meines Erachtens sind die manchmal etwas langsam. Funk zeigt so seine Tücken. Wer schnell schreibt, sollte im Zweifel eine kabelgebundene Tastatur verwenden.
Der große Ergonomische-Tastaturen-Test. Das lohnt sich nur für Viel- und Blindschreiber im Zehnfinger-System.
Der große Gaming-Tastatur-Test. Das ist eine Geschmacksfrage. Aber sie sind auf jeden Fall schnell, verlangen allerdings einen hohen Preis.
Erstaunlicher Weise sind viel Menschen mit einer sehr preiswerten kabelgebundenen Tastatur von der Stange zufrieden. D.h. es darf auch eine einfache Version aus dem Media-Markt etc. um die Ecke sein.
Soundkarte: Das ist einerseits Glaubensfrage oder eben Luxus, den man sich gönnt. 200 Euro sind dafür ganz schnell ausgegeben.
Generell sind in heutigen Motherboards bereits hochwertige Soundkarten verbaut - meist von Realtek.
Wer jedoch absoluten Stereoklang oder mehr wünscht, der kann viel in Extrakarten zu entsprechenden Preisen investieren. Das lohnt sich für die Klangbearbeitung für Musiker und Tonspezialisten sicherlich. Aber nur mit entsprechenden Lautsprechern.
Ja, auch ich habe mir vor vielen Jahren eine extra Soundkarte für einen früheren PC gegönnt, weil erstens damals die eingebauten oder mitgelieferten einsteckbaren Karten des Motherboards noch lausig waren und ich zweitens hochwertige Lautsprecher von Teufel anschaffen wollte für hochwertige Musikdateien.
Nochmals ein klares Ja, die Klangqualität ist etwas höher bei hochwertigen Klangquellen in Kombination mit hochwertigen Ausgabelautsprechern. Ferner bieten hochwertige zusätzliche Sound-Karten mehr Anschlussmöglichkeiten an mehrkanalige Lautsprechersysteme. Aber sie erfordern auch einen freien Steckplatz, wovon es heute in modernen Motherboards nur noch wenige gibt.
Eine zusätzliche Soundkarte lohnt sich vor allem für Aufnahmen mit eigenen hochwertigen Mikrofonen, um damit z.B. eigene Filme aufzuwerten. Auch hochwertige Kopfhörer oder akustisches / audiophiles Sonderzubehör kann nicht nur daran angeschlossen werden, sondern liefert oft eine (für den Fachmann) erkennbar höhere Qualität. Ferner bieten einige Soundkarten einen umfassenderen (oder zumindest optimaler einstellbaren) Surround-Klang.
Siehe hierzu als erste Orientierung u.a. Der große Soundkarten-Test.
Aber für die lausige Qualität der (Audio-)Dateien bei YouTube / Videos im Internet etc. werden viele Nutzer den Unterschied kaum hören.
Die früher oft angeführte These, dass die Soundkarte dank eigener Chips den Haupt-Prozessor CPU oder die Grafikkarte (GPU) entlastet, ist heute nicht mehr bedeutend. Aber bereits früher war dies nicht stichhaltig, da man selten gleichzeitig ein Video schnitt und nebenher eine Tonsequenz aufnahm oder bearbeitete. In der Realität erfordern beide Teilaufgaben so viel menschliche Konzentration, dass man nur eines sauber erledigen kann. D.h. man arbeitet bei (auch für die CPU und GPU) anspruchsvollen Aufgaben meist sequentiell (nacheinander) die Dinge ab. Auch viele Gamer, welche das ins Spiel bringen, weil eine Soundkarte angeblich die Grafikkarte entlastet und die Spiele schneller ablaufen lässt, kämpfen immer wieder mit Kompatibilitätsfehlern. Ein keinesfalls seltener dadurch erzeugter Absturz des PCs oder des Audio-Kartentreibers für die Soundkarte hält definitiv länger auf und stört stärker.
Davon unbenommen bleiben jedoch gegenseitige Beeinflussungen bis hin zu Störungen einer im Motherboard integrierten Sound-Karte mit anderen Bauteilen. Siehe hierzu: Disadvantages of onboard sound - Influence of graphics card, headphone sensitivity and motherboard layout | Update 2022.
Ferner gibt es heute kaum mehr Soundkarten für stereophile Personen. Das ist alles auf die Gamer-Baller-Szene ausgerichtet. Nicht wenige Musikhörer empfinden das Ergebnis als etwas zu Bass-lastig. - Wer Stereo-Musikgenuss wünscht, sollte diesen Artikel: Wie eine Soundkarte am PC den Klang beeinflusst bei der Firma Teufel lesen. - Aber nochmals: Dahinter müssen dann auch hochwertige Aktiv-Lautsprecher stehen.
Einen generellen (englischen Artikel: Are Sound Cards Worth It? (Pros, Cons, & Tips). Fazit: Es lohnt sich nur für audiovisuelle Profis [Berufsanwender] oder audiophile Enthusiasten
. Dazu ein Ratgeber zum Unterschied zwischen internen und externen Audio-Karten.
Überdies kann das Betreiben einer dedizierten (zweiten) Soundkarte im PC zu gegenseitigen Störungen mit derjenigen im Motherboard führen, da jene nicht ausgebaut werden kann. Für Laien ist bereits das Vorhandensein zweier Audio-Systeme im PC / in der Software-Anzeige im Betriebssystem oft verwirrend. Siehe hierzu: Ratgeber zum Unterschied zwischen internen und externen Audio-Karten.
Lautsprecher: Auf die Gefahr hin, dass dies viele erstaunt: Die Lautsprecher sind viel wichtiger als die Sound-Karte. Gute Lautsprecher holen aus einer kostenlosen eingebauten Realtek-Karte im Motherboard mehr Klangqualität heraus als die teuerste separate Soundkarte aus einem schlechten Lautsprechersystem.
Da finden sich von im Monitor eingebauten Kleinstlautsprechern über die PC-Brüllwürfel
aus dem Lebensmittelmarkt bis hin zu hochwertigen Stereo-Analgen in 5-stelliger Preiskategorie alles. Siehe hierzu u.a. Der PC-Lautsprecher-Test.
Das Gehör ist ebenfalls eine rein subjektive Sache. Manche wünschen mehr Bässe, andere lieber ein natürliches / neutrales Klangbild. Deshalb sollte man sich so etwas eigentlich vor dem Kauf anhören. Aber das geht nicht. Vor allem können Sie es selten in Ihrem Arbeitsraum am PC probehören. Nur letzteres ist wirklich aussagekräftig. Denn der Raum bestimmt den Klang maßgeblich mit.
