Controlling 21

Dr. J. Schuhmacher

vg

Motivation

Zielorientierung

Menschen bewegen sich in der Regel im Internet, um ein Ziel zu erreichen: zum Beispiel um ein Problem zu lösen, oder um eine Aufgabe zu erledigen.
Allerdings haben nicht alle Benutzer ein klares Ziel vor Augen. Z.B. in der Analogie zum Schaufensterbummel: Sehen, was es so an Neuem gibt.
Da ein Mensch jedoch nur ein Ziel bewusst verfolgen kann, dürfen störende Zwischenziele durch auftretende ergonomische Probleme nicht eintreten. Sonst wird der Nutzer von seinem primären Ziel abgelenkt

Daraus folgt auch, dass jede weitere Ablenkung entfallen sollte. Denn Ablenkungen stört die Motivation und kann sie im schlimmsten Fall sogar zerstören.

Ein Nutzer, der sein Problem bei Ihnen lösen kann, der mit anderen Worten sein Ziel auf Ihren Seiten im Internet erreicht, wird glücklich sein, denn Probleme erfolgreich zu lösen, bereitet Menschen Freude. Allein deshalb wird er bei ähnlichen Problemen wieder kommen und Sie sowie Ihren Internet-Auftritt weiterempfehlen.

Wenn dem Nutzer hingegen auf Ihren Internet-Seiten nur weitere Probleme aufgezwungen werden, dann wird das Gegenteil eintreten. - Negative Erfahrungen werden übrigens viel öfter weitererzählt als positive.

Nutzersicht

Von Nutzern seit vielen Jahren immer wieder genannte Motive für einen Internet-Besuch sind u.a. schnelle und bequeme Kommunikation, Informationen finden, Probleme lösen, Unterhaltung, Gegenstände bestellen respektive kaufen.

Die Reihenfolge der Einzelpunkte schwankte zwar in den Untersuchungen der letzten 25 Jahre etwas, aber die 5 Elemente fanden sich meist an führender Position. Anbieter sollten auf die Internet-Nutzer hören.
Selbst die im Internet - gezwungenermaßen - extrem fortschrittlichen und kundenorientierten deutschen Banken wurden in einer Untersuchung z.B. im Jahr 2006 wieder für ihre mangelhafte Ergonomie gerügt.

Die genauen Nutzerwünsche Ihrer eigenen Kunden können Sie anhand von Nutzeranalysen in Ihrem Auftritt feststellen.

Flow

Der Ausdruck Flow bezeichnet ein Glücksgefühl, das während der erfolgreichen Ausführung anspruchsvoller und interessanter Tätigkeiten entstehen kann, die dem eigenen hohen Können entsprechen.

Erstaunlicherweise spielt beim Erfolg und beim guten Gefühl die Zeit, die man insgesamt verbringt, und damit die Seitenlänge und Inhalte des Auftrittes oft keine Rolle.
Ganz im Gegenteil liegen mir Belege über ergonomisch sehr gut gestaltete Internet-Auftritte vor, die verdeutlichen, dass Nutzer sich stundenlang dort aufhielten. Als sie dies bemerkten, schrieben sie eine E-Mail an den Betreiber, dass sie über den interessanten Inhalten ganz die Zeit vergessen hätten.

Haben Sie jemals eine solche Nachricht erhalten?

Ich konzipiere und gestalte solche Auftritte für Sie

Motivationspsychologie

In der Motivationspsychologie finden sich zahlreiche Modelle, nach denen Motivationen eingeteilt werden können.

Liste aller Motivationen
MotivationZiele, Bedeutungen und Hintergründe
NeugierAbwechslung, Neuheit, Wissbegierde, Horizonterweiterung, Streben nach Wissen und Wahrheit
LeistungEhrgeiz, Erfolg, Perfektionismus, Effizienz, Wettbewerb
MachtDominanz, Führung, Kontrolle über andere, Erfolg, Leistung
SicherheitRisikovorsorge, Vermeiden von Misserfolgen, Schmerz, Krankheit
Idealismussoziale Gerechtigkeit und Fairness, Hilfe anderen gegenüber, Unterstützung leisten, schützen, Fürsorge
Hilfe suchend für sich selbstUnterstützung, Anleitung, beschützt werden
BequemlichkeitZeitersparnis, Vermeiden von Anstrengung
OrdnungStabilität, Einfachheit, Verständlichkeit, Vorhersagbarkeit der Umwelt, gute Organisation
Gewinn, Sparen, SammelnAnhäufen materieller Güter, Geld verdienen, gewinnbringend anlegen, günstige Geschäfte, Käufe, Besitz mehren
StatusReichtum
Anerkennung, Prestigesoziale Akzeptanz, Zugehörigkeit und positiver Selbstwert, Bewunderung
SpielZerstreuung, Unterhaltung, Ablenkung
KontaktAusleben bestehender Beziehungen, Aufbau neuer
BeziehungenFreundschaft, Humor
EhreLoyalität, charakterlicher Integrität
Eros, Sexerotischem Leben, Sexualität, reale oder phantasierte sexuelle Aktivität, Schönheit
Familieeigene Kinder
EmotionGefühlsbetonung, Aufregung, Risiko ("sensation seeking"), Vermeiden bzw. Herbeiführen negativer bzw. positiver Emotionen
Wettkampf, RacheKonkurrenz, Kampf, Vergeltung
Ruhe, RückzugRegeneration, Schlaf, Entspannung und emotionaler Sicherheit
Unabhängigkeit, AutonomieFreiheit, Autarkie, Selbstbestimmung, Freiheit, Widerstand gegen Beeinflussung, Verteidigung der eigenen Werte und Meinungen

Werden Sie sich darüber bewusst, welche Motivation die Nutzer auf Ihrem Internet-Auftritt haben, und wie Sie dann anhand der damit verbundenen Ziele, Bedeutungen und Hintergründe deren Motivation auf Ihren Seiten und Inhalten etc. optimal befördern können.

Produktdesign

Erwartungen der Nutzer werden im Internet wie im realen Leben erfüllt oder nicht erfüllt und dementsprechend wird das Produkt Internet-Auftritt wieder benutzt oder nicht.

Erfolgreiches Vorgehen

Zuerst einmal muss man einen zielgruppengerechten Grundnutzen anbieten und danach erst weiteren Zusatznutzen bieten. Aber dies sollte nicht als billig eingekaufte 'Konfektionsware' von der Stange sein, wie die überall aufzufindenden lokalen Wetterberichte, Nachrichtenticker, Gewinnspiele etc. Es geht im Internet um echten Nutzen. Wenn jemand heutzutage den Wetterbeicht sucht, wird er dafür kaum zu einem Shop etc. gehen, sondern zu einem der ganz großen und laufend aktualisierten Wetterportale.

Weiterführende Informationen

Wikipedia-Artikel zur Motivation.

Das letzte Kapitel in den theoretischen Grundlagen beschäftigt sich mit der Barrierefreiheit.

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Internet und Multimedia in Perfektion