Controlling 21

Dr. J. Schuhmacher

vg

Weiß

Die folgenden Zahlenwerte zur Farbe Weiß beruhen auf mehreren empirischen Studien des Autors seit den 1990er Jahren bis heute mit inzwischen mehreren hundert Probanden.

Assoziationen

Zu folgenden Themen assoziieren Personen die Farbe Weiß zu etwa X Prozent.

Liste der Assoziationen in Prozent
Eigen­schaft1. Farbe2. Farbe3. Farbe4. Farbe5. Farbe
Die Reinheit /
Die Sauberkeit
Weiß 83-87Blau 7-9Silber 2-4  
Die UnschuldWeiß 66-70Rosa 15-17   
Der WinterWeiß 58-62Grau 15-17Silber 10-12Blau 10-12 
Der AnfangWeiß 43-47Grün 21-23   
Die Sachlichkeit /
Die Neutralität
Weiß 42-46Grau 17-19Blau 10-12Silber 5-7Schw­arz 5-7
Das GuteWeiß 40-44Blau 17-19Gold 14-16  
Das LeichteWeiß 35-39Gelb 20-22Rosa 11-13Silber 7-9Blau 7-9
Die EindeutigkeitWeiß 34-38Schw­arz 24-27Blau 12-14Rot 10-12 
Die WahrheitWeiß 33-37Blau 22-24Gold 20-22  
Die EhrlichkeitWeiß 31-35Blau 21-23Gold 15-17  
Die Frömmigkeit /
Der Glaube
Weiß 31-35Schw­arz 24-27Violett 19-21  
Das LeiseWeiß 28-32Rosa 14-16Grau 11-13Blau 10-12Silber 7-9
Das NeueWeiß 27-30Gelb 12-14Blau 11-13Grün 10-12Silber 8-10
Das Ideale /
Die Vollkommenheit
Weiß 25-28Gold 18-20Blau 16-18  
Die GenauigkeitWeiß 19-21Schw­arz 16-18Blau 15-17Silber 7-9 
Die Ewigkeit /
Das Unendliche
Blau 28-31Weiß 25-28Schw­arz 24-27  
Die KlugheitBlau 24-27Weiß 24-27Silber 14-16  
Die SchönheitGold 23-25Weiß 22-24Rot 17-19Silber 12-14 
Die Kälte /
Das Kühle
Blau 42-46Weiß 22-24Silber 14-16Grau 10-12 
Die BescheidenheitGrau 27-30Weiß 21-23Braun 15-17Rosa 10-12 
Die SportlichkeitBlau 30-34Weiß 19-21Grün 11-13Silber 10-12 
Die WissenschaftBlau 21-23Weiß 19-21Grau 14-16Silber 13-15 
Das NatürlicheGrün 45-49Weiß 17-19Braun 11-13Blau 8-10 
Die PassivitätBlau 23-25Weiß 17-19Silber 13-15Grün 12-14Grau 10-12
Die KonzentrationBlau 22-24Weiß 17-19Schw­arz 14-16Grau 11-13 
Das Sanfte /
Das Weiche /
Das Zarte
Rosa 43-47Weiß 15-17Gelb 10-12  
Das MildeRosa 22-24Weiß 14-16Gelb 11-13Braun 10-12Blau 10-12
Die KindheitRosa 44-48Weiß 12-14Rot 11-13Gelb 8-10 
Die ToleranzGrün 19-21Blau 17-19Weiß 16-18Violett 13-15 
Die Einsamkeit /
Die Leere
Grau 32-36Schw­arz 27-30Weiß 15-17Blau 8-10 
Die Gefühllosigkeit /
Die Gleichgültigkeit
Grau 30-34Schw­arz 15-17Weiß 15-17Silber 10-12Braun 7-9
Das PraktischeBlau 21-23Grau 16-18Weiß 15-17Grün 13-15 
Die NachdenklichkeitGrau 25-28Blau 20-22Weiß 14-16Schw­arz 10-12Braun 8-10
Die HöflichkeitRosa 14-16Silber 13-15Weiß 13-15Grau 12-14Grün 11-13
Das ModerneSilber 17-19Schw­arz 14-16Weiß 13-15Blau 11-13Orange 10-12
Die ZärtlichkeitRosa 41-45Rot 15-17Weiß 13-15Violett 10-12Blau 10-12
Die Sensibilität /
Die Empfindsamkeit
Rosa 31-35Violett 13-15Weiß 12-14Gelb 10-12 
Die FestlichkeitGold 30-34Silber 16-18Weiß 12-14Schw­arz 12-14 
Das OvaleViolett 14-16Orange 13-15Weiß 12-14Gelb 11-13 
Die Erholung /
Die Entspannung
Blau 27-30Grün 24-27Weiß 12-14Gelb 11-13 
Das EndeSchw­arz 54-58Grau 14-16Weiß 11-13  
Das KleineRosa 23-25Gelb 18-20Weiß 11-13Silber 10-12 
Die Ferne /
Die Weite
Blau 48-52Grau 10-12Weiß 9-11Grün 7-9 
Die Zuverlässigkeit /
Die Sicherheit
Grün 26-29Blau 21-23Weiß 9-11Braun 8-10Gold 8-10
Die HarmonieBlau 26-29Grün 22-24Weiß 8-10Rot 7-9Gold 5-7
Das BeruhigendeGrün 36-40Blau 23-25Weiß 7-9Braun 5-7 
Das UnerotischeBraun 28-32Grau 25-28Weiß 5-7Grün 5-7 
Das Technische /
Das Funktionale /
Die Funktionalität
Blau 21-23Silber 18-20Grau 17-19Weiß 15-17Schw­arz 11-13
Die EleganzSchw­arz 28-32Silber 19-21Gold 15-17Weiß 12-14 
Die JugendGrün 21-23Gelb 15-17Rosa 12-14Weiß 11-13 
Das WeiblicheRosa 28-32Rot 24-27Violett 10-12Weiß 8-10 
Die TrauerSchw­arz 78-82Grau 7-9Violett 4-6Weiß 4-6 
Der StolzGold 23-25Blau 13-15Rot 11-13Silber 10-12Weiß 9-11
Die UnsicherheitGrau 30-34Gelb 17-19Rosa 14-16Braun 10-12Weiß 9-11