Persönlich besitze ich ein kleines Aktiv-Lautsprecher-System von Teufel (einem wirklichen Lautsprecherhersteller aus dem Stereo-Bereich), das nicht nur mich seit vielen Jahren am PC erfreut, sondern bezüglich der Klangqualität auch mit vielen Stereoanlagen mithalten kann sowie alle meine Besucher beeindruckt hat. Aber es hat mit zwei (separaten hoch/Mitteltönern - mit wirklich jeweils zwei kleinen getrennten Lautsprecher-Modulen für Mittel- und Hochton - und einem Subwoofer für die Bässe - also ein sogenanntes 2.1-System) auch seinen Preis. Ferner muss man sie optimal aufstellen: Die Hoch-/Mitteltöner auf Kopf-/Ohrenhöhe im Stereoabstand vor einem und den Subwoofer unter dem Tisch. Da es meine alten Boxen schon lange nicht mehr zu kaufen gibt, verweise ich auf die Nach-Nachfolgemodelle der CONSONO 25 CONCEPT "2.1-Set"-Serie, welche 2024 mit ca. 350 Euro verfügbar waren.
Meine Erfahrungen mit den überall beworbenen PC-Lausprechern von Logitec etc. sind hingegen niederschmetternd. Dafür ist selbst eine im Motherboard bereits integrierte und kostenlos mitgelieferte Realtek-Audio-Karte definitiv zu gut.
Es gibt noch vieles weitere, das man sich gönnen kann und worüber andere Artikel schreiben wie z.B. Der große Mauspad-Test oder Grafiktabletts etc.
Sofern Sie eine Gegenkontrolle machen wollen, was ein Spezialist in den USA empfiehlt, dann sehen Sie hier:
Für die einfache Fotobearbeitung: Recommended Systems for Adobe Lightroom Classic Aktuelle Mindest-Empfehlung an Hardware für Lightroom. Lightroom Classic System Requirements and Benchmarks - Englischer erklärender Text dazu.
Für die komplexe Fotobearbeitung: Recommended Systems for Adobe Photoshop Aktuelle Mindest-Empfehlung an Hardware für Photoshop. Hardware Recommendations for Adobe Photoshop - Englischer erklärender Text dazu.
H.264 & H.265 Configuration for Adobe Premiere Pro Aktuelle Mindest-Empfehlung an Hardware für Video - Premiere Pro. Premiere Pro System Requirements and Benchmarks - Englischer erklärender Text dazu.
RAW Editing Configuration for Adobe Premiere Pro Aktuelle Mindest-Empfehlung an Hardware für Video - Premiere Pro für RAW-, ProRes- und DNx-Filme.
Hier finden Sie weitere Empfehlungen für weitere Anwendungen. Das ist die jeweils aktuelle Mindest-Empfehlung an Hardware für viele Software. - Bitte auf jener Seite etwas nach unten scrollen / blättern bis unter 'Select Your Software'.
Zudem finden sie dort auch die Möglichkeit weiterer Empfehlungen, die nach Prozessoren geordnet sind. - DAs ist ebenfalls die jeweils aktuelle Mindest-Empfehlung, aber nach Hardware aufgelistet.
Sie werden erkennen, dass diese US-Spezialisten teilweise sogar noch mehr und noch schnellere Hardware fordern, als ich empfehle. - Mehr und schneller schadet bei PCs selten.
Der PC ist zusammengebaut, das Betriebssystem sowie die weitere erforderliche Software ist installiert. Nun sollten Sie den neuen PC ausgiebig testen.
Benchmarks sind Vergleiche zwischen den vielen möglichen Hardware-Bestandteilen eines PCs. Dabei wird durch eine spezielle Testsoftware in einem teilweise langen Dauertest ununterbrochen ein ganzes Aufgabenspektrum abgearbeitet.
Die Ergebnisse sind wichtige Indikatoren, die man auf keinen Fall vernachlässigen sollte.
Allerdings sehe ich das so, wie die Beschleunigungsangaben bei Autos. Da haben erfahrene Testfahrer im hundertsten Versuch, auf speziell präparierten Teststrecken, bei idealer Temperatur, mit auf Beschleunigung getunten Einspritzpumpen (kein Scherz, das kann man machen), nach in Computersimulationen ermittelten idealen Drehzahl-Schaltzeitpunkten, in absolut leergeräumten PKW-Modellen, mit fast leerem Tank und mit speziellen, sündhaft teuren Niederquerschnittsreifen einen Traumwert herausgeholt, den ich als Normalfahrer mit vollem Kofferraum und den handelsüblichen Reifen auf den Schlaglochstrecken im Infrastruktur-Notstandsland Deutschland niemals erzielen kann.
Aber man muss auch wissen, dass Serienstreuungen der identischen Hardware (z.B. mehrere Prozessoren einer Modellreihe eines Herstellers) sowie Messfehler der Testsoftware von 1-3% durchaus üblich sind. Sie können es an der unten aufgelisteten Testsoftware gerne einmal für Ihre Festplatten testen. Bei mir kommen - je nach Tagesform meiner Festplatten - sogar teilweise noch höhere Abweichungen zustande. Persönlich schenke ich deshalb Messunterschieden von bis zu 5% keine größere Beachtung. Selbst 10% Abweichung werden die meisten Menschen in den meisten Fällen in der Praxis am PC nicht spüren, sondern nur messen können.
Ein kleines Angebot an kostenloser Benchmark-Software, damit Sie Ihren PC testen können:
CPU-ID / CPU-Z mittels sicheren Downloads bei heise. - Der Test für die CPU befindet sich in einem der hinteren Reiter. In den vorderen Reitern werden alle möglichen interessanten Hardware-Daten ausgelesen.
Download Geekbench 6 bietet verschiedene Tests für Grafikkarten und CPUs - unter anderem die wichtigen Bereiche OpenCL (Leistung der Grafikkarte für nicht-grafische Anwendungen am PC) und CUDA (CUDA wird bei wissenschaftlichen und technischen Berechnungen am PC verwendet) sowie Vulkan (für 2D- und 3D-Grafik).
GPU Z mittels sicheren Downloads bei heise. Der klassische Test für die Grafikkarten. Hinter dem Schalter Lookup
rechts oben verbirgt sich die meines Erachtens wichtigste Funktion für Laien. Hier wird die Grafikkarte validiert. Auf der Zielseite im Internet erkennen Sie, ob man Ihnen eine falsche oder die richtige Karte verkauft hat. U.a. wird dort angezeigt, ob Sie die offizielle Retail-Version (übertaktbar) oder eine billige Imitation mit schlechten nicht übertaktbaren Bausteinen erhalten haben. Für teure Grafikkarten ist das ein Pflichtprogramm. Im Reiter Advanced
werden auch die vom Hersteller erlaubten Temperaturen angegeben. Das ist in der Regel weit höher, als Sie ohne Spiele je erreichen werden.
Cuda-Z ist ein weiterer Test für Grafikkarten.
FurMark mittels sicheren Downloads bei heise. Das ist ein extremer Test für die Grafikkarte, wobei diese sehr stark belastet und erhitzt wird. Vorsicht: Man sollte während es ganzen Tests ständig anwesend sein. Bereits vorher übertaktete Grafikkarten werden damit schnell an das Hitzelimit geführt. Da muss die Kühlung dann funktionieren. Das brennende Logo der Software und der Name in das Fell eingebranntes Zeichen
sind ernst gemeint. Keine mir bekannte Testsoftware erhitzt die Grafikkarte so schnell wie FurMark.
AS SSD Benchmark mittels sicheren Downloads bei heise - oder direkt beim Hersteller. DAs ist ein Test für die SSD und auch klassische Scheiben-Festplatten (HDD).
UserBenchmark HDD Benchmark ist als Test hingegen nur für Scheiben-Festplatten gedacht und darauf spezialisiert.
Sie sollten auf jeden Fall die Tests mindestens einmal laufen lassen. Ein Hardware-Baustein muss das aushalten. Wenn er bereits dabei überhitzt, dann liegt ein Problem vor, das Sie oft nur durch Umtausch während der Rückgabefrist lösen können.
Freuen Sie sich, wenn Ihre Testergebnisse etwas über dem publizierten Durchschnitt liegen, aber bewerten Sie das nicht über. Die Werte sinken oft mit den Jahren. - Ärgern Sie sich aber auch nicht, wenn Ihre Werte etwas darunter liegen.
Das hat oft etwas mit dem Gesamtsystem zu tun. Ein extremer Hochleistungs-PC holt z.B. aus einer M.2-SSD mehr Leistung heraus als ein eher schwachbrüstiger. Aber dennoch ist jene SSD auch für weniger hochgerüstete PCs sinnvoll.
Ferner schwanken die Benchmark-Ergebnisse auch je nach der Version der Testsoftware. D.h. V2.# der Testsoftware darf nicht mit V5.# verglichen werden.
Überdies sind zeitliche Schwankungen üblich - bereits aufgrund der unterschiedlichen Umgebungstemperatur (Sommer / Winter) und damit der Kühlleistung des Kühlsystems.
Grundsätzlich existieren keine zwei absolut identischen elektronischen Bauteile. Selbst an einem Tag auf einer Produktionsstraße gefertigte Produkte unterscheiden sich minimal, liegen jedoch fast immer innerhalb der vom Hersteller festgelegten Spezifikationen. Sie können folglich auch nicht moniert werden. Extreme Ausreißer erkennen Sie sofort mit den Benchmark-Tests. Diese Bauteile würde ich dann auch nach vorheriger Rücksprache mit dem Verkäufer zurückgehen lassen.
Lassen Sie grundsätzlich die Finger von Ihrem PC, während die Testsoftware Benchmarks durchführt. Ansonsten können die Ergebnisse deutlich sinken. - Wie gesagt, stört der Anwender den PC beim eigenständigen Arbeiten.
Schalten Sie vorher auch alle anderen Programme aus und schließen Sie alle offenen Programm-Fenster.
Noch besser werden die Testergebnisse, wenn Sie vorher die generell empfehlenswerten kostenlosen Säuberungsprogramm wie Wise Registry Cleaner, cCleaner oder Ashampoo Winoptimizer laufen lassen, welche (fast) alles Störende löschen. - Die kostenpflichtigen drei Versionen können zwar jeweils (einzeln) etwas mehr, sind allerdings meist nicht erforderlich. Die drei kostenlosen (free) Versionen ergänzen sich zusammen in den (zur Profiversion) fehlenden Details hervorragend.
Am besten arbeiten Benchmark-Tests, wenn Sie direkt vor deren Lauf einen Neustart des PCs ausführen.
Hier eine Link-Liste von OCinside mit vielen Test-Werkzeugen zum direkten Herunterladen.
Vor allem von Spielern wird das Übertakten, das man in Fachkreisen auch Overclocking (OC) nennt, viel besprochen, und alle modernen Hardware-Komponenten für Spiele-PCs sind deshalb bereits darauf ausgerichtet.
Der englische Name overclocking zielt genau auf den Kern der Tätigkeiten: die Taktfrequenz eines Bausteines wird erhöht.
Deshalb gilt inzwischen, dass alle hochwertigen Motherboards im BIOS und alle Software für Spiel-PCs dafür vorgesehen sind. D.h. sie bieten überall inzwischen auch für Laien verständliche Voreinstellungen zum Übertakten. Während es früher eine Geheimwissenschaft war, so kann heute wirklich jeder mit meistens im PC auswählbaren / anklickbaren automatischen Vor-Einstellungen die Leistung seines Computers etwas erhöhen.
Selbstredend warnen alle Hersteller davor, den von ihnen gekauften Baustein außerhalb der Standardspezifikationen / Normalfrequenzen zu betreiben. Da jedoch alle Hersteller aller Bauteile dies bereits vorsehen, handelt es sich nur um eine rechtliche Vorsichtsmaßnahme gegen unlautere Garantieansprüche von Personen, die es vor allem in der Spieleszene übertreiben.
Exakt hier liegen auch die Grenzen: Man sollte es nicht übertreiben. Die Physik führt dazu, dass zum Übertakten mehr Strom erforderlich wird, der in allen Bauteilen wiederum eine höhere Abwärme produziert. D.h. die übertakteten Bauteile - und in der Folge auch alle anderen - werden wärmer. Wenn man das Übertakten übertreibt, kann ein Bauteil auch überhitzen. Um dies zu vermeiden, betreiben alle Übertakter einen höheren Aufwand bei der Kühlung der Komponenten.
Allerdings will ich Ihnen auch gleich die Angst nehmen. Bei herkömmlichen Anwendungen aus dem Bereich Büro-, Internet- und Grafik-Software gelangt man selten in den Bereich der übergroßen Hitze. Da kann Ihnen ein unter dem Dach auf der Südseite aufgestellter PC an einem heißen Sommertag schon eher zum Problem werden. Exakt deshalb empfiehlt sich sowieso bereits eine überdimensionierte Lüftung = Kühlung.
Eine sehr gute Luftkühlung ist generell empfehlenswert, da hierdurch alle Komponenten immer kühl arbeiten, wodurch sich grundsätzlich die Lebensdauer und auch die Leistung erhöht. Korrekt gelesen. Betreiben Sie einen PC in zu warmer Umgebung, werden die meisten modernen Bauteile heute bereits von sich aus (als Eigenschutz) automatisch ihre Leistung reduzieren.
Persönlich rate ich heute somit jedem, die vorgegebenen Übertaktungsmöglichkeiten (Auto-Einstellungen im BIOS) etc. zu nutzen. Auch die Grafikkarte kann man in der Regel problemlos etwas übertakten. Es kann nicht viel passieren. Im Zweifel erhalten Sie eine Warnmeldung und der PC schaltet sich automatisch zurück. Im schlimmsten Fall stürzt er einmal ab. Dann müssen / können Sie die Daten im BIOS zurückstellen. Ein Reset der BIOS-Einstellungen beherrscht heute jedes Motherboard. Hochwertige Motherboards besitzen hierfür sogar einen von außen zugänglichen und beleuchteten Schalter meist auf der Rückseite des PCs.