Farbkontraste

Häufig werden folgende Kontrastfarben und Assoziationen angegeben.

Liste der Assoziationen zu Kontrastfarben
WeißRot
SchwachKräftig
LeereFülle
GefühllosLeidenschaftlich
Weitere Liste an Assoziationen
WeißOrange
FarblosBunt
BescheidenAufdringlich
Liste der Assoziationen
WeißBraun
SauberSchmutzig
EdelUnedel
KlarDumpf
KlugDumm

Die Liste der Assoziationen zu den Kontrastfarben Weiß und Rot belegt, dass die Farbe Weiß mit den Attributen schwach, leer respektive die Leere und gefühllos besetzt ist, während die Kontrastfarbe Rot eher mit den Attributen kräftig, voll respektive die Fülle und leidenschaftlich verbunden wird.

Auch die Liste der weiteren Assoziationen zwischen den Farben Weiß und Orange belegt wichtige Unterschiede. So wird die Farbe Weiß mit den zusätzlichen Attributen farblos und bescheiden besetzt, wohingegen die Farbe Orange eher mit den Attributen bunt und aufdringlich verbunden wird.

Auch die zweite Liste der weiteren Assoziationen zwischen den Farben Weiß und Braun belegt wichtige Unterschiede. So wird die Farbe Weiß mit den zusätzlichen Attributen sauber, edel, klar und klug besetzt, wohingegen die Farbe Braun eher mit den Attributen schmutzig, unedel, dumpf und dumm verbunden wird.

Da sich diese Assoziationen völlig widersprechen, sollte man die Farben nur bewusst mit einander kombinieren.

Historische und etymologische Hintergründe zur Farbe Weiß

Im westlichen Kulturkreis finden sich zahlreiche historische und etymologische Hintergründe zur Farbe Weiß, welche die Assoziationen bis heute beeinflussen.

Es finden sich über 60 unterschiedliche Bezeichnungen und Schattierungen für die Farbe Weiß.

Weiß scheint fast nur positive Assoziationen zu besitzen.

Weiß ist auch die am häufigsten produzierte und verwendete Farbe.

Weiß wurde immer mit Licht assoziiert. Es hatte folglich immer etwas mit dem Göttlichen zu tun. Deshalb steht Weiß in der westlichen Kultur als Anfang der Welt.

Etymologisch scheinen Weiß und Schwarz als Unterscheidung von Tag und Nacht die ersten Farben zu sein, die man gebrauchte.