Für den Normalanwender sollte jedoch eine Grenze gelten, die ich bei Wasserkühlung sehe. Den zusätzlichen Aufwand, den viele Spieler beim Übertakten treiben, halte ich für zu hoch. Wenn man alles einrechnet, so wird eine spezielle Wasserkühlung (in Eigenbau) in der Anschaffung, dem Einbau, der Betreuung und Pflege sehr teuer, im Vergleich zu der damit erzielbaren Mehrleistung. Dann sollten Sie eher einen teureren Prozessor, eine hochwertigere Grafikkarte etc. anschaffen. Diese bieten definitiv für dasselbe Geld mehr Leistung im Dauerbetrieb bei weniger Frust im Alltag. Bedenken Sie immer: Ihr Ziel ist nicht das Übertakten per se, sondern effizientes Arbeiten.
Letztendlich gilt, dass auch eine Wasserkühlung keine thermischen Wunder vollbringen kann. Faktisch arbeiten wirkliche Übertakter mit flüssigem Stickstoff etc., damit sie die überall zu lesenden Traumwerte erzielen.
Das Übertakten geschieht heute mit vom Motherboard- und Grafikkarten-Hersteller mitgelieferter Software. Diese bietet inzwischen weitgehend automatisch ablaufende Tests, die ich auf jeden Fall nach dem Kauf der Hardware ausführen würde, um zu sehen, ob die Hardware das verträgt. Jede neue Hardware muss diese Tests überstehen können.
Bei Motherboards muss man im BIOS meist nur den Schalter XMP
drücken, der die RAM-Bausteine auf der vom Hersteller selbst getesteten und angegebenen sowie empfohlenen Geschwindigkeit taktet. Ferner bieten fast alle hochwertigen Motherboards eine mit einem Schalter anklickbare Hardware-Optimierung (meist ist nur der Prozessor gemeint) an. Auch dies sollte ein Prozessor aushalten. Das sind alles harmlose Dinge, welche der Hersteller seinerseits vorgesehen hat, und werden von ernsthaften Übertaktern nur belächelt sowie keineswegs als wirkliches Übertakten angesehen. Fast immer befinden Sie sich damit noch im absolut grünen Bereich.
Kommen wir nun zu einigen rechtlichen Ausdrücken, die Sie beim Kauf kennen und verstehen sollten.
Das englische Wort boxed
oder auch In-a-Box
oder kurz box
bedeutet in einer Schachtel, meint auch oft verpackt und teilweise auch verschweißt.
Das englische Wort tray
bedeutet hingegen 'auf einem Tablett'. D.h. der Prozessor wir in einer Hart-Plastikhülle, wie man sie von (z.B. USB-) Speicherbausteinen kennt, ausgeliefert. Ohne Handbuch und große Verpackung etc. und auch ohne Siegel.
Ursprünglich und offiziell betraf der Unterschied ganz banal nur die Verpackung. - Hinzu kam dann die Bedeutung des geringeren Inhaltes bei tray
, weil dies für industrielle Kunden gedacht war/ist. Daraus folgt, dass bei CPUs nur der Prozessor geliefert wird und keine Verpackung und kein Zubehör - wie oft ein kleiner aktiver Kühler - für Endkunden.
Wer jetzt ökologisch denkt, und den zusätzlichen Müll sparen will, wie auch den für Hochleistungs-PCs unterdimensionierten und viel zu lauten Kühler, den man faktisch nur wegwerfen kann, der übersieht ein paar moderne Probleme.
Denn es gibt auch technische Nachteile bei Tray: Es handelt sich laut vieler Quellen bei Tray nicht immer um Neuware, die direkt vom Hersteller stammt, sondern oft um Gebrauchtware / Rückläufer der Händler.
Es kommt sogar noch schlimmer: Sogenannte Übertakter
-Tester
bestellen sich sagen wir 5 CPUs, testen diese tagelang mit Benchmarks im Dauerbetrieb bis zum Hitzetod beim Übertakten, behalten den besten Baustein und senden die als B-Ware
getesteten anderen Prozessoren, welche das nicht aushalten, innerhalb der Rückgabefrist zurück. - Diese extrem gealterten bis weitgehend verschlissenen Rückläufer werden dann von unseriösen Händlern als Tray an Unwissende verkauft.
Hinzu kommen rechtliche Nachteile bei Tray: Je nach Hersteller sind mit dem Ausdruck Tray
auch erhebliche rechtliche Nachteile verbunden.
Grundsätzlich liegt dies daran, dass Tray-Ware im Grunde nur für Industriekunden / Firmen gedacht ist. Boxed zielt hingegen nur auf (private) Endkunden ab.
Diverse Hersteller gewähren laut zahlreicher Quellen keinerlei Support an den Besitzer dieser Tray-Ware. Sie brauchen sich deswegen weder per E-Mail noch per Telefon an den Hersteller zu wenden, da er Ihr Teil anhand der Seriennummer eindeutig als tray identifizieren kann.
Zahlreiche Hersteller gewähren maximal 1 Jahr Garantie auf die Tray-Ware - statt oft 3 Jahren im EU-Raum und Deutschland. Hinzu kommt, dass es sich dabei um eine für deutsche Käufer völlig wertlose Garantie nach angloamerikanischem / internationalen Recht handelt, die Sie im Zweifel am Telefon irgendwo im Ausland einfordern müssen. Dem End-Kunden bleibt somit oft nur die gesetzliche Gewährleistung gegenüber dem Verkäufer. Falls dieser (wie gesagt sind zahlreiche im Bereich Tray dubios) Insolvenz anmeldet, dann steht der Kunde sofort im Regen.
Keineswegs behaupte ich, dass alle Tray-Ware von unseriösen Händlern und auf diese Weise angeboten wird. Aber das erkennen Sie in der Regel erst im Ernstfall meist viel später. Dass es sich um keine vernachlässigbaren Einzelfälle handelt, belegen die zahlreichen Fundstellen sowie die negativen Artikel seriöser PC-Fachzeitschriften wie heise, PCGames Hardware etc.
Gleich ein klares Ja: Auch ich bin schon darauf hereingefallen. - Fazit: Für Privatpersonen lohnen sich die maximal 1% Preisersparnis der Tray-Variante auf keinen Fall.
Das englische Wort retail
bedeutet Einzelhandel im Sinne von Produkten für den (privaten) Endverbraucher.
Man erkennt dies am hirnlos von einer Software aus dem Chinesischen über das Englische ins Deutsche übersetzen Handbuch, den Garantiebeilagen in 32 Sprachen, dem verwirrenden Quick-User Guide in noch mehr Sprachen, den vielsprachigen EU-Entsorgungshinweisen, den Werbebeilagen und dem sonstigen Verpackungsmüll, den jeder vernünftige Mensch sowieso gleich entsorgt.
Dem Retail-Produkt liegen oft noch völlig veraltete Treiber-CDs, Kabel und weiteres meist unbrauchbares (weil nicht für Deutschland geeignetes) Zubehör bei.
Manchen Grafikkarten wird im Retail-Lieferumfang teilweise eine zusätzliche veraltete Spiele-Software oder sonstige für Normalanwender wertlose Computersimulationen beigelegt - entweder als CD oder als Internet-Code zum Herunterladen der Software.
Wie gesagt: In fast allen Fällen handelt es sich um ökonomisch wie ökologisch nicht nachvollziehbare Beigaben. - Dieser zusätzliche Müll kostet allerdings ein erhebliches Aufgeld.
Deshalb wird inzwischen auch zwischen Retail-Voll-Version und Retail-Light-Version unterschieden. Diese Definitionen sind ganz haarspalterisch. Irgendwie wird irgendetwas gekürzt. Da müssen Sie im in jedem Einzelfall im Detail genau nachlesen.
Das englische Wort bulk
bedeutet hingegen: Masse, Massenware, en Gros, große Abnahmemenge für den Großhändler.
Man erkennt diese Produkte ebenfalls sofort an der meist nur in einer Weichplastikhülle verpackten Lieferform, ohne für Endkunden werbeträchtig bedruckten bunten Karton darum herum.
Die Ware samt Plastikhülle befindet sich jedoch wiederum in einer meist soliden Kartonverpackung, sodass sie den Transport gut übersteht.
Alles weitere fehlt, da sich diese Ware an Großkunden wendet, die in der Regel diese Teile als Konzern in eigenen PCs verbauen, oder als PC-Ausstatter für Kunden in deren Endkunden-PC einbauen.
Ursprünglich und offiziell betraf der Unterschied ganz banal nur die zwei Haupt-Zielgruppen: Firmen, die etwas selbst in PCs weiter verbauen respektive Endkunden.
Hier gelten cum grano salis dieselben Dinge wie bei Tray und Boxed.
Es finden sich nämlich technische Nachteile bei Bulk:
Es handelt sich laut vieler Quellen bei Bulk nicht immer um Neuware, die direkt vom Hersteller stammt, sondern oft um Gebrauchtware / Rückläufer.
Vor allem bei Grafikkarten und den modernsten M.2-SSDs finden sich auch hier sogenannte Übertakter
-Tester
, die sich sagen wir 5 Grafikkarten oder M.2-SSDs bestellen, diese tagelang mit Benchmarks im Dauerbetrieb bis zum Hitzetod beim Übertakten testen, den besten Baustein davon behalten und die als B-Ware
getesteten anderen Grafikkarten und M.2-SSDs, welche das nicht aushalten, innerhalb der erlaubten Rückgabefrist zurückschicken. - Diese extrem gealterten bis weitgehend verschlissenen Rückläufer werden dann von unseriösen Händlern als bulk an Unwissende verkauft.
Klartext: Die jeweils modernsten Grafikkarten sind von diesem Phänomen besonders betroffen. Da würde ich in den sauren Apfel beißen und nur die teurere Retail-Ware kaufen.
Hinzu kam bereits schon bei manchen Bulk-Grafikkarten, dass sie bewusst mit langsameren Speicherchips ausgestattet wurden. Da trügt dann der Name des eigentlichen Grafikchips mehr Leistung vor, als drin ist.
Bei M.2-SSDs sowie SSDs kann man geteilter Meinung sein, da sie viel aushalten, bevor sie Schäden zeigen. Also kann es sich lohnen, sofern der Preis der Bulk-Version deutlich geringer ist. Dennoch würde ich bei sehr hochpreisigen SSDs mit mehreren TB Speicherplatz lieber zur Retail-Version greifen, da hier dasselbe gilt wie für neue und sehr nachgefragte Grafikkarten.
Bei HDD-Festplatten habe ich die Erfahrung gemacht, dass originale Bulk-Ware, die direkt vom Hersteller kommt, sogar perfekt versiegelt sein kann. Da hat der Großhändler wirklich nur die Teile von der Palette umgepackt.
Bei HDD-Festplatten muss man jedoch immer peinlichst genau auf die Modellbezeichnung achten. Ein Buchstabe oder eine Zahl Abweichung kann den Unterschied zwischen einer schnellen oder einer langsamen Platte ausmachen. Das hat im Übrigen nichts mit der Speichermenge in TB oder dem Unterschied Bulk / Retail zu tun. In allen Speichergrößenklassen (6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24 TB etc.) finden sich superschnelle und ziemlich lahme Varianten.
Bei allen anderen Kleinteilen und billigen Teilen würde ich mir keine Sorgen machen. Da wird von Endkunden selten etwas zurückgeschickt und selbst als Retouren gebraucht sind z.B. Ventilatoren, Kabel, oder sogar Gehäuse, sofern sie unverkratzt sind und alles funktioniert, langlebig.
Wichtig ist jedoch für Bastler, dass bei Bulk wirklich alles fehlt - auch die Schrauben und Gummi-Kleinteile bei Festplatten. So muss man entweder einmal eigene Kleinteile kaufen, oder auf den großen Beilagenfundus der früher angeschafften hochwertigen alten Systemkomponenten zurückgreifen.
Wer seinen Drucker als Bulk kauft, der benötigt meist zusätzlich ein Anschlusskabel, das in USB-Form der Retail-Variante fast immer beiliegt. Je nach Kabellänge kann dies schnell den vermeintlichen Preisunterschied wettmachen.
Zudem finden sich rechtliche Nachteile bei Bulk: Je nach Hersteller sind mit dem Ausdruck bulk
auch erhebliche rechtliche Nachteile verbunden.
Grundsätzlich liegt dies daran, dass Bulk-Ware im Grunde nur für Industriekunden / Firmen gedacht ist, während Retail auf (private) Endkunden abzielt.
Diverse Hersteller gewähren laut zahlreicher Quellen keinerlei Support an den Besitzer dieser Ware. Sie brauchen sich deswegen weder per E-Mail noch per Telefon an den Hersteller zu wenden, da er Ihr Teil anhand der Seriennummer eindeutig als bulk identifizieren kann. Ich kann Ihnen dies aus eigener Erfahrung bei M.2-SSDs bestätigen. Da war der englische Support in London knallhart.
Zahlreiche Hersteller gewähren maximal 1 Jahr Garantie auf die Tray-Ware - statt oft 3 Jahren im EU-Raum und Deutschland. Hinzu kommt, dass es sich dabei um eine für deutsche Käufer völlig wertlose Garantie nach angloamerikanischem / internationalen Recht handelt, die Sie im Zweifel am Telefon irgendwo im Ausland einfordern müssen. Dem End-Kunden bleibt somit oft nur die gesetzliche Gewährleistung gegenüber dem Verkäufer. Falls dieser (wie gesagt sind manche im Bereich Bulk dubios) Insolvenz anmeldet, dann steht der Kunde sofort im Regen.
Fazit zu Bulk-Produkten:
Keineswegs behaupte ich, dass alle Bulk-Ware von unseriösen Händlern und auf diese Weise angeboten wird. Aber das erkennen Sie in der Regel erst im Ernstfall - meist viel später.