Etymologisch lässt sich ferner ein alter Zusammenhang zwischen der Farbe Weiß und dem Weizen herstellen.

Es kam auch zu Pass, dass wichtige Grundnahrungsmittel wie Mehl, Milch und Eier weiß waren.

Im christlich Religiösen ist Weiß auch die Farbe der Auferstehung.

Auch der Mythos der Entstehung der Welt aus einem Ei steht in Bezug zur Farbe Weiß.

Priesterkleidung und wichtige Kleidung sowie Gegenstände zu wichtigen Festen sind weiß.

Dies reicht hin bis zur Übertragung der positiven Eigenschaften auf Tiere: weiße Störche bringen als Glücksvögel die Kinder.

Weiß wurde in zahlreichen Religionen und Gesellschaften auch eine Rangfarbe, die nur von den höchsten Würdenträgern getragen werden durfte - und auch nur konnte, denn, da es schmutzempfindlich ist, kann man darin keine Arbeiten ausführen. Die Kleiderordnungen reichten hin bis zum weißen Pelz (Hermelin) im Winter. Hier gilt eine Ausnahme von der sonstigen Forderung nach reinem Weiß (Schwarze Einsprengsel). Normalerweise gilt: Je weißer, desto würdevoller.

Weiß wurde jedoch auch vom Bürgertum übernommen: weißes Hemd, weißer. Kragen (white collar), weiße Weste sind typische Attribute, welche sich das Wirtschaftsbürgertum als Statussymbol zuordnet. Heute werden dafür besondere lichtreflektierende Weißmacher verwendet.

Die positiven Assoziationen zur Farbe Weiß sind überwältigend: wahr, gut, rein, vollkommen, ideal, ehrlich...

Wissenschaftlich gilt Weiß u.a. als eindeutig, genau, präzise, wahr, wissenschaftlich, unveränderbar, als sachlich und aus neutral.

Psychologisch und oft auch im Praktischen wird Weiß als leer betrachtet. D.h. es kann mit anderen Dingen aufgefüllt werden.

Aus dem Leeren folgt auch oft das Leichte, das sich zudem oben befindet. Aus diesem Grund sind zum Beispiel Decken meist heller als Fußböden.

Weiß ist allerdings auch schwach und leise. Deshalb findet es sich als Vornamen meist bei Frauen.

Weiß galt als Farbe der Phlegmatiker, der ruhigen, und eher passiven Menschen.

Medizinisch und werbetechnisch gilt Weiß als steril, sauber und rein. U.a. deshalb trugen die meisten Ärzte weiße Kleidung. Technisch liegt der Grund darin, dass man auf weißem Untergrund jeden Schmutz sofort erkennt. Deshalb betrifft es u.a. auch die Lebensmittel und Pharmaproduktion.

Bei Lebensmitteln kommt noch ein weiterer Effekt hinzu. Über die Jahrhunderte wurden sie veredelt und dadurch meist weißer. Lange galt deshalb weißer Zucker oder weißes Brot als hochwertiger und war teurer.

In der Damenkleidung kam Weiß in der französischen Revolution durch das Bürgertum auf und wurde anhand des klassischen Vorbildes Griechenland weit verbreitet. Aber auch dies konnten sich nur reiche Damen leisten, die nicht arbeiten mussten, wodurch Weiß den Status der Damen signalisierte.

Auch der weitgehend parallel sich entwickelnde Klassizismus in der Architektur versuchte die angeblich weißen Tempel der Griechen zu imitieren. Siehe insbesondere die Staatsbauten in Washington, bis hin zum Weißen Haus.

Erstaunlicherweise wurde diese sterile Reinheit im Krankenhausbereich inzwischen negativ bewertet.

Weiß gilt als Farbe der Unschuld und der guten Menschen.

Negativ zur Farbe Weiß sind jedoch auch Tote, Geister und Gespenster weiß gekleidet.

Militärisch / politisch zeigt Weiß die Kapitulation an. Ansonsten wurde es in der Geschichte zum Beispiel von den restaurativen Königen Frankreichs im 19. Jahrhundert und den zaristischen Russen im Bürgerkrieg verwendet.

Negativ belegt ist auch der Weiße Tod durch erfrieren. Hingegen sind weiße Weihnachten positiv belegt.

In Europa werden Zähne gebleicht, in tropischen Ländern teilweise die gesamte Haut.

Im nächsten Kapitel geht es um den Text.

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