Gleich ein klares Ja: Auch ich kaufe immer wieder Bulk. Das Problem liegt nämlich daran, dass sehr nachgefragte Produkte als Retail-Version nicht nur überteuert, sondern auch in Deutschland oft über Monate nicht verfügbar sind.
Meine Erfahrung über die letzten Jahrzehnte ist, dass ich sowohl mit Retail-Produkten als auch mit Bulk-Ware bereits Ärger hatte. Das lag jedoch immer an den anfälligen Bauteilen selbst. Und meist fiel es sowieso nach der Gewährleistung und nach jeder Garantie aus. D.h. der Unterschied Bulk / Retail spielte keine Rolle.
Einmal konnte ich jedoch kurz nach Ablauf der Garantiezeit eine ausgefallene Seagate-Festplatte (Retail) zumindest auf Kulanz der Firma Seagate ersetzt bekommen. Das war sehr freundlich und wäre mit Bulk unmöglich gewesen. Aber der viel größere Schaden lag im Verlust der 6 GB Daten darauf. Gott sei Dank hatte ich alle Daten doppelt extern gesichert (auch noch auf DVDs und Blu-rays).
Inzwischen bin auch ich gewappnet: Bulk-Ware teste ich innerhalb der Rückgabefrist mit Testprogrammen genauer. Liegt die Leistung unter dem angepriesenen Wert, dann geht das Produkt zurück. Die Rückgaberechte bleiben auch bei Bulk unangetastet - zumindest für private Endkunden! Beim ersten Verdacht - bereits beim Öffnen der Bulk-Ware - auf einen Rückläufer geschieht dasselbe.
Weltweit hat sich in den letzten Jahrzehnten herauskristallisiert, dass Hardware statisch betrachtet drei zeitlich ziemlich gut festlegbare Ausfallrisiken bieten: Erstens ist da DoA - Dead on Arrival: Die Hardware ist bei der Ankunft beim Kunden bereits defekt. Dann folgt, dass die Hardware in den ersten Stunden oder ersten Tagen des Betriebes ausfällt. Oder drittens fällt die Hardware erst nach vielen Jahren Betrieb aus - definitiv nach Ablauf der Gewährleistung und der Herstellergarantie.
Da jedes Risiko mit ca. 1/3 veranschlagt wird, sollten Sie am Anfang damit viel arbeiten. Hat der PC die erste Woche überstanden, wird er mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit lang fehlerfrei arbeiten. Deshalb spielt die Quelle der Ware im Grunde keine Rolle, da Sie bei Online-Bestellungen zumindest ein 14-tägiges Rückgaberecht besitzen. Ferner greift im derartigen Schadensfalle auch nach der Rückgabefrist sowieso zumindest die zweijährige Gewährleistung.
Eine Liste der Fehleranfälligkeiten und Prozentsätze bei einem wirklich seriösen Hardware-Tester in den USA.
Abschließend sei nochmals beruhigt: Bulk-Ware ist der Standardfall. Das wird nämlich in allen fertig zusammengebauten PCs verbaut und verkauft. Wäre Bulk grundsätzlich minderwertig, könnte überhaupt niemand PCs kaufen oder verkaufen. Es geht auch bei Bulk-Ware um die leider steigende Zahl an schwarzen Schafen im Handel.
Generell übersehen wird jedoch, dass alle Bauteile des PCs für den einmaligen Einbau gedacht sind. Das permanente Ein- und Ausbauen (insbesondere zu Testzwecken) ist nicht vorgesehen. Zwar gilt dies für alle Bauteile. Aber ganz empfindlich zeigen sich SATA-Kabel (z.B. für den Anschluss von Festplatten, SSDs, Blu-ray-Brenner etc. an das Motherboard), die man weder knicken noch mehr als 20-mal ein- resp. ausstecken darf. Für mehr sind weder die männlichen Stecker noch die weiblichen Steckdosen laut vieler Informationen ausgelegt. Auch ich habe mir da schon den einen oder anderen L-Bogen an einem Stecker abgebrochen. Diese sehr dünnen Stellen ermüden schnell. Der Stecker funktioniert dann zwar noch. Aber man darf ihn nicht falsch herum verwenden, was ohne L-Sperre an einem Ende möglich ist.
Übertreiben Sie deshalb die Funktionstests nicht: Wenn ein Bauteil (SSD oder Festplatte etc.) in einem PC funktioniert, dann wird es auch in einem anderen PC korrekt arbeiten. Sie müssen die Funktionstests nicht in mehreren PCs wiederholen. Permanentes Ein- und Ausbauen schadet allen Bauteilen.
Das englische Wort Refurbished bedeutet in etwa generalüberholt, renoviert, aufgemöbelt, aufgearbeitet, instandgesetzt, repariert. - Renewed (bei Amazon) meint im Prinzip dasselbe.
Ökonomen verstehen darunter eine qualitätsgesicherte Überholung und Instandsetzung gebrauchter Ware zum Zwecke des sogenannten Remarketing - also der Wiederverwertung im Sinne eines Wiederverkaufes.
Oft handelt es sich um sogenannte Rückläufer von Kunden, welche mit dem Gerät nicht zufrieden waren. Teilweise handelt es sich auch um Reparaturen aus Schadensfällen. Teilweise handelt es sich um Vorführgeräte.
Sofern nicht explizit im Verkaufsangebot angegeben, lässt sich über das Alter und die Benutzungsdauer nichts aussagen.
Nicht festgelegt ist ferner, was mit dem Gerät gemacht wurde, damit es wieder wie neu aussieht. Das reicht vom einfachen Reinigen / Abstauben, über Polieren, bis hin zu Reparieren und Teilersatz von einem bis vielen Bauteilen. Gebrauchsspuren sind dennoch meist sichtbar.
Manche seriösen Händler unterscheiden nochmals zwischen A-Ware und B-Ware. Bei letzterer sieht man deutlich mehr Gebrauchsspuren. Aber es darf sich auch hierbei nur um optische Mängel handeln.
Grundsätzlich handelt es sich immer um - technisch einwandfrei - funktionierende Ware und um Markenware. Alles andere wäre unzulässig.
Dieser englische Ausdruck ist allerdings rechtlich nicht genormt. Deshalb kann jeder Händler selbst bestimmen, wie und wann er ihn verwendet.
Eine gewisse Ausnahme bildet Apple, da diese Firma selbst eigene Produkte als Hersteller so verkauft und dafür eine einjährige Garantie anbietet.
Ob man Teile gebraucht kauft, ist eine ganz persönliche Entscheidung: Als Möbel kann ein Kratzer stören, an einem Arbeitswerkzeug wäre ich da nicht so penibel.
So finden sich immer wieder Tastaturen, Mäuse etc. mit leichten Kratzern auf der Unterseite, wo sowieso niemand hinsieht und wo Sie spätestens nach einer Woche Benutzung allemal weitere Kratzer haben.
Auch bei Druckern (Laser- wie Tintenstrahldruckern) habe ich keine Bedenken, da diese Erfahrungsgemäß zu wenig benutzt werden und wichtige Teile als Verbrauchsmaterial sowieso ständig ersetzt werden müssen.
Bei Scannern wäre ich hingegen vorsichtig, da deren Dioden einerseits altern und andererseits die Feinmechanik sehr empfindlich sein kann. Das kann man nur bedingt automatisch testen. Wirkliche Detailfehler erkennt man eher beim menschlichen Vergleich zwischen Originalfoto und gescannten Ergebnis. Dieser hohe manuell-optische Aufwand kann meines Erachtens in den Reparaturwerkstätten kaum erbracht werden.
Bei Monitoren kommt es auf das Detail an: Ein Kratzer hinten ist irrelevant. Kratzer in der Frontglasscheibe sind hingegen oft sehr störend.
Von einem ganzen PC würde ich in unserem Bereich absehen. Sie wollen schließlich einen auf Ihre ganz speziellen Bedürfnisse zugeschnittenen Hochleistungs-PC für Grafik-, Foto- und Video-Bearbeitung. Da lohnt es sich nicht, ein altes Modell gebraucht anzuschaffen.
Anders ist es hingegen, wenn Sie zusätzlich zum separaten sicheren Produktionsrechner (evtl. mit Kundendaten) aus Sicherheitsgründen einen reinen Internet-PC (z.B. für E-Mails und das Browsen) wünschen. Dafür reicht jeder Refurbished-PC aus.
Ebenso kann sich ein weiterer selten benutzter Laptop oder Testrechner durchaus in der Variante Refurbished lohnen. So benötigen Software-Tester generell mehrere Test-PCs für verschiedene Betriebssysteme, Browser etc.
Persönlich verwende ich sogar eine refurbished Festplatte. Hierbei handelt es sich um eine Reparatur. D.h. der Vorbesitzer hat die Festplatte wegen eines technischen Schadens zurück an den Hersteller gehen lassen. Das mag jetzt erstaunen. Aber wie ich oben erklärte, umgeht man so die zwei größten Risiken: Tod bei Ankunft und Tod während der ersten Stunden Betriebes. Denn diese Festplatten werden in den Reparaturwerkstätten der Hersteller (hier Seagate) gnadenlos getestet und belastet. Kein Mensch möchte da nochmals eine Retoure, die ökonomisch untragbar wäre. D.h. diese reparierte Ware ist viel besser getestet als jede Neuware. Nachteil: Als ich sie erhielt, waren darauf eben schon 47 Stunden Betriebszeit. Das kann man mit obigen Testprogrammen auslesen. Aber bei mehreren hunderttausend Stunden erwarteter Lebenszeit (MTBF - Mean Time Between Failures) kann ich das verschmerzen und verwende diese Festplatte zur externen Datensicherung. - Korrekt gelesen: Ich traue ihr mehr zu als jeder gekauften neuen Festplatte.
Auch einen Monitor habe ich bereits als B-Ware erworben. Es handelte sich um einen Rückläufer. Der Zustand war optisch und technisch perfekt. Dass der Erstkunde ihn vorab ein paar Tage bei sich laufen ließ, fällt bei meiner Dauerbelastung von bis zu 16 Stunden Betrieb am Tag nicht ins Gewicht. Das Einzige, das fehlte, war die Software-CD. Das konnte ich verschmerzen, da die Software darauf sowieso immer veraltet ist und man sich die neue Version beim Hersteller im Internet herunterladen konnte und sowieso muss.
Ein rechtlicher Haken besteht darin, dass es sich um gebrauchte Ware handelt. Dies muss man auch selbst bei einem Wiederverkauf angeben. Dadurch wird selbstredend der Wiederverkaufswerk gemindert. Deshalb sollte der Einkaufspreis ebenfalls deutlich gemindert sein.
Der rechtliche Vorteil bei renewed und refurbished vom Händler liegt im Rückgaberecht, in der Garantie und Gewährleistung für diese Gebrauchtware. Wer hingegen gebraucht über eBay etc. von Privat kauft, erhält so etwas nicht.
Da die Ware von einem offiziellen Händler oder sogar dem Hersteller selbst verkauft wird, haben Selbständige und Firmen den Vorteil des Mehrwertsteuerausweises - gegenüber einem Gebrauchtkauf von Privat.
Aber Vorsicht: Garantie und Gewährleistung sind in der Regel auf 1 Jahr beschränkt.
Heute ist der Software-Bereich in jeder Hinsicht völlig unüberschaubar.
Zwar finden sich noch viele kaufbare Produkte. Aber die meisten Hersteller wollen den Kunden zum (Monats-) Abonnement zwingen. Das klingt erst einmal mit den Monatsraten ganz erträglich. Aber auf die normale Lebensdauer einer Software gesehen von früher 2-4 Jahren kommen dann doch schnell hohe Gesamtbeträge zusammen, die kaum jemand für eine Kauf-Software auf einmal ausgegeben hätte. Überlegen Sie sich das genau und lassen Sie sich in der Euphorie nicht zu übergroßen Paketen verleiten, die kaum jemand benötigt. Dabei denke ich ganz bewusst an Adobe.
Für viele Produkte finden sich heute hochwertige kostenlose Alternativen aus dem Bereich Open-Source-Software (z.B. Open-Office). Oder es werden auch schlichtweg brauchbare kostenlose (abgespeckte) Varianten der kaufbaren Großversionen angeboten. Diese reichen für Privatanwender und Selbständige z.B. zur Datensicherung (Paragon) gut aus.
Vor allem in Deutschland kann Software noch käuflich erworben werden, wodurch man Eigentum daran erwirbt und somit die Software auch an Dritte weiterverkaufen darf. Deshalb finden sich auch hier neben Firmen-Großversionen auch Retail-Versionen der Software für den Einzelhandel.
Dieses Eigentumsrecht führt dazu, dass auch Firmen das tun: Dies betrifft vor allem OEM = Original Equipment Manufacturer. Das sind PC-Hersteller (teilweise auch Systembuilder genannt), die am Jahresanfang pauschal sagen wir ein paar tausend Betriebssysteme billig einkaufen, sich dabei verkalkulieren und dann aufgrund der geringen Nachfrage nach PCs und Laptops am Jahresende zu viele Betriebssysteme etc. übrighaben. Die verkaufen sie preiswert als OEM-Software weiter. In Deutschland sind der Handel und der Erwerb legal. Aber in vielen anderen Ländern gilt so etwas als Software-Piraterie. D.h. Sie dürfen die Software hier zwar kaufen und hier betreiben. Aber wenn man Sie in einigen Ländern damit auf dem Laptop oder nach einem Umzug aufgreift, sieht das anders aus.
Teilweise wird OEM-Software auch als Bulk-Software bezeichnet, sofern sie noch als Datenträger (CD, DVD) in billigsten Papierhüllen beiliegt.
OEM-Software bietet heute aber oft nur noch den Lizenzschlüssel und einen Link zum Download der Software im Internet. Fehlende Handbücher kann man verschmerzen. Aber es gibt auch hier keinen Support. Man erkennt die OEM-Versionen ebenfalls sofort an der Lizenznummer. Zu den klassischen Betriebssystemen und Office-Produkten finden Sie jedoch genug Hilfen online. D.h. für Privatanwender ist OEM sinnvoll. Denn der Funktionsumfang der Software ist (innerhalb der angebotenen Version - z.B. Home, Pro, Enterprise etc.) auf jeden Fall absolut identisch.
Für Firmen muss man hingegen abwägen. Wenn Sie z.B. ihre wichtige Kundendatenbank in Access ohne regelmäßige Sicherung zerstören, dann kann evtl. nur noch offizieller Support Ihre Firma retten.
Denn bei Software gilt haftungsrechtlich dasselbe wie bei Hardware: Sie müssen einen Defekt der Software gegenüber dem Verkäufer einklagen. Das dürfte bei Software unmöglich sein. Der Hersteller ist rechtlich bei OEM-Software außen vor. - Aber selbst bei teurer Retail-Software werden Sie keine Chance haben, einen replizierbaren Fehler vor Gericht zu beweisen.
Auch wenn ich oben geschrieben habe, dass die meisten Anwender alle Verpackung sofort als störenden Müll entsorgen, behalte ich die Originalverpackung auf.
Dies gilt nur für die Original-Retail-Verpackungen der Einzelteile - nicht deren weitere Umverpackungen aus normalerweise braunen oder weißen Kartons.
Die einzige Umverpackung, welche ich behalte, ist diejenige des Gehäuses, da sie identisch ist zur Originalverpackung. Meist steht da auch der Herstellername des Gehäuses rundherum aufgedruckt. Ferner behalte ich auch die beiden Styroporrahmen für den Gehäuseversand. Ohne diese Rahmen wird der Paketversand des PCs zum Lotteriespiel mit meist schweren Schäden.
Alle andere Originalverpackungen stecke ich in diese Gehäuse-Verpackung hinein, bringe sie auf den Speicher und lagere sie bis zum Ablauf der Gewährleistung (2 Jahre) oder der Garantie (selten 3-5 Jahre). Danach entsorge ich alles zusammen. Schäden danach übersteigen bei der Reparatur inklusive Versandkosten meist den Zeitwert des einzelnen Bausteins, lohnen sich folglich nur selten.
Erstens verlangen die Hersteller und Verkäufer bei Rücksendungen oft die Originalverpackung. Und zweitens sind die meisten Einzelteile wirklich nur in dieser Originalverpackung gut vor Transportschäden geschützt.
Falls Sie jedoch vorhaben sollten, die Einzelteile oder den gesamten PC nach ein paar Jahren gebraucht zu verkaufen, so sollten Sie die Originalverpackungen behalten, da auf Gebrauchtbörsen generell beim Zusatz mit OVP
deutlich mehr dafür bezahlt wird - warum auch immer.
Im Laufe meiner jahrzehntelangen PC-Teile-Einkäufe traf ich gemäß der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf viele Firmen, worunter eben auch einige sogenannte 'schwarze Schafe' waren.
Früher beliefen sich die Schäden auf unter 100 Euro, wofür ich heute keinen Aufwand mehr treiben würde und dies einfach vergesse - angesichts der inzwischen horrenden PC-Preise.
Anfang 2024 wurde ich jedoch Opfer des Händlers JACOB Elektronik GmbH in Deutschland.
Beim Kauf handelte es sich um ein hochwertiges Motherboard der Marke ASUS ProArt Z790-Creator WiFi (Intel Z790 ATX) für damals immerhin 519 Euro ohne Versand.
Obwohl sich die Firma als deutsche Firma mit Sitz in Karlsruhe ausgibt, wurde die Ware aus dem östlichen Europa zugesandt, woher ich niemals PC-Teile beziehen würde, weil die Probleme damit bekannt sind.
Bereits die innere Plastik-Verpackung des Motherboards war zwar neu aber offen und nicht wie oft üblich versiegelt. Da ich jedoch nach eingehender optischer Prüfung keine Gebrauchsspuren erkennen konnte, baute ich es in den PC ein.
Von Anfang an zeigte das Motherboard gravierende Fehler, welche ich sowohl an den Support von ASUS als auch an den Lieferanten sandte. Während der Support bei ASUS den Defekt bestätigte und die Rücksendung empfahl, wurde die E-Mail an den Versender erst nach vielen Tagen auf mehrfache Nachfrage beantwortet. Mir wurde schließlich (kurz vor Ablauf der 14-tägien Frist) die Rücksendung gewährt.
Bis ich dann jedoch endlich den Rücksendecoupon erhielt, vergingen nochmals viele Wochen, wobei ich mehrfach per E-Mail, Telefon und sogar per Fax nachhaken musste. Der Support dort war komplett überlastet und per Telefon erreichte man nur die Firmen-Hotline, aber nicht die für Privatkunden. Ähnliches fand sich auch in den einschlägigen Bewertungen zu dieser Firma. Z.B. idealo.de Shop-Bewertung.
Auch andere Käufer schreiben davon: Jacob stellt sich tot, kommuniziert nicht. von Thomas T. (28. August 2024). Oder: -100% für den Umgang mit Privatkunden von mauriciods (01.12.2023)
Das Motherboard wurde vor Zeugen und bei laufender Videokamera sorgfältig in die Originalverpackung eingepackt und versandt.
Als ich das defekte Teil einsandte, erhielt ich wieder Wochenlang keine Antwort auf alle Anfragen. Die Gesamtrückabwicklung dauerte über 2 Monate. Erst nach weiteren Beweisen, dass die Ware definitiv bei der Firma angekommen sein musste (Paket-Zustell-Bescheinigung), wurde geantwortet, dass das Motherboard defekt sei, was alle wussten und ASUS bestätigte. Deshalb wurde es ja moniert.
Dann kam jedoch das Dreisteste: Wir müssen Sie darauf hinweisen, dass wir den Artikel in diesem Zustand nicht als Rückgabe akzeptieren können. Den beschädigten Artikel werden wir umgehend an Sie zurückschicken, um uns von jeglicher Verantwortung zu entlasten.
Da ich dies alles gerichtsfest beweisen kann, werde ich es auch nicht auf die üblichen rechtlichen Drohungen oder anwaltlichen Schritte jener Firma zurücknehmen.
Ein Rechtsstreit lohnt sich vermutlich nicht, da die Firma kein Geld hat - denn sie hat einen Gewinnabführungsvertrag mit einer anderen Firma getroffen. - Sehr clever, aber weniger kundenfreundlich.
Sie müssen selbst entscheiden, ob Sie daraus direkt lernen, oder erst selbst teure Erfahrungen sammeln wollen.
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